Im vergangenen Jahr enttäuschte AMD an der Börse eher, doch mancher Beobachter rechnet für 2025 mit einer großen Aufholjagd
Steht AMD endlich ein KI-Durchbruch bevor?
Es gibt bisher vor allem einen großen Gewinner des KI-Hypes, und der hört auf den Namen Nvidia. Konkurrent AMD hat sich im vergangenen Jahr redlich darum bemüht, endlich Marktanteile für sich zu erobern. Das war aber nur von überschaubarem Erfolg geprägt. Software-Probleme und die geringere Leistung standen einem echten Durchbruch im Weg. Doch was noch nicht ist, kann bekanntlich noch werden.
Mit ansehnlichen Erfolgen im Jahr 2025 rechnet der Finanzblogger Anthony Di Pizio von „The Motley Fool“. Die Bewertung von Nvidia, mittlerweile gemessen an der Marktkapitalisierung der drittgrößte Konzern der Welt, wird als sehr hoch angesehen und das weitere Aufwärtspotenzial könnte dadurch eher überschaubar ausfallen. Bei AMD (US0079031078) werden umso mehr Chancen gesehen, nachdem der Aktienkurs im Jahr 2024 um etwa 18 Prozent in die Tiefe rutschte.
Di Pizio lässt sich auch nicht vom anstehenden Blackwell-Start verunsichern, durch den Nvidia seinen technologischen Vorsprung wohl noch ein gutes Stück weiter ausbauen können wird. Er setzt voll und ganz auf MI350-Chips von AMD, die für die Mitte des Jahres erwartet werden und ein veritabler Gegner für die neuesten Nvidia-Chips sein könnten. Obschon sechs Monate Verspätung in der Branche einer halben Ewigkeit gleichen, scheint der Finanzblogger große Chancen zu erkennen und betrachtet die AMD-Aktie vielleicht als dezent unterbewertet.
AMD: Erfolg abseits des Rampenlichts?
Dass AMD in diesem Jahr plötzlich zur ersten Wahl bei den vielbeachteten Rechenzentren von Microsoft oder Google mutieren wird, damit ist eher nicht zu rechnen. Vielleicht ist das aber auch gar nicht notwendig, um die Umsätze im KI-Bereich nach oben zu treiben und die Börsianer angenehm zu überraschen. Denn benötigt werden KI-Beschleuniger immer mehr auch im kleineren Maßstab. Kleinere Abnehmer könnten aufgrund geringerer Preise Interesse an den Lösungen von AMD finden.
Das gilt auch für Privatanwender, die vielleicht nicht unbedingt rund 2.000 Euro für das kommende Flaggschiff von Nvidia lockermachen möchten. Ein AMD-Chip für weniger Geld wird im Jahr 2025 ebenfalls beachtliche Leistung bei KI-Anwendungen liefern und Experten sehen einen Trend hin zu mehr lokalen Berechnungen. Als Vorbild dient dafür nicht zuletzt Apple. Dort kommt zwar keine AMD-Hardware zum Einsatz. Der Ansatz, kleinere Sprachmodelle auf den Endgeräten der Nutzer laufen zu lassen, könnte im Erfolgsfall aber Schule machen.
Gut möglich also, dass AMD sich für die Eroberungen eines Segments bereitmacht, welches von Nvidia aufgrund der sehr viel geringeren Margen noch eher vernachlässigt wird. Doch bei all solchen Überlegungen handelt es sich natürlich letztlich um Spekulationen. Es bleibt abzuwarten, was AMD mit der nächsten Generation zu bieten haben wird. Mit den High-End-Chips von Nvidia wird man aber kaum mithalten können. Vor einigen Monaten ließ AMD bereits wissen, 2025 gar nicht erst um die Leistungskrone kämpfen und sich stattdessen auf die Mittelklasse konzentrieren zu wollen. Das galt zwar dem Bereich der Grafikchips, doch setzen KI-Chips letztlich auf eben diese Technologie.
AMD: Große Erwartungen
Grundsätzlich ist es absolut vorstellbar, dass AMD technologisch in diesem Jahr manchen Sprung hinlegen wird und Lücken füllt, die von Nvidia bislang nicht bearbeitet werden. Daraus würde sich aber noch lange keine sichere Kursrallye ergeben. Die Erwartungen der Börsianer in diesem Bereich sind schwindelerregend hoch und alles, was keine vollumfängliche Sensation darstellt, gilt gerne mal als Enttäuschung.
AMD wird daher schon etwas bieten müssen, was die Anleger ein kleines Bisschen vom Hocker hauen kann. Mit inkrementellen Fortschritten ist hingegen im Bereich kaum ein Blumentopf zu gewinnen. Das gilt insbesondere, solange die Absatzzahlen bei klassischen CPUs noch straucheln und AMD dadurch von großen Erfolgen in seinem Kernsegment nur bedingt profitieren kann.
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03.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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