AMD blickt eher nüchtern in die nahe Zukunft, wovon die Aktionäre sich aber kein Bisschen stören lassen
Steht AMD vor dem großen Wurf?
AMD präsentierte kürzlich durchaus ansprechende Zahlen für das vergangene Quartal, enttäuschte aber mit dem weiteren Ausblick. Für das vierte Quartal erwartet der Halbleiter-Konzern lediglich Umsätze im Bereich von 5,8 bis 6,4 Milliarden US-Dollar. Analysten rechneten teils mit deutlich mehr. An den Märkten sorgt das aber nicht für schlechte Laune.
Im Gegenteil, am Mittwoch schien sich bei der Aktie von AMD (US0079031078) regelrechte Euphorie breitzumachen. Das Papier konnte gestern um satte 9,35 Prozent anziehen und sich an den hiesigen Handelsplätzen bis auf 100,60 Euro verbessern. Damit konnte die Mitte Oktober verlorene 100-Euro-Linie eindrucksvoll zurückerobert werden, was auch entsprechend positive Signale im Chart nach sich zieht.
Ausschlaggebend für den Kurssprung sind vor allem die KI-Chips von AMD, welche in Kürze ihren Start feiern sollen. Bereits im laufenden Quartal sollen jene 400 Millionen Dollar an Umsatz beisteuern. Das ist im Vergleich zu den astronomischen Zahlen des Konkurrenten Nvidia sehr überschaubar. Die Anteilseigner setzen aber darauf, dass es sich nur um den Beginn von etwas sehr Großem handelt.
AMD macht ernst
AMD-Chefin Lisa Su rechnet damit, dass der Markt für KI bis zum Jahr 2027 auf mehr als 150 Milliarden Dollar anschwellen wird. Mehr als genug Raum also, um sich Wachstumschancen zu sichern und die Umsätze weiter in die Höhe zu treiben. Zudem stellt AMD in Aussicht, dass mit KI-Chips so schnell wie nie zuvor eine Umsatzschwelle von einer Milliarde Dollar übertroffen werden kann.
Dass es in anderen Bereichen eher gemächlich läuft, gerät da an den Börsen klar an den Hintergrund. Einige Investoren sehen hier schon das nächste Nvidia in der Mache, und das nicht völlig ohne Grund. Die Technik hinter den KI-Beschleunigern ist im Prinzip die gleiche wie auch bei Grafikchips. In dieser Kategorie ist AMD das einzige Unternehmen, welches es mit den Highend-Chips von Nvidia zumindest einigermaßen aufnehmen kann.
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03.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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