Am Montag richten sich alle Augen auf Apple und eine langerwartete Neuvorstellung des Tech-Giganten

Steht der Tech-Welt die nächste Revolution bevor?

 

Am Montagabend steht bei Apple die Entwicklerkonferenz an und im Vorfeld ist die Spannung so groß wie schon seit Jahren nicht mehr. Erwartet werden nicht nur Ankündigungen um die eine oder andere neue Funktion im Software-Bereich. Das Augenmerk richtet sich besonders auf die mögliche Vorstellung eines neuen Geräts, über das in der Gerüchteküche schon seit einer kleinen Ewigkeit spekuliert wird.

Wie gewohnt lässt sich Apple (US0378331005) selbst nicht in die Karten schauen und bietet keinen Ausblick darauf, was vom Unternehmen im Rahmen der WWDC 2023 zu erwarten ist. Unter Insidern gilt es aber als gesetzt, dass es einen erste Blick, vielleicht sogar eine vollumfängliche Ankündigung zu einem Mixed-Reality-Headset geben wird. Dass an einem solchen in Cupertino schon seit Längerem gearbeitet wird, gilt als offenes Geheimnis. Auch über so manches Detail wird bereits munter spekuliert.

 

Unter anderem beim Namen des neuen Geräts sind sich die Leaker in den sozialen Medien weitgehend einig. Demnach wird Apples Brille auf das Präfix „i“ wohl verzichten und stattdessen als „Reality Pro“ das Licht der Welt erblicken. Das dürfte auch daran liegen, dass zahllose Produktnamen mit einem kleinen i schon vergriffen sind und Apple scheint wenig Lust zu haben, für die Sicherung der Namensrechte Millionen US-Dollar oder noch mehr in die Hand zu nehmen.

 

Apple: ein teurer Spaß?

 

Aus eben diesem Grund streamen die Nutzer heute bei Apple TV statt iTV und tragen eine Apple Watch statt einer iWatch am Handgelenk. Gerüchteweise soll sich Apple mittelfristig von der Namensgebung, welche 1998 beim iMac ihren Anfang nahm, vollständig verabschieden. Auch hier gibt es aber keinerlei offizielle Bestätigung.

Dasselbe gilt für das mutmaßliche Mixed-Reality-Headset, bei dem es außer blanken Spekulationen keinerlei Informationen über mögliche Spezifikationen gibt. Leaker berichten allerdings recht einstimmig darüber, dass es sich um keinen günstigen Spaß handeln wird, selbst nicht für Apple-Verhältnisse. Gerechnet wird mit einem Verkaufspreis von rund 3.000 Dollar. Das Gerät soll sich explizit an professionelle Anwender richten. Ob Apple hinter verschlossenen Türen auch noch an einem erschwinglichen Konkurrenten zur Oculus Quest von Meta arbeitet, ist nicht bekannt.

Ebenso im Dunkeln liegt, welche Chancen Apple mit der neuen Gerätekategorie hat. Bisher haben VR und AR nie so richtig den Weg aus der Nische herausgefunden. Entsprechend befürchtet mancher Beobachter, dass Apple hier nur einen teuren Flop statt der nächsten technologischen Revolution vorbereitet. Ähnliche Stimmen gab es aber seinerzeit auch bei der Einführung der ersten Apple Watch zu hören. Jene erschien in einer Zeit, als sich kaum jemand für smarte Uhren am Handgelenk interessierte und mancher Anbieter schon die Segel gestrichen hatte.

 

Apple ist nicht zu unterschätzen

 

Rein technisch dürfte Apple das Rad kaum neu erfinden. Möglich ist aber, dass der Konzern mit einigen Kniffen bei der Software für Aufsehen sorgt und die Konkurrenz damit das Fürchten lehrt. Zudem kann das Unternehmen sich auf einen sehr loyalen Kundenstamm verlassen, der bisher noch jede Preiserhöhung mitgemacht hat. Selbst Monitorständer für knapp 1.000 Dollar haben sich letztlich verkauft, trotz eines milden Shitstorms im Netz.

Interessant wird da auch für die Anleger zu sehen sein, was Apple heute Abend ankündigen oder eben nicht ankündigen wird. Im Vorfeld macht sich an der Börse ein wenig Optimismus breit. Am Freitag konnte die Apple-Aktie ihren Aufwärtskurs mit Zugewinnen von 0,8 Prozent ausweiten. Mit 168,26 Euro war das Papier am Wochenende vom 52-Wochen-Hoch bei 172,66 Euro nicht allzu weit entfernt. Sollte Apple bei der WWDC punkten können, könnte das die Bullen davon überzeugen, im Chart neue Signale zu hinterlassen. Für Spannung ist also definitiv gesorgt.

 

05.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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