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Nicht nur in einer hohen Strafe durch die EU offenbaren sich derzeit Schwächen bei Apple

Ist der Zenit jetzt wirklich überschritten?

NTG24 - Nicht nur in einer hohen Strafe durch die EU offenbaren sich derzeit Schwächen bei Apple

 

Bereits seit einer gefühlten Ewigkeit gibt es Diskussionen darüber, dass Apple seine besten Tage hinter sich haben könnte. Das erste iPhone wurde vom damaligen Microsoft-Chef Steve Ballmer noch ausgelacht. Später gab es nach dem Ableben von Steve Jobs des Häufigeren Vorwürfe, dass es Apple an Innovationskraft mangele und sich dies auf die Absatzzahlen auswirken werde.

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Zumindest bisher ist Apple (US0378331005) aber nie nennenswert ins Schlingern geraten. Bei neuen iPhones lässt sich zwar schon seit einigen Jahren eher Evolution denn Revolution feststellen. Dennoch konnten damit lange Zeit neue Absatzrekorde aufgestellt werden, während Cupertino gleichzeitig seine Services-Sparte in einem atemberaubenden Tempo ausbaute. Doch aktuell lässt der Konzern neue Wachstumsimpulse schmerzlich vermissen. Das ist auch den Analysten von Goldman Sachs aufgefallen, welche Apple von der prestigeträchtigen „Conviction Buy List“ gestrichen haben.

Eine Kaufempfehlung gibt es zwar weiterhin. Doch die Absatzzahlen unter anderem in China lassen viele Beobachter nachdenklich werden. Apple ist es nicht gelungen, auf das iPhone den nächsten Verkaufsschlager folgen zu lassen. Mit iPad, Apple Watch und anderen Geräten verdient das Unternehmen fraglos gutes Geld. Doch nichts davon kam auch nur ansatzweise an den massiven Erfolg des eigenen Smartphones heran. Daran wird sich aller Voraussicht nach auch mit der im Februar eingeführten VR-Brille Vision Pro nichts ändern, die Apple partout nicht als VR-Brille bezeichnet sehen möchte.

 

Apple: Die EU greift durch

 

Als wären fehlende neue Impulse für Anleger nicht schon unerfreulich genug, erntet Apple auch politisch immer mehr Gegenwind. Die starke Abhängigkeit vom chinesischen Markt gilt angesichts der anhaltenden Reibereien zwischen Peking und Washington als Risikofaktor. Zwar wird daran gearbeitet, die Produktion mehr und mehr in andere Länder zu verlagern. Doch schon allein die enormen Absätze im Reich der Mitte sorgen dafür, dass China für Apple ein sehr wichtiger Faktor bleibt.

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Zuletzt bekam es Apple mit der EU zu tun, die eine Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro gegen Apple verhängt hat. Hintergrund sind Vorgaben für die Zahlung von Abos bei Streaming-Diensten im App Store. Angeboten wurde dafür bisher einzig die Zahlung über Apple, wobei stets eine nette Provision in Cupertino landete. Hinweise auf alternative Zahlungsmöglichkeiten waren nicht vorgesehen, was nach Einschätzung der EU-Kommission wettbewerbswidrig ist.

In Zukunft werden Drittanbieter es also wohl einfacher haben, Apple zu umgehen und die Nutzer zu alternativen Zahlungsmöglichkeiten umzuleiten. Relativ einfach wäre dies möglich, indem monatliche Zahlungen dann geringer ausfallen, wobei Anbieter wie Spotify noch immer mehr an einem einzelnen Nutzer verdienen würden. Apple kündigte bereits an, gegen die Geldstrafe vorgehen zu wollen. Der entsprechende Prozess könnte aber Jahre in Anspruch nehmen. Bis dahin steht erstmal die Forderung im Raum, zumindest in der EU mehr Wahlfreiheit für die Nutzer zu schaffen. Die Höhe der angesetzten Strafe soll dabei auch für andere Anbieter eine Mahnung darstellen.

 

Apple muss endlich wieder liefern

 

Unter dem Strich ergeben sich für Apple immer mehr Herausforderungen. Die iPhone-Verkaufszahlen sind zwar immer noch beeindruckend, doch sie stagnieren auf hohem Niveau. Derweil drohen andere Einnahmequellen wegzubrechen, auch mit Blick auf die jüngste Öffnung für alternative App Stores sowie dem erzwungenen Wechsel zu USB-C und dem damit verbundenen Rückgang beim potenziellen Absatz von Zubehör.

Das alles ist noch lange kein Todesurteil. Es wäre aber dringend an der Zeit, solche Entwicklungen mit positiven Neuigkeiten zu füttern. Stattdessen scheint Apple das Thema KI bisher verschlafen zu haben und ein mutmaßlich in Entwicklung befindliches E-Auto wurde wohl ersatzlos vom Fahrplan gestrichen. Für die Zukunft bietet Apple nach aktuellem stand vordergründig mehr vom selben, und damit ist die Aktie für den Moment längst nicht mehr ein derart „sicheres“ Investment, wie es in vergangenen Jahren die meiste Zeit der Fall war. Das schätzen die Anleger ähnlich ein. Mit dem Kurs ging es seit Jahresbeginn um 5,7 Prozent auf gut 160 Euro abwärts und das Rekordhoch bei 182,52 Euro ist in einige Entfernung gerückt.

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05.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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