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Trotz respektabler Hardware-Basis scheint AMD gegenüber Nvidia kein Land zu sehen und der Abstand könnte sich demnächst noch ausweiten

AMD muss an der Software feilen

NTG24 - Trotz respektabler Hardware-Basis scheint AMD gegenüber Nvidia kein Land zu sehen und der Abstand könnte sich demnächst noch ausweiten

 

AMD blickt im laufenden Jahr auf viele Erfolge zurück und bei klassischen x86-CPUs ist der Konzern mittlerweile schon nahezu unantastbar geworden. Ausgeblieben ist allerdings die erhoffte Aufholjagd bei den KI-Beschleunigern. Nvidia dominiert diesen schwer lukrativen Markt weiterhin nach Belieben und bringt es auf geschätzt 80 Prozent Marktanteil.

Geht es rein um die Hardware, ist AMD (US0079031078) durchaus als konkurrenzfähig anzusehen. Das neueste KI-Flaggschiff in Form des MI300X kann den H100 von Nvidia sogar übertrumpfen, zumindest auf dem Papier. Eine Leistung von 1.307 TeraFLOPS wird dem Chip bei FP16-Berechnungen nachgesagt und 192 GB schneller HBM3-Speicher sind deutlich üppiger als bei der Konkurrenz. Nvidia bietet beim H100 lediglich 989 TeraFLOPS und 80 GB Speicher.

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Werbebanner Zürcher Börsenbriefe Special 4 kleinNoch dazu bietet AMD seine Chips sehr viel günstiger feil und scheint damit eine hervorragende Alternative zu den sündhaft teuren und oftmals kaum verfügbaren Nvidia-Chips zu sein. Doch spielt sich all das nur auf dem Papier ab. Seine Vorteile kann AMD in der Praxis nicht ausspielen. Das zeigt eine Analyse von SemiAnalysis, über welche „The Decoder“ berichtete.

 

 

 

AMD: Eine haarige Angelegenheit

 

Massive Probleme habe AMD demnach noch immer beim Thema Software. Die durchgeführten Benchmarks konnten demnach nur mit einigem Aufwand und tatkräftiger Unterstützung von AMD überhaupt durchgeführt werden. Es zeigten sich dem Vernehmen nach zahlreiche Bugs, was die Kundschaft natürlich überhaupt nicht gebrauchen kann. Im Gegensatz dazu funktioniere bei Nvidia alles „out of the box“ und den „CUDA-Graben“ scheint die Konkurrenz einfach nicht überwinden zu können. Dementsprechend lautet die Empfehlung an AMD-Chefin Lisa Su klar, mehr in Sachen Software zu unternehmen, um die auf dem Papier flotten KI-Chips auch tatsächlich nutzbar zu machen.

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Werbebanner Immobilienbewertung MünchenNvidia lässt bei der Software schon seit Jahren seine Muskeln spielen. Die CUDA-Plattform gilt als ausgereift und die Bedienung stellt einen durchschnittlichen Systemintegrator vor keine nennenswerte Herausforderung. Das macht die Integration in bestehende Systeme zu einem einfachen und schnellen Vorhaben. In der schnelllebigen IT-Welt ist das ein Vorteil, der leicht etwaige finanzielle Nachteile bei der Anschaffung ausgleichen kann. Insbesondere beim laufenden KI-Rennen haben die Akteure schließlich keine Zeit zu verlieren.

Erschwerend hinzu kommt, dass Nvidia schon seine nächste Chip-Generation in den Startlöchern hat. Die Blackwell-Architektur wird bisherige Lösungen wohl noch einmal deutlich übertreffen können, womit AMD auch theoretische Leistungsvorsprünge wahrscheinlich erst einmal aus der Hand geben muss. Die anvisierte Aufholjagd könnte dadurch ihren nächsten Dämpfer erfahren und an der Börse ist die einstige Euphorie schon längst der Ernüchterung gewichen. Trotz eines kleinen Sprungs zu Wochenbeginn ging die AMD-Aktie mit 124,60 US-Dollar in die Weihnachtstage. Seit Jahresbeginn hat das Papier damit um 15,5 Prozent abgewertet.

 

Falsche Baustelle?

 

AMD bleibt die bevorzugte Wahl für zahllose Serversysteme und im privaten Segment gibt es zu den Ryzen-Prozessoren ebenfalls kaum eine nennenswerte Alternative. Dummerweise zeigt sich gerade hier derzeit eine Flaute und Geld verdient wird vor allem mit KI-Beschleunigern. Dieses Segment wird auch an der Börse im Vordergrund stehen, fallen die Margen doch schon fast lächerlich aus. Nvidia bezifferte seine Marge bei den letzten Quartalszahlen auf rund 80 Prozent. Davon kann AMD nicht einmal zu träumen wagen.

Vielleicht ist es etwas ungerecht, dass bei der AMD-Aktie technologische Durchbrüche schlicht ignoriert werden und die enttäuschende Entwicklung bei KI-Chips alles zu beherrschen und damit einen Abwärtstrend ausgelöst zu haben scheint. Doch lässt sich auch nicht leugnen, dass die Konkurrenz schlicht bessere Wachstumsaussichten bietet. Wieder einmal sieht sich AMD einem schier übermächtigen Konkurrenten gegenübergestellt, und das nur wenige Jahre, nachdem die Dominanz von Intel unter größten Anstrengungen gebrochen werden konnte. Vielleicht haben wir es schlicht mit dem ewigen Underdog zu tun, was aber durchaus auch Chancen mit sich bringen kann.

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24.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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