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Airbus warnt vor Rüstungsgütern aus den USA, Rheinmetall trotz Gewinnmitnahmen im Plus, auch Renk kann sich sehen lassen, doch bei Hensoldt treten schon Zweifel auf

Die europäische Rüstungsindustrie blickt auf eine fulminante Woche zurück

NTG24 - Airbus warnt vor Rüstungsgütern aus den USA, Rheinmetall trotz Gewinnmitnahmen im Plus, auch Renk kann sich sehen lassen, doch bei Hensoldt treten schon Zweifel auf

 

Die erratische Politik aus den USA hat für einen Weckruf in Europa gesorgt. Nicht nur muss der Kontinent die Hilfen für die Ukraine nun alleine schultern. Auch bei der eigenen Verteidigung ist auf die USA als Schutzmacht unter Präsident Donald Trump nicht länger Verlass. Das Resultat sind Aufrüstungspläne, wie es sie bislang noch nicht zu sehen gab. Union und SPD planen, Rüstungsausgaben gleich vollständig von der Schuldenbremse zu entkoppeln.

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Bei Airbus (NL0000235190) wird dieser Ansatz grundsätzlich begrüßt. Allerdings warnt das Unternehmen davor, die zusätzlichen Mittel in Rüstungsgüter aus den USA zu stecken. Damit würde man die Abhängigkeit weiter erhöhen, ließ Michael Schöllhorn in seiner Funktion als Chef der Airbus-Rüstungssparte gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“ wissen. Als mahnendes Beispiel nannte er Grönland, auf welches Donald Trump bekanntlich Besitzansprüche erhebt. Dänemark würde die Insel im Fall der Fälle mit seinen F-35 wohl nicht einmal erreichen.

 

 

 

Auch andere Stimmen plädieren dafür, dass Europa sich bei der Aufrüstung vornehmlich auf eigene Stärken konzentrieren sollte. An der Börse wurde in dieser Woche schon weitgehend darauf gesetzt, dass genau dies auch passieren wird. Die Airbus-Aktie konnte davon zu Wochenbeginn stark profitieren, musste im weiteren Verlauf aber Gewinnmitnahmen hinnehmen. Auf Wochensicht ging es letztlich um ansehnliche 2,9 Prozent in die Höhe.

 

Rheinmetall im Rallyemodus!

 

Im Fokus der Börsianer stand in dieser Woche zweifellos die Aktie von Rheinmetall (DE0007030009), da hier ein besonders großes Wachstumspotenzial erkennt wird. Die Auftragsbücher sind schon jetzt prall gefüllt und die schwindelerregenden Rüstungspläne mehrerer europäischer Staaten sprechen dafür, dass noch viele weitere Aufträge folgen werden.

Obschon die Rheinmetall-Aktie am Freitag recht deutliche Gewinnmitnahmen erleiden musste und der Kurs um 7,3 Prozent nachgab, lässt sich bei dem Titel noch immer von einer sehr ansehnlichen Rallye sprechen. Der Kurs landete zum Wochenende bei 1.107 Euro. Das ist zwar ein gutes Stück entfernt vom Rekordhoch bei rund 1.200 Euro. Auf Wochensicht sind aber Aufschläge von knapp 15 Prozent zu verzeichnen und es sei daran erinnert, dass zu Jahresbeginn noch 700 Euro als Widerstand gehandelt wurden.

 

Renk hebt ab

 

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Werbebanner DegussaSehr ähnlich gestaltet sich die Lage bei der Aktie von Renk (DE000RENK730), welche gestern um 6,25 Prozent auf 35,92 Euro abwertete, hier aber noch einen Wochengewinn von 17,6 Prozent verzeichnen kann. Im Falle einer großangelegten Aufrüstung ist der Spezialist für Panzergetrieben oftmals alternativlos, sodass frische Auftragseingänge schon fast gesetzt sind. Tatsächlich erfolgt sind solche bislang allerdings noch nicht.

Darin versteckt sich derzeit ein nicht unwichtiger Knackpunkt bei den vielbeachteten Rüstungsaktien. Neue Aufträge sind zwar sehr wahrscheinlich und sie würden die Bilanzen der Konzerne natürlich ordentlich aufhübschen. Noch steht aber in den Sternen, wer von der neuerlichen Zeitenwende in Europa profitieren wird. Möglicherweise preisen die Märkte hier und dort Auftragsfluten ein, die es letztlich gar nicht geben wird.

 

Hensoldt: Ein heißes Eisen?

 

Zweifel diesbezüglich bekam am Freitag vor allem die Aktie von Hensoldt (DE000HAG0005) ab. Analysten warnten, dass der Sensor-Spezialist seine Produktion nicht beliebig skalieren könne. Selbst wenn auf einmal eine Flut an Aufträgen hereinkäme, so müsste dann wohl vieles auf die lange Bank geschoben werden und die nächsten Quartalsergebnisse würden davon wohl nicht unbedingt profitieren.

Auch Kepler Chevreux hält die Rallye mittlerweile für dezent übertrieben und sorgt mit einer Verkaufsempfehlung für zusätzlichen Druck von oben. Das Kursziel bleibt bei 52,40 Euro und die Anleger bevorzugten die Hensoldt-Aktie bei Gewinnmitnahmen. Dadurch rutschte der Titel gestern um 12,4 Prozent auf 64,25 Euro zurück. Auf Wochensicht blieb es bei einem Plus von rund 27 Prozent, doch werden die warnenden Worte der Analysten vermutlich auch in den nächsten Tagen noch Wirkung hinterlassen.

 

Eingepreist?

 

Es dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass die europäische Rüstungsindustrie vor einer wahren Renaissance steht und sich auf Aufträge in bisher ungekanntem Ausmaß einstellen dürfte. An der Börse stellt sich nach dieser ereignisreichen Woche vor allem die Frage, inwieweit dies nun in die Kurse bereits eingepreist wurde. Genau weiß noch niemand, wann Aufträge verteilt werden und wer davon am meisten profitieren kann. Zumindest ein Stück weit wird daher bei den hervorragend performenden Rüstungs-Aktien auch spekuliert.

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08.03.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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