AMD schickt neue CPUs ins Rennen, welche bei der Fachpresse auf ganzer Linie überzeugen können
Die PC-Flaute dürfte dem Absatz zu schaffen machen
AMD veröffentlicht heute neue Varianten seiner jüngsten Prozessoren, welche mit mehr Cache ausgestattet sind und dadurch ein ordentliches Leistungsplus erfahren sollen. Die Fachpresse hat sich die Chips bereits genauer angesehen und kommt zu einem recht eindeutigen Fazit.
Sowohl international als auch in Deutschland zeigen sich Experten sehr angetan von den 3D-Varianten der Ryzen 7000-Serie, angeführt vom Flaggschiff in Form des Ryzen 9 7950X3D. Bei den Prozessorvarianten baut AMD (US0079031078) buchstäblich in die Höhe. Im Vergleich zu bisherigen Chips hat sich bei den Spezifikationen nicht allzu viel verändert. Eine zusätzliche Siliziumschicht ermöglicht lediglich die Verwendung eines größeren Caches.
An dieser Stelle soll niemand mit Details gelangweilt werden, doch der größere Cache zeigte bereits in der Vergangenheit beim Ryzen 5800X3D seine Wirkung. Jetzt spendiert AMD auch anderen Prozessoren ein solches Upgrade, und das scheint sich zu lohnen. Die Fachpresse ist voll des Lobes für die neuen Prozessoren, welche sich sowohl in Anwendungen als auch in Spielen deutlich besser schlagen als ihre Quasi-Vorgänger. Zudem kann auch die Konkurrenz in Form von Intel (US4581401001) erneut geschlagen werden.
Der Vorsprung vor den aktuellen Core-Prozessoren ist dabei nicht unbedingt gigantisch und liegt bestenfalls im hohen einstelligen Prozentbereich. In einigen Anwendungen hat Intel sogar weiterhin die Nase vorn. Doch vollkommen chancenlos ist Team Blau, wenn es um den Stromverbrauch geht. Hier zündet AMD ein Effizienz-Feuerwerk, wie man es sich schöner kaum hätte vorstellen können. In der Regel erreichen die neuen Chips des Konzerns eine etwas bessere Leistung als ihre Intel-Gegenspieler mit nur der Hälfte an Energieverbrauch. Gerade in Zeiten hoher Energiepreise kann sich das mehr als sehen lassen.
Stellt die PC-Flaute AMD ein Bein?
Das alles klingt nach einem fast schon sicheren Verkaufsschlager, schließlich bieten die neuen AMD-Prozessoren so gut wie keine Nachteile. Dummerweise befindet der PC-Markt sich derzeit aber in einer akuten Krise mit Verkaufszahlen, die so stark wie seit Jahrzehnten nicht mehr eingebrochen sind. Dass frische CPUs an diesem Trend etwas ändern werden, damit ist wohl eher nicht zu rechnen.
Enthusiasten werden fraglos zugreifen und sich über das Mehr an Leistung bei einem überschaubaren Energiehunger freuen. Der durchschnittliche Verbraucher dürfte darauf aber kaum angewiesen sein. Wer in den letzten drei Jahren neue Hardware angeschafft hat, und davon gibt es erstaunlich viele Menschen, der hat aktuell absolut keinen Grund für ein Upgrade. Schon gar nicht beim Blick auf die noch immer recht hohen Preise. Zudem ist auch von Unternehmen zu hören, dass diese aus Kostengründen den Zukauf von Hardware erst einmal gedrosselt haben.
Ein zweischneidiges Schwert
Plötzliche Ausbrüche der Euphorie auf Anlegerseite dürften aufgrund des schwächelnden Markts erfolgreich verhindert werden. Die AMD-Aktie konnte am Montag zwar mit einem Kursplus von 1,8 Prozent glänzen und notiert mittlerweile auf Monatssicht schon um etwas mehr als neun Prozent im Plus. Auf Jahressicht bleibt es aber bei deutlichen Verlusten. Genauer gesagt hat die AMD-Aktie in dieser Zeit um knappe 33 Prozent an Wert verloren.
Ganz so begeistert wie die Fachpresse ist man an der Börse also nicht, und das nicht völlig ohne Grund. Doch trotz der großen Herausforderungen ist es erst einmal zu begrüßen, dass AMD technologisch weiterhin ganz vorne mitspielt. Intel wird damit weiterhin auf Abstand gehalten und das Erringen der Leistungskrone in nicht wenigen Bereichen ist vor allem ein wichtiger Prestigegewinn. Darauf lässt sich in Zukunft aufbauen und wie jede Krise wird auch die aktuelle irgendwann zu ihrem Ende finden. Vollkommen aussichtslos ist die Lage für die AMD-Aktie also nicht, auch wenn kurzfristig heftige Schwankungen kaum auszuschließen sind.
28.02.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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