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Die Anleger von AMD müssen wieder einmal Rückschläge hinnehmen

Gute Neuigkeiten scheinen unterzugehen

NTG24 - Die Anleger von AMD müssen wieder einmal Rückschläge hinnehmen

 

Eigentlich könnte es für AMD dieser Tage kaum besser laufen. Langsam, aber sicher nagt der Konzern an den Marktanteilen von Branchenprimus Intel und vieles spricht dafür, dass es damit weitergehen dürfte. Zumindest konnten die jüngsten Produktvorstellungen auf den ersten Blick vollends überzeugen.

Vor wenigen Tagen stellte AMD (US0079031078) seine neue CPU-Generation in Form der Ryzen-7000-Serie vor. Die scheint es richtig in sich zu haben. Zumindest laut der offiziellen Präsentation konnten sowohl Leistungsfähigkeit als auch Effizienz beträchtlich gesteigert werden. Unabhängige Tests stehen zwar noch aus. Doch selbst wenn AMD seine Versprechen nur ansatzweise halten sollte, dürfte Intel (US4581401001) ordentlich ins Schwitzen geraten. Das gilt gerade bei professionellen Anwendungen, wo die Konkurrenz schon seit einer ganzen Weile nur noch die Rücklichter von AMD zu sehen bekommt.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeIn normalen Zeiten dürfte die jüngste Vorstellung von AMD zu spontanen Euphorieausbrüchen und Kurssprüngen bei der Aktie des Unternehmens geführt haben. Leider haben wir es derzeit aber nicht ansatzweise mit normalen Zeiten zu tun. Stattdessen werden die Märkte von gleich mehreren Krisen beherrscht, die dem Tech-Sektor in besonderer Weise zusetzen. Entsprechend war von Kauflaune bei der AMD-Aktie in den letzten Tagen wenig bis gar nichts zu spüren.

Im Gegenteil, innerhalb der letzten fünf Handelstage ging es mit den Kursen um über acht Prozent in die Tiefe und ein Ende dieser Entwicklung schein nicht in Sicht zu sein. Nicht nur die Zinsentwicklung, die Furcht vor einer anhaltenden Flaute bei der Konsumlaune und die schwer enttäuschenden Daten vom PC-Markt liegen den Anteilseignern im Magen. Noch mehr Probleme ergeben sich bei einem Blick in Richtung China.

 

Keine AMD-Chips mehr für China?

 

Im Reich der Mitte scheint es für AMD immer ungemütlicher zu werden. Zum einen blicken die Anleger sorgenvoll auf immer neue Corona-Lockdowns. Die betreffen zwar längst nicht immer Städte mit Werken, die für AMD von Interesse wären. Sie sorgen aber dafür, dass die Lieferketten durcheinandergeraten, welche gerade erst dezente Anzeichen einer Normalisierung erkennen ließen. Doch das ist nicht das einzige Problem, mit dem der Halbleiterkonzern derzeit in Fernost zu kämpfen hat.

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Vor Ort wird AMD in Zukunft wohl auch weniger Geschäfte machen können, denn die USA haben für den Export von Mikroprozessoren neue Beschränkungen beschlossen. Chips, welche für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz (KI) genutzt werden, dürfe demnach nicht mehr nach China exportiert werden. Wie so oft ist es die nationale Sicherheit, welche zu dieser Entscheidung geführt hat. Auch nach Russland wurde ein entsprechender Export-Stopp verhängt, was für die Anleger aber weniger von Interesse ist. Anders als Konkurrent Nvidia (US67066G1040) bietet AMD zwar nicht direkt Chips an, welche für KI-Berechnungen vorgesehen sind. Mit den hochparallelisierten GPUs des Unternehmens gibt es aber durchaus Hardware, welche sich für diesen Zweck anbietet und eben jene ist von dem Export-Bann wohl betroffen.

 

In unruhigen Gewässern

 

Nüchtern betrachtet muss AMD sich derzeit nur wenig vorwerfen lassen. Die technologischen Fortschritte können in jeglicher Hinsicht überzeugen und der Vorsprung zur Konkurrenz wird weiterhin ausgebaut. Dass die Börsen derzeit ein neues Stimmungstief erreicht haben und geopolitische Spannungen die potenziellen Absatzmärkte belasten, damit konnte das Management unmöglich rechnen.

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Werbebanner WikifolioDas mag für die Anleger nur ein schwacher Trost sein, denn gerade kurzfristig spricht aktuell nur wenig für eine Erholung. Solange AMD an seinem Kurs festhält und weiterhin mit der einen oder anderen Innovation begeistern kann, bleibt die Aktie aber grundsätzlich interessant. Es ist gut möglich, dass der Konzern seine besten Zeiten noch vor sich hat und so wie die Lage an den Märkten sich wieder etwas normalisiert, auch wenn das noch länger dauern kann, werden die Bullen dies auch entsprechend honorieren. Die AMD-Aktie bietet damit mutigen Anlegern durchaus interessante Chancen und angesichts der jüngsten Erfolge sowohl in geschäftlicher als auch technologischer Hinsicht ist das Papier momentan vergleichsweise günstig zu haben.

 

05.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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