Apple stellt die Entwicklung der Apple Vision Pro 2 angeblich aufgrund mangelnder Nachfrage ein
Nicht einmal Apple scheint VR-Brillen salonfähig machen zu können.
In Deutschland ist die Apple Vision Pro noch nicht einmal offiziell erschienen, doch Apple scheint schon jetzt sehr unzufrieden mit den Verkaufszahlen zu sein. Vor Kurzem sprach der Analyst Ming-Chi Kuo noch davon, dass der Veröffentlichungstermin für einen Nachfolger auf das Jahr 2026 verschoben werden sollte.
„The Information“ will nun sogar in Erfahrung gebracht haben, dass Apple (US0378331005) die Entwicklung an der Apple Vision Pro 2 komplett eingestellt habe. Als Grund dafür werden explizit schwächelnde Verkaufszahlen genannt. Unter Berufung auf einen Zulieferer wird berichtet, dass die Nachfrageprognose für das aktuelle Modell bereits von einst einer Million Einheiten im laufenden Jahr auf nur noch die Hälfte davon korrigiert wurde.
Es scheint aber fraglich, ob Apple dieses Ziel überhaupt noch erreichen kann. Einen möglichen Grund für die lahmen Absatzzahlen wurde den Gerüchten zufolge bereits identifiziert. Die VR-Brille, die von Apple als „Spatial Computing Device“ vermarktet wird, scheint schlicht zu teuer zu sein. In Deutschland wird das Gerät im kommenden Monat für rund 4.000 Euro an den Start gehen. Wer mehr Speicher möchte, kann auch 4.500 Euro auf den Tisch legen.
Apple will den Preis nach unten bringen
Größte Priorität bei Apple ist Insidern zufolge nun, den Preis nach unten zu bekommen. Infolgedessen wurde die Entwicklung an einem vollumfänglichen Nachfolger allem Anschein nach zugunsten eines abgespeckten, dafür aber günstigeren Modells, fallengelassen. Naturgemäß hat Apple selbst sich zu den Berichten bisher nicht geäußert. Dabei wird es bis zu einer offiziellen Ankündigung zur Zukunft von Apple Vision sehr wahrscheinlich auch bleiben.
Wer den Leaks Glauben schenken mag, erfährt rund um die Entwicklung einer günstigeren Apple-Brille über einige Probleme. Das Gerät soll schon seit 2022 unter dem Codenamen N109 in Entwicklung sein, aber nur langsame Fortschritte machen. Berichtet wird, dass Apple zwar die Kosten für Bauteile möglichst reduzieren möchte. Bei den Features soll es aber keine nennenswerten Abstriche geben. Das macht den Ingenieuren das Leben allem Anschein nach schwer.
An der Börse spielt die Vision Pro generell nur eine untergeordnete Rolle und Kursverluste von 1,2 Prozent bei der Apple-Aktie am Dienstag lassen sich problemlos auch mit Gewinnmitnahmen erklären. Erinnert werden die Anteilseigner aber ein wenig daran, dass selbst Apple nicht immer einen Hit landet. Vielleicht wurde beim Preis nun sogar die Schmerzgrenze der beinharten Apple-Fans überschritten, die ansonsten jedes Produkt fleißig kaufen und ihr iPhone jährlich upgraden. Das ist aber freilich reine Spekulation.
Die Konkurrenz freut sich
Sollten die Gerüchte den Tatsachen entsprechen, dürfte sich darüber einzig und allein die Konkurrenz freuen. Platzhirsch bei VR-Brillen bleibt weiterhin Meta, welches Geräte schon für 250 bis 300 Euro anbietet. Dafür gibt es zwar nur die etwas betagte Meta Quest 2. Ein kürzlicher Leak im eigenen Store weist aber darauf hin, dass bereits eine günstigere Version der Meta Quest 3 in Entwicklung ist. Auch bei der Facbeook-Mutter scheinen günstige Einstiegspreise hohe Priorität zu genießen.
Die Absatzzahlen bei Meta zeigen allerdings auch, dass ein günstiger Preis allein VR-Brillen noch lange nicht zu den Massen bewegen kann. Ein paar Millionen Einheiten konnten bereits neue Besitzer finden. Das Interesse scheint insgesamt aber überschaubar zu bleiben und nicht selten verstauben die Brillen nach dem initialen Kauf schnell. Manche Beobachter vergleichen das Thema schon mit 3D-Fernsehern, die im letzten Jahrzehnt für einen kurzen Moment für Aufsehen sorgten, nur um daraufhin einen erstaunlich schnellen Tod zu sterben. VR-Brillen sind etwas hartnäckiger, immerhin gibt es sie in ihrer derzeitigen Form schon seit im Jahr 2016 die Oculus Rift CV1 das Licht der Welt erblickte. Einen echten Durchbruch gab es seither aber nicht zu sehen und allem Anschein nach vermag nicht einmal Apple bisher, daran etwas zu ändern.
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19.06.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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