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Auch bei einem AMD lassen die Geschäfte dieser Tage schwer zu wünschen übrig

Vom Hype in die Krise?

NTG24 - Auch bei einem AMD lassen die Geschäfte dieser Tage schwer zu wünschen übrig

 

Noch vor einem Jahr zu dieser Zeit waren Computerchips absolute Mangelware, für die teils Mondpreise aufgerufen werden konnten. Sehr zur Freude von AMD und Co. Mittlerweile hat das Blatt sich aber mehr oder weniger vollständig gewendet, was sich auch bereits bei den Zahlen bemerkbar macht.

Die Lager sind mittlerweile prall gefüllt, was bereits bei Intel (US4581401001), Nvidia (US67066G1040) und einigen anderen großen Herstellern für schlechte Zahlen sorgte. Vor solchen warnte nun auch AMD (US0079031078). Die endgültigen Zahlen für das dritte Quartal wird es zwar erst Anfang November geben. Bereits im Vorfeld warnt der Chiphersteller aber vor drastisch sinkenden Umsätzen. Rund 1,1 Milliarden USD weniger als ursprünglich angepeilt werden es wohl sein.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeSo sollen nun nur noch 5,6 Milliarden statt 6,7 Milliarden USD an Umsatz im dritten Quartal generiert werden. Verantwortlich macht AMD dafür die üblichen Verdächtigen. Besonders im Geschäft mit Endkunden ging es zuletzt rapide abwärts. Im Vergleich zum zweiten Quartal rechnet der Konzern mit einer Halbierung des Umsatzes; verglichen zum Vorjahr wird auf ein Minus von 40 Prozent eingestimmt.

Das liegt nicht nur am sogenannten Schweinezyklus, der in der IT-Welt bestens bekannt ist und bei einiger Hardware seit Jahren zuverlässig für schwankende Preise sorgt. Zusätzlich zu der Überproduktion gesellen sich Faktoren, die niemand hätte vorhersehen können. Dazu zählen die rapide steigenden Energiepreise, welche die Inflation anheizen und sich so als Killer für die Konsumstimmung erweisen. Momentan haben die Menschen schlicht andere Sorgen, als das nächste Upgrade für den heimischen PC. Für die nötigsten Aufgaben tut es heutzutage ohnehin auch ein altes Modell hervorragend.

 

AMD auf Schrumpfkurs

 

Trotz der sinkenden Umsätze ist AMD weitaus besser aufgestellt als noch vor einigen Jahren und zumindest bei den Benchmarks konnte der Konzern jüngst wieder einige Erfolge mit seinen neuen Prozessoren der Ryzen-7000-Serie einfahren. Das macht etwas Hoffnung für die Zukunft, doch für den Moment stehen weiter haarige Zeiten bevor. Mit dem Einbruch der Umsätze im vergangenen Quartal ist auch kaum damit zu rechnen, dass AMD seine Prognosen für das Schlussquartal des laufenden Jahres treffen wird.

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Die nächste Enttäuschung dürfte also nur einen Steinwurf weit entfernt sein und damit im Hinterkopf wird sich kaum jemand zu spontanen Zukäufen hinreißen lassen. Die Abwärtstendenz bei der AMD-Aktie könnte sich also noch fortsetzen, bevor sich eine Trendwende einstellt. Wie weit es noch in die Tiefe geht, bleibt erstmal offen.

 

Die Anleger sind überhaupt nicht erfreut

 

Die Reaktion auf die jüngste Umsatzwarnung fiel jedenfalls deutlich aus. Am Freitag purzelte die AMD-Aktie um schmerzhafte 11,6 Prozent in Richtung Süden und landete bei nur noch 62,24 Euro. Zeitweise wurde sogar schon die 60-Euro-Linie auf die Probe gestellt. Der Titel erreicht damit das niedrigste Niveau seit Mai 2021 mit dem durchaus vorhandenen Potenzial, noch weitere Untiefen des Kurskellers zu erkunden. Trösten können die Anteilseigner sich da wohl allenfalls mit der Aussicht auf langfristige Erfolge. Vor allem die technologischen Fortschritte bei AMD lassen das Beste hoffen, sobald die Nachfrage im IT-Bereich sich wieder etwas gesunden sollte.

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Werbebanner EMH PM TradeDie Frage nach einer Erholung bei AMD ist letztlich auch eine Frage danach, wann die vielen Krisen unserer Zeit endlich ein Ende finden werden. Ein guter Anfang wäre ein deutlicher Rückgang in Sachen Inflation und Energiepreise. Dann könnte die Konsumlaune sich vielleicht wieder erholen, welche zuletzt einen Rückgang nach dem anderen verkraften musste. Das aktuelle Kursniveau ist für langfristig orientierte Anleger nicht uninteressant, da bei AMD auf lange Sicht eine Kurserholung sehr wahrscheinlich ist. Dafür braucht es aber viel Geduld und wie bereits erwähnt ist es alles andere als ausgeschlossen, dass es in der Zwischenzeit noch günstigere Einstiegspreise zu sehen geben wird.

 

10.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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