BÖRSE TO GO - mit Nike, Shell und Beiersdorf
Wall Street nach neuen Vertragsdetails auf Rekordhöhen
Guten Morgen,
mit Blick auf die kommende Weihnachtswoche gestaltet sich auch der letzte Handelstag dieser Woche eher verhalten. Was nicht unbedingt heißt, dass es langweilig werden muss. Schließlich ist heute auch noch mal großer Verfallstag auf Aktienindices und Einzelaktien. Während beim DAX nach einhelliger Meinung am Markt die entsprechenden Akteure mit dem derzeitigen Index stand um 13.200 Punkten gut leben können, könnte es am Abend bei einigen Einzeltiteln noch etwas zu Bewegungen kommen, besonders, wenn sie um runde Marken herum notieren.
Dennoch: Mit großen Überraschungen rechnet faktisch niemand. Wie zu hören war, haben sich eigentlich alle schon auf die kommende ruhige Weihnachtswoche eingestellt und größere Umschichtungen dürften kaum noch geplant oder umgesetzt werden. Relative Ruhe gibt es auch an der Front der bislang bekannten geopolitischen Fragen.
Bildnachweis: © Fotograf - John Cameron
Die neu anstehende Abstimmung zum Brexit-Vertrag im britischen Parlament dürfte nun, nachdem Boris Johnson bei der letzten Wahl eine komfortable Mehrheit erreicht hat, wohl nur noch eine Formalität sein. Johnson hatte im Vorfeld ja schon angekündigt, dass man nach Möglichkeit die Übergangsphase nach dem offiziellen Austritt Ende Januar 2020 nur bis zum Jahresende gestalten möchte. Mal sehen, ob er sich damit durchsetzen kann. Aktuell jedenfalls ist das aktuell für die Märkte noch kein Thema.
Positive Signale kamen auch wieder von der Wall Street. Diesmal in Gestalt des Finanzministers Steven Mnuchin. Dieser ließ verlauten, dass der Phase-1-Vertrag zwischen den USA und China (wir berichteten) fertig sei und jetzt nur noch juristisch geprüft werden müsse. Insoweit rechnet er damit, dass die Vertragspartner dann das Abkommen Anfang Januar unterzeichnen. Dieser doch sehr überschaubarer Zeitraum ließ gestern Abend auch die Wall Street auf neue Rekorde klettern.
NIKE: China brummt, Amerika so lala
Nach Börsenschluss kam noch der Sportartikelhersteller NIKE mit den Zahlen zum zweiten Fiskalquartal heraus. Dabei lagen Licht und Schatten eng beieinander. Auf der einen Seite konnte der weltgrößte Sportartikelhersteller seinen Umsatz um 10 % auf 10,3 Milliarden Dollar und den Gewinn sogar um 32 % auf 1,1 Milliarden Dollar steigern. Damit lag NIKE über den Analystenerwartungen. Unternehmenschef Mark Parker kann sich so mit einem Super-Ergebnis von seinem Posten verabschieden. Seit 2006 hatte er den Spitzenjob inne und gibt diesen im Januar an den früheren EBAY-Chef John Donahoe ab.
Dennoch: Nachbörslich verlor die Aktie. Denn während das Geschäft im chinesischen Markt deutlich zulegen konnte, schwächelt NIKE im amerikanischen Stammmarkt. Hier spürt NIKE insbesondere den Atem des Verfolgers ADIDAS. Dennoch dürften die Verluste kaum besorgniserregend sein, nachdem die Aktie im regulären Handel ein neues Allzeithoch markierte.
SHELL stimmt auf Enttäuschung ein
Wirklich schlechte Nachrichten legte der Ölkonzern SHELL vor. So gab er einen ersten Ausblick auf die Zahlen des vierten Quartals, die wohl äußerst schwach ausfallen werden. Denn wegen der derzeit trüben konjunkturellen Aussichten will das Unternehmen Abschreibungen in Höhe von 1,7-2,3 Milliarden Dollar nach Steuern vornehmen. Das lässt für den Gewinnausweis schlechtes erahnen. Zwar versucht SHELL, über deutlich niedrigere Investitionen zu sparen. Aber die Anleger stellen sich nun schon mal auf eine Enttäuschung ein. Die Aktie ist sicherlich derzeit kein „Must have“.
BEIERSDORF profitiert von Charttechnik
Am deutschen Markt sind heute echte Unternehmensmeldungen Mangelware. So fokussieren sich viele Anleger vor allen Dingen auf neue charttechnische Impulse. Einen solchen liefert die Aktie von BEIERSDORF. Denn nachdem der Wert in den letzten Tagen schon den seit September laufenden Abwärtstrend nach oben hin durchbrechen konnte, liefert nun der Ausbruch über die 50-Tage-Linie ein weiteres Kaufsignal. Mit dem Ergebnis, dass die Akte sich bislang heute an die Spitze des DAX setzen kann. Als nächstes stünde nun die 100-Tage-Linie bei derzeit 107,09 Euro auf dem Programm. Das ist sicherlich eine ganz interessante Konstellation für kurzfristig engagierte Anleger.
Zum Schluss: Die Redaktion der „BÖRSE TO GO“ verabschiedet sich hiermit in den Weihnachts- und Jahresendurlaub. Wir bedanken uns herzlich bei allen Mitlesern für Ihr Interesse und wünschen Ihnen und Ihren Familien besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Die erste „BÖRSE TO GO“ im neuen Jahr erscheint am 6. Januar 2020.
20.12.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)