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Gezwungenermaßen öffnet Apple sich erstmals gegenüber alternativen App Stores, setzt dafür aber sehr strenge Richtlinien um

Kann Apple damit durchkommen?

NTG24 - Gezwungenermaßen öffnet Apple sich erstmals gegenüber alternativen App Stores, setzt dafür aber sehr strenge Richtlinien um

 

Etliche Unternehmen bissen sich in Gerichtsverfahren gegen Apple schon die Zähne daran aus, den Konzern dazu zu bewegen, deine Plattform für andere App Stores zu öffnen. Mit aller Macht hielt der Tech-Gigant aus Cupertino daran fest, sein Quasi-Monopol zu schützen. Ab März hat es damit aber nun doch erledigt, wofür der Digital Markets Act der EU verantwortlich ist.

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Einfach so seinem Schicksal ergeben will sich Apple (US0378331005) aber nicht und die Öffnung wird wohl sehr viel anders aussehen, als es sich mancher Mitbewerber es erhofft haben mag. Denn es ist mitnichten so, dass ab dem Frühjahr nun jeder Software-Entwickler nach Lust und Laune seinen eigenen App Store auf die zig Millionen iPhones in der Welt loslassen kann. Stattdessen gibt es klare und teils fragwürdige Regeln, die es zu befolgen gibt.

So verlangt Apple beispielsweise eine sogenannte Core Technology Fee von 500.000 Euro je einer Million Installationen. Anders als beim eigenen App Store wird die auch bereits nach der ersten Installation fällig. Ein Problem ist das vor allem für kostenlose Apps, die vollkommen ohne Gegenleistung vertrieben werden. Wie „heise.de“ berichtet, rechnete der bekannte Entwickler aus, dass bei zwei Millionen Installationen in einem Jahr Kosten von knapp 42.000 Euro monatlich entstehen würden. Kleinere Entwickler kann das schon mal zuverlässig in den Ruin treiben.

 

Apple verlangt Sicherheiten

 

Davon abgesehen hat Apple auch sehr genaue Vorstellungen darüber, wer überhaupt für die Etablierung eines eigenen App Stores infrage kommt. Damit zu entrichtende Gebühren auch tatsächlich gezahlt werden können, wird ein Kapital in Höhe von einer Million Euro in Form eines sogenannten Kreditbriefs verlangt. Jener muss von einer Bank stammen, die bei Moody’s, S&P oder Fitch mindestens über ein A-Rating verfügt. Auch das ist eine schier unüberwindbare Hürde für kleine Startups.

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Entsprechend hagelt es Kritik am Vorgehen von Apple, was einige Beobachter an ein verzweifeltes Klammern an die eigene Marktmacht interpretieren. Der iPhone-Hersteller schätzt die Angelegenheit derweil etwas anders ein. Laut dem Unternehmen handele es sich um notwendige Maßnahmen, um sicherzustellen, dass ein Anbieter über angemessene finanzielle Mittel für die Unterstützung von Kunden und Entwicklern verfügt.

Die Kritiker stellen derweil schon die Frage, ob die Öffnung für alternative App Stores mit den nun angekündigten Regeln überhaupt noch dem Geist des DMA entspricht. Das letzte Wort darüber wird wohl die EU haben, welche sich aber bisher noch nicht zu einem Kommentar hinreißen ließ. Dabei dürfte es auch mindestens bis März bleiben, wenn die entsprechenden Gesetze tatsächlich in Kraft treten werden.

 

Die Anleger gehen in Deckung

 

Die EU hat Apple in der jüngeren Vergangenheit des Öfteren Ärger bereitet und dabei unter Beweis gestellt, dass sie vor dem gigantischen Konzern kaum zurückschreckt. Das Thema App Stores könnte da durchaus noch für weitere Aufregung sorgen und eben darauf haben die Aktionäre sich schon mal eingestellt. Die Apple-Aktie startete schwach in die neue Woche und musste gestern Verluste von 1,4 Prozent wegstecken. Der Kurs gab bis auf 176,40 Euro nach. Von einem Crash kann da kaum die Rede sein, doch der Abstand zu den letzten Höchstständen nimmt zu.

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Die Öffnung für andere App Stores hätte der Konzern niemals aus eigenen Stücken herbeigeführt, auch wenn es sich im Marketingsprech momentan zuweilen etwas anders anhören mag. Es besteht durchaus die Gefahr, dass dadurch das Wachstum in diesem Segment einen kleinen Dämpfer erfahren wird, und das lässt bei manchem Anleger die Alarmglocken schrillen. Schließlich sorgten Software und Services im vergangenen Jahr mit für das größte Wachstum im Unternehmen, welches beim Megatrend KI bisher mit Abwesenheit glänzt. Sollten noch weitere Streitigkeiten folgen, könnte dies den Aktienkurs nachhaltig belasten.

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30.01.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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