VW, Mercedes-Benz - Tesla übertrumpft die Konkurrenz erneut
Tesla erzielt erneut Rekordabsatz. Musks Spiel mit dem Feuer scheint sich auszuzahlen
Tesla-Absatz im zweiten Quartal setzt Ausrufezeichen an die Konkurrenz. Jahresziel für 2023 scheint nun doch in greifbarer Nähe.
Die Folge der unkonventionellen Preispolitik von Tesla (US88160R1014) scheint im 2. Quartal 2023 nun doch Früchte zu tragen. Je nach Modell hat Tesla die Preise für die Elektro-Modelle seit Beginn des Jahres um 15 bis sogar 30 % reduziert. Die Preisreduktion begann allerdings schon im Oktober des letzten Jahres. Dabei sind die Gründe für die Preisreduktion je nachdem welche Seite gefragt wird unterschiedlicher Natur.
Laut Tesla-Chef Elon Musk ist die Preisreduktion der nächste Schritt in der Mehrjahres-Strategie. Die Preise der Modell wurden basierend auf der Strategie reduziert, da Teslas Unternehmensphilosophie vorsieht, die Elektromobilität für jeden zugänglich zu machen. Da Tesla allerdings weiterhin kein Kleinwagen produziert, wurden die Preise gesenkt, um mehr Menschen den Weg zur nachhaltigen Mobilität zu ebnen.
Anders sieht die Argumentation von externen Experten aus. Demnach hat Tesla vor allem in den asiatischen Ländern das Problem, dass die Fabriken zwar hochlaufen und ausgelastet sind, aber die Nachfrage stagniert. Daher laufen die Überlaufflächen in den Fabriken teilweise voll und müssen geleert werden. Um dieses zu erreichen und die Nachfrage zu stützen, hat sich Tesla entschieden die Preispolitik zu ändern und die Preise zu reduzieren.
Die Kunden die noch im letzten Jahr einen Tesla zum normalen Preis gekauft haben sind natürlicherweise unzufrieden. Der Erfolg der Preisreduktion gibt dem Elektropionier allerdings recht. Von April bis Juni 2023 lieferte Tesla insgesamt 466 000 Fahrzeuge aus. Dies war ein neuer Auslieferungsrekord und eine Steigerung von über 80 % zum Vorjahreszeitraum. Durch das starke zweite Quartal 2023 wird das Absatzziel von 1,8 Millionen Autos im Gesamtjahr 2023 doch erreichbar. Das Jahresziel entspricht dabei ein Wachstum von 38 % im Vergleich zum Vorjahres und Tesla wächst trotz der Größe immer weiter.
Musk scheint durch die neue Strategie alles auf eine Kappe zu setzen und weitere Marktanteile in dem immer schneller wachsenden Markt dazugewinnen. Rückenwind erhält Tesla dabei aus der Politik. Die staatliche finanzielle Förderung von Elektroautos in den USA wird auf den Maximalwert von 7500 US-Dollar gesteigert. Von der staatlichen Förderung profitieren dabei in den USA auch andere Hersteller wie z.B. General Motors (US37045V1008), die einen neuen Rekord an E-Auto-Verkäufen im letzten Quartal vermelden konnten.
Tesla kurbelt das Wachstum zusätzlich durch die stark wachsende Ladeinfrastruktur an. Mehrere große Hersteller wie Mercedes-Benz (DE0007100000) und VW (DE0007664039) verkündeten in der Zukunft neben dem eigenen Ladestandard auch den Ladestandard von Tesla den eigenen Künden anzubieten.
Das rasante Wachstum von Tesla hat auf der anderen Seite aber auch eine negative Seite, da natürlicher Weise durch die Preisreduktion auch die operative Marge sinkt. Die Marge der gesamten Elektrofahrzeugbranche brechen durch den Preiskampf förmlich ein und passen sich dem der Verbrenner immer weiter an. So lag die Marge vor einem Jahr noch bei 20 %. Im 2. Quartal 2023 waren es dann nur noch 11 %.
Trotz des Auslieferungsrekord hat Tesla weiterhin das Problem, dass deutlich mehr Fahrzeuge produziert als verkauft werden. Da Tesla kein eigenes Händlernetzwerk hat können die Fahrzeuge nicht direkt bei den Händler zwischen gelagert werden. Dies drückt die Konzernbilanz und macht weitere Preissenkungen in der Zukunft denkbar.
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10.07.2023 - Felix Eisenhauer
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