Apple schein in Sachen Künstliche Intelligenz ordentlich geschlafen zu haben, was nun aber schnellstmöglich aufgeholt werden soll
Wann wird Siri intelligent?
Rund ein Jahr ist es her, dass das von Microsoft unterstützte OpenAI mit ChatGPT einen enormen Hype rund um Künstliche Intelligenz (KI) losgetreten hat. Seither stürzt sich alles aus der Tech-Branche auf den Sektor, was Rang und Namen hat. Lediglich Apple als wertvollstes Unternehmen auf dem Planeten glänzt bisher mit Abwesenheit. Für Insider ist das keine Überraschung.
Der für gewöhnlich gut informierte Analyst Mark Gurman sprach jüngst davon, dass das Management von Apple (US0378331005) vom plötzlichen KI-Hype schlicht überrascht wurde. Im Konzern selbst spielte das Thema zuvor wohl allenfalls eine untergeordnete Rolle, was von Insidern als „großer Fehler“ bezeichnet wird. Natürlich werden solche Informationen von Apple nicht bestätigt werden. Das vollständige Fehlen eigener KI-Lösungen bisher lässt aber vermuten, dass an den Ausführungen etwas dran sein könnte.
Geschlagen geben wird sich Apple freilich nicht ohne Weiteres. Hinter den Kulissen wird dem Vernehmen nach bereits fleißig daran gearbeitet, gegenüber Microsoft, Google und Konsorten Boden gutzumachen. Eine Milliarde US-Dollar jährlich sollen bereitgestellt werden, um die Entwicklung bei Künstlicher Intelligenz voranzutreiben. Sollte dies zutreffen, würde sich klar zeigen, dass Apple KI ernst nimmt.
Gegenwind für Apple
Allerdings wird Apple sich auch mit seiner prall gefüllten Kriegskasse schwer damit tun, die enormen Fortschritte der Konkurrenz aufholen zu können. Die Entwickler des iPhone-Herstellers hoffen Gerüchten zufolge darauf, im kommenden Jahr fertige Lösungen für Anwender auf die Beine stellen zu können. Damit könnte beispielsweise der Sprachassistent Siri dann in der Lage sein, Texte zu vervollständigen und dergleichen mehr.
Zudem könnte Apple auch an Lösungen für Entwickler arbeiten, bei denen Codefragmente von der KI erstellt werden. Ähnliche Angebote sind bei Microsoft schon seit Längerem verfügbar. Das Fehlen offizieller Informationen macht eine Einschätzung aber schwierig. Selbst wenn Apple fertige Produkte schon 2024 präsentieren sollte, so bleibt völlig offen, ob diese es mit den bisherigen Lösungen aufnehmen können. Google setzt sich zu Jahresbeginn mit der ersten Vorstellung von Bard noch ordentlich in die Nesseln, konnte seither aber viel wiedergutmachen.
Intern scheinen bei Apple aber noch viele Fragen ungeklärt zu sein, wie unter anderem die „FAZ“ berichtet. Gerüchteweise hat man sich noch nicht dafür entschieden, wie genau die Verarbeitung von Anfragen erfolgen soll. Für eine lokale Verarbeitung spricht das Thema Datenschutz, welches Apple sich schon seit Jahren auf die Fahne geschrieben hat und womit auch eifrig geworben wird. Ein Cloud-Ansatz würde hingegen eine größere Funktionsvielfalt erlauben. Möglich ist auch, dass die Verarbeitung je nach Anwendungsfall wechselt. Finale Entscheidungen scheint es in Cupertino aber noch nicht gegeben zu haben.
Apple läuft hinterher
Was auch immer an den Insider-Infos rund um Apple dran sein mag: Fakt ist, dass der iPhone-Hersteller bisher in Sachen KI nichts vorzuweisen hat. Damit glänzt der einst als Innovator geltende Konzern bei der wahrscheinlich größten technischen Neuentwicklung seit der Erfindung des Internets mit Abwesenheit. Es ist bezeichnet, dass Apple gerade hier derart ins Hintertreffen zu rutschen droht. Zwar verfügt man über fähige Entwickler und schier unerschöpfliche finanzielle Reserven. Selbst damit gibt es aber keine Garantie für ein Gelingen der Aufholjagd.
Es wird spannend zu sehen sein, ob und was Apple in Zukunft beim Thema KI präsentieren wird. Man wird es sich aber kaum erlauben können, diesen Bereich einfach zu ignorieren. Schließlich wird die Künstliche Intelligenz künftig auch bei Smartphones eine immer größere Rolle spielen. Google ist schon fleißig dabei, generative KI in diverse Dienste zu integrieren und OpenAI bastelt bereits an einem eigenen Gerät. Sollte Apple nicht schleunigst Fortschritte machen, könnte das iPhone seinen Status als Must-Have in gewissen Kreisen recht schnell verlieren. Es ist zu früh, um schon einen Abgesang einzustimmen. Erhöhte Aufmerksamkeit auf Anlegerseite ist aber nicht verkehrt.
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23.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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