Neue iPhones stehen bei Apple an und Insider wollen bereits den genauen Marktstart in Erfahrung gebracht haben

Ist die Vorfreude berechtigt?

 

Mit einer Ausnahme stellte Apple seit Erscheinen des ersten iPhones jedes Jahr im September eine neue Generation seiner Smartphones vor. Auch in diesem Jahr wird es wohl beim gewohnten Rhythmus bleiben. Aktuell kursieren Gerüchte durch das Netz, wonach schon der genaue Erscheinungstermin bekannt sei.

Zurückzuführen sind die auf den Bloomberg-Redakteur Mark Gurman, der in der Vergangenheit mit seinen Leaks schon öfter direkt ins Schwarze getroffen hat. Jener schrieb zuletzt, dass Apple (US0378331005) bereits am 7. September ein Launch-Event für die neuen iPhones und eine neue Apple Watch abhalten werde. Wie schon in den vergangenen zwei Jahren soll dieses Event rein digital stattfinden und es wird nicht ausgeschlossen, dass es dabei noch einige weitere Neuheiten auf Hardware-Seite zu sehen geben wird.

Der Marktstart der neuen iPhones soll dann bereits am 16. September anstehen. Zumindest sollten Mitarbeiter sich für diesen Termin auf ein Launch-Event vorbereiten. Auch wenn es bisher keine offizielle Bestätigung gibt, so scheint die Vorfreude bei den Anlegern auf die neuen iPhones groß zu sein. Am Mittwoch konnte die Apple-Aktie sich dem enormen Verkaufsdruck im Tech-Sektor erfolgreich widersetzen und den eigenen Aktienkurs um 0,5 Prozent auf 170,76 Euro anheben. Es stellt sich allerdings die Frage, ob derartige Vorschusslorbeeren überhaupt angebracht sind.

Schließlich wird gerade das iPhone 14 bisherigen Gerüchten zufolge kaum Neuerungen mit sich bringen und womöglich sogar den gleichen Chip wie der direkte Vorgänger bekommen. Da stellt sich die Frage, ob die Nutzer in Scharen für ein Upgrade vor den Apple-Stores Schlange stehen werden. Die Pro-Modelle werden wohl deutlich mehr technische Spielereien erhalten. Es ist aber auch von Preissteigerungen die Rede und angesichts der ebenfalls stark gestiegenen Lebenshaltungskosten stellt sich da die Frage, wer sich die neuen Top-Smartphones aus dem Hause Apple überhaupt noch leisten kann.

 

Es wird munter spekuliert bei Apple

 

Es ist nicht das erste Mal, dass es Sorgen um den Absatz neuer iPhones gibt. In der Vergangenheit konnte Apple bisher noch jeder Krise widerstehen und immer wieder neue Absatzrekorde vermelden. Das dürfte viele Anleger erst einmal beruhigen. Allerdings ist die gegenwärtige Ausgangslage mit nichts zu vergleichen, was es in der Vergangenheit zu sehen gab. Es ist daher auch nicht auszuschließen, dass es dieses Mal einen anderen Ausgang zu sehen geben wird.

 

Gerade für die Aktionäre liegt die Messlatte enorm hoch. Dass Apple mit seinen iPhones weiterhin Quartal für Quartal Milliardengewinne einfahren wird, daran besteht kein Zweifel. Die Herausforderung besteht allerdings darin, auf dem bereits hohen Niveau noch ein Wachstum zu erzielen. Ob dem Tech-Giganten aus Cupertino dieses Kunststück gelingen wird, steht da schon auf einem ganz anderen Blatt.

 

Keine einfache Sache für die Aktionäre

 

Bisher sind Sorgen um Inflation und eine mögliche Rezession an Apple noch weitgehend abgeprallt. Trotz der unzähligen Krisen unserer Zeit gelang es der Aktie des Unternehmens, immer wieder neue Bestmarken zu erreichen und die Marktkapitalisierung beläuft sich auch jetzt noch auf schwindelerregende 2,8 Billionen USD. Das Papier ist also keineswegs zu unterschätzen und es besteht durchaus die Chance, dass wir im Herbst weitere Kurssprünge nach oben zu sehen bekommen.

Aber wer hoch fliegt, fällt bekanntlich tief. Durch die hohen Kursstände ergibt sich bei Apple auch ein enormes Abwärtspotenzial, sollte der Konzern für Enttäuschungen bei den neuen iPhones sorgen und damit die Anleger in die Flucht schlagen. Wer noch nicht investiert ist, bleibt da erst einmal geduldig auf der Seitenlinie. Alle anderen können Gewinne für den Moment noch laufen lassen, sollten die weiteren Entwicklungen aber sehr genau und möglichst täglich verfolgen. Gerade die Erholung der letzten Wochen steht derzeit noch auf eher wackeligen Beinen.

 

18.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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