AMD kann mit neuen Grafikkarten nicht punkten, Microsoft greift weiter nach Activision Blizzard, Sony lockt mit Rabatten und Nintendo hält sich zurück
Die Gamescom 2023 liefert für Anleger kaum neue Impulse
Die Gamescom 2023 in Köln neigt sich ihrem Ende zu und wird am heutigen Tage ihre Pforten stehen. Der Rückblick fällt für die meisten eher ernüchternd aus. Große Neuankündigungen hielten sich in Grenzen und im Netz gibt es viele Klagen darüber, dass die mittlerweile größte Spielemesse sich viel zu sehr auf Influencer fokussiere. Auch für die Aktionäre gab es erstaunlich wenig Neues zu sehen.
Die wahrscheinlich größte Neuankündigung aus dem Hardware-Bereich hatte AMD (US0079031078) in Form neuer Grafikkarten im Gepäck. Die Radeon RX 7700 XT und RX 7800 XT solle künftig die Mittelklasse bedienen zu Preisen um die 500 Euro. Dafür bekamen Spieler vor einigen Jahren noch sehr viel mehr geboten. Entsprechend nüchtern fallen die Reaktionen aus. Im Prinzip überrascht das Gezeigte nicht und es gibt bereits jetzt adäquate Alternativen.
An der Börse stand zwar das Thema KI im Mittelpunkt, welches der AMD-Aktie aber letztlich auch nicht zu (nachhaltigem) Auftrieb verhelfen konnte. Das Papier blickt auf Wochensicht auf Verluste in Höhe von 3,3 Prozent und bewegt sich weiterhin latent abwärts. Allerdings geschieht das (noch) auf einem recht hohen Niveau. Die Geduld der Anteilseigner neigt sich aber immer mehr ihrem Ende zu und es werden endlich Durchbrüche bei KI-Chips erwartet.
Microsoft mischt die Karten neu
Bei Microsoft (US5949181045) wurde die Spielemesse Gamescom genutzt, um mehr von Altbekanntem zu zeigen. Es gab ein paar Szenen aus dem anstehenden Blockbuster „Starfield“ zu sehen und die Platfform Xbox wurde natürlich eifrig beworben. Die größten Neuigkeiten aus dem Spielesegment spielten sich aber abseits der Messe ab. Der Software-Gigant versucht mit einer neuen Offerte, die britischen Wettbewerbshüter von der geplanten Übernahme des Spielegiganten Activision Blizzard (US00507V1098) zu überzeugen.
Rechte an Cloud-Spielen sollen für die nächsten 15 Jahre an Ubisoft übertragen werden. Damit sollen Bedenken ausgeräumt werden, dass Microsoft in diesem Bereich ein Quasi-Monopol errichten könnte. Die Reaktion der Kartellbehörden steht bisher noch aus. An der Börse zeigt man sich aber zuversichtlich und sowohl Microsoft als auch Activision Blizzard landeten in dieser Woche im grünen Bereich, wenn auch nicht mit gigantischen Zugewinnen.
Sony lockt mit Rabatten
Sony (JP3435000009) bleibt der Gamescom schon seit einer Weile fern und sagte auch für das laufende Jahr ab. Vollkommen ignoriert wird die Messe allerdings nicht. Der japanische Konzern nutzte die Zeit für die nächsten Rabatte. Die eigene Konsole PlayStation 5 gab es rund um den Globus wieder einmal vergünstigt im Angebot. Bis zu 100 Euro günstiger konnten Spieler sich das Gerät beschaffen. Zudem sollen einige Sonderaktionen im digitalen Store die Spieler zum Öffnen ihrer Brieftasche bewegen.
In erster Linie versucht Sony derzeit, das recht ambitionierte Ziel von 25 Millionen verkauften Konsolen im laufenden Jahr noch irgendwie zu erreichen. Auch wenn die PlayStation 5 sich hervorragend verkauft, so bleiben die Zahlen bisher dezent hinter den hohen Erwartungen zurück. Ob mit den vielen Rabattaktionen noch die Kurve bekommen werden kann, daran scheinen Anleger so ihre Zweifel zu haben. Die Sony-Aktie setzte in dieser Woche ihren Abwärtstrend fort und gab leicht um 0,1 Prozent bis auf 75,40 Euro nach.
Wenig Neues bei Nintendo
Nintendo (JP3756600007) kocht schon seit vielen Jahren sein eigenes Süppchen und begibt sich schon seit vielen Jahren nicht mehr auf große Messen. Daran änderte sich auch 2023 nichts und die Gamescom musste ohne Super Mario und Co auskommen. Der Spielegigant nutzte die Gelegenheit auch nicht für sonstige Neuankündigungen. Die eigene Konsole Switch erhält zum Monatsende einen Klassiker, das war es dann aber auch schon. An der Börse kommt da keine Begeisterung auf und der Aktienkurs ging in dieser Woche um rund ein Prozent auf 38,32 Euro zurück.
Allerdings hatte Nintendo schon vor einer Weile große Neuigkeiten zu verkünden und das laufende Jahr dürfte für Spieler und Investoren noch sehr interessant werden. Im Oktober steht mit „Super Mario Wonder“ einer der größten Releases seit Langem an. Garniert wird das Ganze mit dem einen oder anderen Remaster. Die Umsätze werden hier sehr wahrscheinlich einmal mehr sprudeln, wenngleich die eigene Spielekonsole Switch mittlerweile nicht mehr ganz taufrisch ist.
Sträflich vernachlässigt?
Obschon die Spielebranche sich zu einem gigantischen Markt entwickelt hat, welcher Hollywood und Konsorten mittlerweile bei Weitem überstrahlt, findet das Thema an den Märkten oftmals nur wenig Beachtung. Auch in diesen Tagen blicken die meisten Investoren auf andere Themen, und angesichts der wirtschaftlichen Ausgangslage ist ihnen das nicht einmal unbedingt zu verdenken. Schließlich macht sich eine maue Konsumlaune bei PlayStation und Co zweifellos bemerkbar. Chancen gibt es aber weiterhin. Herauskristallisiert hat sich in dieser Woche aber in jedem Fall, dass die einstmals so bedeutungsvollen Spielemessen im digitalen Zeitalter schlicht ausgedient haben und zumindest nicht mehr für frische Impulse sorgen können. Vollkommen zu Recht spielte die Gamescom an den Aktienmärkten da so gut wie keine Rolle.
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27.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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