AMD hatte auf der CES viel anzukündigen, doch allzu viel Neues war aus Anlegersicht nicht dabei
Damit sorgt AMD nicht für frische Euphorie
Die CES hat am Montag ihre Pforten geöffnet und die Tech-Giganten stehen schon Schlange, um ihre Neuheiten zu präsentieren. Gleich eine ganze Reihe davon hatte AMD im Gepäck. Größtenteils bestätigte das Unternehmen aber letztlich, was schon seit Längerem durch die Gerüchteküche geprügelt wird. Überraschungen blieben daher aus und die Aktie konnte am Montag keine übermäßig großen Sprünge machen.
Offiziell angekündigt und noch für das erste Quartal in Aussicht gestellt hat AMD (US0079031078) neue Grafikkarten, die auf der RDNA-4-Architektur basieren und auf den Namen „AMD Radeon RX 9070“ hören. Für die etwas schnellere Variante wird noch ein „XT“ angehängt. Allzu viel Aufmerksamkeit widmete AMD dem Thema allerdings nicht. Es gab zwei Folien zu sehen, die kaum weiter kommentiert wurden. Abseits des Veröffentlichungszeitraums und der genutzten Technologie bleiben daher noch viele Fragen offen. Nicht einmal zum Speicherausbau wollte der Hersteller sich weiter äußern.
Zu vermuten ist, dass AMD sich im Vergleich zu den ebenfalls anstehenden neuen Chips von Nvidia recht chancenlos sieht, wenn es um die Leistungskrone geht. Vielleicht sehr bewusst übt man sich daher in Bescheidenheit und konzentriert sich bei der CES auf Bereiche, in denen die eigenen Ingenieure noch ganz vorne mitspielen. Das trifft vor allem bei Consumer-CPUs zu, welche in Kürze Zuwachs erhalten.
AMD stellt den Ryzen 9 9950X3D vor
Einen Volltreffer landete AMD bereits mit dem Ryzen 7 9800X3D, der besonders unter Spielern die erste Wahl darstellt. Der Prozessor genießt einen derart guten Ruf, dass er schon seit Wochen ausverkauft ist und zuletzt bei Mindfactory die Konkurrenz in Form von Intel regelrecht deklassierte, wenn es um die Verkaufszahlen geht. Nun wurde mit dem Ryzen 9 9950X3D nochmal ein neuer Chip vorgestellt, der als „schnellste 16-Kern-Gaming-CPU“ vorgestellt wurde. Diese Formulierung lässt aber doch etwas aufhorchen.
Im Netz wird schon gemunkelt, dass das gute Stück in Anwendungen wie Spielen tatsächlich kaum schneller, vielleicht sogar etwas langsamer als der Ryzen 7 9800X3D sein könnte. Letzter glänzte in den Benchmark-Folien durch Abwesenheit und es ist schwer vorstellbar, dass dies ein Zufall gewesen war. Doch so oder so wird auch der neue Prozessor schnell genug für sämtliche aktuellen Anwendungen sein. Dass AMD damit einen ähnlichen Verkaufsschlager auf die Beine stellt, ist aber weniger zu erwarten.
Zusätzlich dazu kündigte AMD neue APUs an, die eifrig mit dem Schlagwort „KI“ bedacht wurden. Die zuvor als „Strix Halo“ in der Gerüchteküche bekannte Serie wird als echter Allrounder präsentiert und kommt in gleich mehreren Varianten daher. Im Handel wird das Ganze als „AMD Ryzen AI Max 300“ vermarktet, je nach Leistungsklasse mit diversen Zusätzen. Das schnellste Modell hört beispielsweise auf den klangvollen Namen „Ryzen AI Max+ Pro 395“. Versprochen wird eine „neue Klasse“ von KI-PCs und in KI-Benchmarks soll sogar die RTX 4090 von Nvidia abgehängt werden können. Notwendig dafür ist aber ein Setup mit 128 GB RAM, von denen 96 GB der integrierten GPU zur Verfügung stehen. Ob damit ein sinnvoller Vergleich möglich ist, sei dahingestellt.
Wenig Aufregung bei der AMD-Aktie
Unter dem Strich hat AMD einige interessante Neuigkeiten mit nach Las Vegas gebracht, größtenteils aber nur bereits bestehende Gerüchte bestätigt. Das ist nicht ganz das, worauf mancher Anleger gehofft haben mag. Insbesondere das Fehlen frischer KI-Beschleuniger sorgt an der Börse für Ernüchterung. Die AMD-Aktie folgte am Montag zwar dem allgemein freundlichen Markttrend und legte um 3,3 Prozent bis auf 129,55 US-Dollar zu.
Damit entwickelten die Kurse sich letztlich aber nur durchschnittlich. Abzuwarten bleibt nun, was die Konkurrenz zu bieten hat. Alles spricht dafür, dass es zumindest an der Börse von größerer Relevanz sein dürfte und die AMD-Aktie im Zuge dessen stiefmütterlich behandelt werden könnte. Gleichwohl darf anerkannt werden, dass die technologische Entwicklung stetig voranschreitet und AMD in seinen erfolgreichen Nischen kein Stück weit nachlässt.
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07.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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