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Mit der Übernahme von Silo AI will AMD seine Stellung im KI-Bereich stärken und lässt auf Worte Taten folgen

AMD nimmt die Software ins Visier

NTG24 - Mit der Übernahme von Silo AI will AMD seine Stellung im KI-Bereich stärken und lässt auf Worte Taten folgen

 

Erst zu Beginn dieser Woche sprach AMD von einer neuen Strategie im eigenen Konzern, bei der die Software eine deutlich größere Rolle spielen soll. Das betrifft so ziemlich alle Produkte des Chipherstellers, doch das Thema KI wurde besonders in den Vordergrund gerückt. Nun beweist AMD ein Stück weit, dass es dem Unternehmen mit der neuen Ausrichtung ernst ist.

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Via Pressemitteilung teilte AMD (US0079031078) gestern mit, das finnische Unternehmen Silo AI zu übernehmen. Jenes wurde erst im Jahr 2017 gegründet, konnte mit seinen KI-Lösungen aber schon namhafte Kunden wie Philips, Rolls-Royce oder die Allianz für sich gewinnen. Nach eigener Darstellung handelt es sich um das „größte private KI-Labor in Europa“. Auf die Fahne geschrieben haben die rund 300 KI-Spezialisten sich, Lösungen zu entwickeln, mit denen Kunden die KI schnell und unkompliziert in eigene Produkte und Dienstleistungen integrieren können.

Bei AMD soll Silo AI künftig mehr oder minder die Speerspitze bei der KI-Software bilden. Entwickelt werden sollen KI-Modelle und andere Software, welche auf der Hardware und der offenen Software von AMD laufen. Es ist genau dieser Bereich, bei dem derzeit noch schwerer Nachholbedarf im Vergleich zum Konkurrenten Nvidia besteht.

 

 

 

AMD scheut keine Kosten

 

AMD greift tief in die Tasche, um sich Silo AI ins eigene Boot zu holen. 665 Millionen US-Dollar werden für die Übernahme veranschlagt, womit es sich für den Chiphersteller um die bisher größte Übernahme im KI-Segment handeln dürfte. Unternehmensangaben zufolge wurden in den letzten zwölf Monaten bereits rund ein Dutzend KI-Unternehmen übernommen, wofür insgesamt 125 Millionen Dollar ausgegeben wurden. Dass nun für eine einzige Übernahme mehr als das Fünffache dessen in die Hand genommen wird, zeigt recht eindrucksvoll, welche Erwartungshaltung AMD an den Tag legt.

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Werbebanner DegussaAn der Börse wird dies mit Freude beobachtet. Die Börsianer rechnen sich Chancen aus, dass AMD doch noch einmal an Nvidia herankommen und sich im größeren Stil Marktanteile im schwer lukrativen Geschäft mit KI-Beschleunigern sichern könnte. Für einen Erfolg ist es nicht einmal unbedingt notwendig, Nvidia zu überholen. Schon das Erobern eines kleinen Stücks vom Kuchen würde die Umsätze bei AMD sehr wahrscheinlich in die Höhe katapultieren.

Um dieses Kunststück auf die Reihe zu bekommen, steht aber noch viel Arbeit vor AMD. Die Hardware des Konzerns lässt sich bereits als State of the art bezeichnen, auch wenn Nvidia bei High-End-Chips einen Leistungsvorteil haben mag. Zurückgehalten wurde und wird AMD aber klar von seiner Software, welche der Konkurrenz schlicht in viel zu vielen Bereichen hinterherhinkt. Gerade in Sachen KI setzen viele große Player nahezu vollständig auf die CUDA-Umgebung, die exklusiv mit Hardware von Nvidia funktioniert.

 

Das könnte was werden

 

Ein Aufschlag von 3,9 Prozent am Mittwoch zeigt, dass die Börsianer sich von der neuen Software-Offensive von AMD viel versprechen. Erwarten sollten Anleger aber keine Wunder. Über Nacht werden die Rückstände zur Konkurrenz nicht egalisiert werden können. Das weiß auch AMD selbst und spricht davon, dass sich größere Effekte wohl in drei bis fünf Jahren vollumfänglich bemerkbar machen werden. Das Unternehmen könnte in diesen Tagen aber die Weichen dafür stellen, künftig bei KI-Chips ein sehr viel größeres Wörtchen mitzureden.

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An der Börse wird bekanntlich stets und immer in die Zukunft investiert und mit den beherzten Investitionen weckt AMD nun neue Fantasien. Der Aktienkurs konnte sich wieder bis auf 183,96 Dollar steigen und lässt damit manchen Durchhänger der vergangenen Monate schon fast wieder in Vergessenheit geraten. Wie lange die gute Stimmung anhält, steht derzeit in den Sternen. Es ist aber gut vorstellbar, dass der Konzern momentan eine Art Wendepunkt erlebt.

 

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11.07.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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