Apple wird wohl in Bälde iPhones mit USB-C ankündigen und den Zwang der EU dabei womöglich sehr positiv verkaufen
The next big thing?
In wenigen Tagen steht die offizielle Ankündigung der nächsten iPhone-Generation bevor und im Vorfeld gilt es bereits als relativ sicher, dass die Geräte unter anderem über einen neuen Anschluss verfügen werden. Statt Lightning soll es Insidern zufolge den branchenüblichen USB-C-Standard geben, nicht zuletzt aufgrund entsprechender Vorgaben seitens der EU. Apple scheint die eigentlich unliebsame Erscheinung nun in einem möglichst günstigen Licht erstrahlen lassen zu wollen.
Das zumindest ist einem Kommentar des Bloomberg-Experten Mark Gurman zu entnehmen. Jener rechnet fest damit, dass Apple (US0378331005) den „neuen“ Anschluss breit vorstellen und als große Neuerung anpreisen wird. Ankündigen könnte man in Cupertino etwa, dass damit schnellere Datenübertragungen und Aufladegeschwindigkeiten als bisher möglich seien. Dabei wird man natürlich tunlichst nicht erwähnen, dass die Konkurrenz solche Möglichkeiten schon seit Jahren anbietet.
Zudem soll als Werbebotschaft dienen, dass fortan iPhone, iPad und Mac mit demselben Kabel geladen werden können und es nun sogar eine Kompatibilität mit Geräten gibt, die nicht von Apple selbst stammen. Das wäre an sich zwar nicht falsch, würde aber dennoch ein wenig eingebildet wirken. Schließlich ist bisher der einzige Grund für eine fehlende Kompatibilität mit anderen Geräte Apple selbst und deren Festhalten am mittlerweile elf Jahre alten Lightning-Anschluss.
Apple will weiter mit Zubehör Geld verdienen
Dass jener nicht schon längst zum alten Eisen gehören, das führen die meisten Beobachter darauf zurück, dass Apple mit Zubehör noch immer viel Geld verdient. Hätte das iPhone schon heute einen USB-C-Anschluss, würde sich schließlich kaum jemand entsprechende Adapter anschaffen. Solche wird es in Zukunft wohl nicht mehr geben. Für Einnahmen will Apple beim Zubehör aber wohl weiterhin sorgen.
Den Gerüchten zufolge plant Apple wohl, spezielle USB-C-Kabel mit dem Zusatz „Made for iPhone“ anzubieten. Nur jene sollen dann auch die höheren Geschwindigkeiten ermöglichen, während Kabel anderer Hersteller auf das altbackene Niveau von USB 2.0 begrenzt werden könnten. Das soll selbst dann zutreffen, wenn ein Kabel eigentlich höhere Standards unterstützt, aber eben nicht von Apple selbst hergestellt wurde. Auf diese Weise könnte der iPhone-Hersteller die Vorgaben der EU erfüllen, aber mehr oder weniger elegant weiterhin für ein Alleinstellungsmerkmal sorgen.
Besonders kundenfreundlich wäre ein solches Vorgehen natürlich nicht, doch Apple sichert sich auf einem solchen Wege verlässlich hohe Einnahmen und dürfte die eigenen Kabel mit einem fürstlichen Aufschlag weitergeben. Noch bleibt abzuwarten, ob all diese Gerüchte auch der Wahrheit entsprechen werden. Zuzutrauen wäre es Apple aber, und noch mehr, sie dürften damit auch bei den eigenen Kunden glatt durchkommen.
Apple beherrscht Marketing wie kein Zweiter
Es lässt sich nicht bestreiten, dass Apple hervorragende Smartphones baut, was auch in unabhängigen Testberichten immer wieder bestätigt wird. Doch der durchschlagende Erfolg ist zu wesentlichen Teilen auch auf ein Hochglanz-Marketing zurückzuführen, dem so gut wie kein Konkurrent das Wasser reichen kann. Damit im Rücken gelingt es dem Konzern, immer höhere Preise für seine Geräte zu nehmen und die Margen in fast schon unverschämte Regionen zu steigern. Daran gibt es zwar auch Kritik, doch die Verkaufszahlen sprechen für sich und jene wurden durch die Schwäche im Smartphone-Sektor auch weitaus weniger in Mitleidenschaft gezogen als bei vielen anderen Anbietern.
Da ist nur davon auszugehen, dass Apple auch dem erzwungenen Wechsel zu USB-C etwas Gutes abgewinnen können und wieder einmal für Begeisterung sorgen wird. Vielleicht wird sogar manch einer zu einem Upgrade bewogen, der einfach nur den neuen Anschluss haben möchte, aber eigentlich mit seinem jetzigen iPhone noch vollends zufrieden ist. Auch aus Anlegersicht können sich da Chancen ergeben und die Präsentation in der kommenden Woche wird auch an der Börse mit Spannung verfolgt werden.
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07.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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