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Mit der Kartellrechtsklage in den USA nimmt der Druck auf Apple immer weiter zu

Erfolgsmeldungen werden seltener

NTG24 - Mit der Kartellrechtsklage in den USA nimmt der Druck auf Apple immer weiter zu

 

Schon seit über einem Jahrzehnt wird darüber spekuliert, wann Apple seinen Zenit überschritten haben könnte. Bisher konnte das Unternehmen die Zweifler stets eines Besseren belehren und verlässlich neue Rekorde bei seinen Zahlen auf die Beine stellen. Doch in gleich mehrfacher Hinsicht scheint der Tech-Gigant derzeit ins Wanken zu geraten.

Das offensichtlichste Anzeichen dafür war jüngst eine Kartellrechtsklage in den USA, die Medienberichten zufolge seit Jahren vorbereitet wurde. Die USA haben zusammen mit dem Department of Justice und 16 Bundesstaaten Klage gegen den iPhone-Hersteller eingereicht und werden ihm in mehrfacher Hinsicht vor, die eigene Marktmacht systematisch ausgenutzt und damit Mitbewerber behindert zu haben. Gestört wird sich in erster Linie daran, dass Apple (US0378331005) seine Nutzer in einen goldenen Käfig sperrt und einen Ausbruch daraus bewusst erschwert.

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Beispiele dafür finden die Kläger viele. Etwa die Verhinderung von sogenannten „Super-Apps“, welche plattformübergreifend funktionieren. Auch Einschränkungen bei iMessage werden als Gängelung von Mitbewerbern und Kunden empfunden. Dazu gesellt sich die Apple Watch, welch exklusiv mit Smartphones aus Cupertino zusammenarbeitet, ohne dass es dafür eine zwingende technische Notwendigkeit geben würde. Außerdem nehmen die Kartellwächter Apples Verhalten im eigenen App Store ins Visier, wo Drittanbieter-Apps nur im eigenen Store erhältlich sind und fürstliche Provisionen abdrücken müssen. Letzteres wurde in der EU bereits gelockert. Die USA könnten nun nachziehen.

 

Apple in der Defensive

 

Selbstredend schätzt Apple die Lage vollkommen anders ein und spricht gerne davon, die Nutzer schützen zu müssen. Dass diese Argumentation die Justiz nicht unbedingt überzeugen kann, gab es in Europa aber bereits zu sehen. Auch wenn der Ausgang des Verfahrens in den USA offenbleibt, so ist es aus Anlegersicht nicht verkehrt, sich auf ungemütliche Zeiten einzustellen. Pikant ist auch, dass Aussagen von Tim Cook selbst als Zündstoff verwendet werden. Vor zwei Jahren wurde Cook von einem Reporter darauf hingewiesen, dass jener keine Videos auf das Android-Smartphone seiner Mutter schicken könne. Cook entgegnete darauf, der Reporter solle seiner Mutter ein iPhone kaufen.

Diese flapsige und damals kaum weiter beachtete Bemerkung könnte sich nun als folgenschwer erweisen. Doch es ist nicht die einzige Baustelle bei Apple. Der Konzern kämpft darüber hinaus mit Gegenwind im gigantischen chinesischen Markt, wo einheimische Hersteller auf dem Vormarsch sind. Noch verkaufen iPhones sich zwar gut, doch allzu viele Wachstumsimpulse gab es nicht mehr zu sehen.

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In anderen Kategorien gerät Apple derweil eher ins Hintertreffen. Die Apple Vision Pro konnte bisher keinen nachhaltigen Hype erzeugen und in Sachen KI herrscht in Cupertino Funkstille. Dort ist Apple anscheinend derart weit im Verzug, dass aktuellen Gerüchten zufolge wohl Google in die Bresche springen und Gemini auf das iPhone bringen soll. Sollte sich dies bewahrheiten, wäre es ein Eingeständnis von Apple, den wohl größten Boom seit Jahrzehnten schlicht verschlafen zu haben.

 

Die Risse sind nicht zu übersehen

 

Noch steht Apple auf beiden Beinen und auch an der Börse ist der Konzern weiterhin gefragt. Neue Kursrekorde gab es zwar schon länger nicht zu sehen. Doch mit 159,34 Euro zum Wochenende befand sich die Aktie zum Wochenende noch immer auf sehr hohem Niveau und eine Marktkapitalisierung von knapp 2,7 Billionen US-Dollar macht Apple zum zweitwertvollsten Konzern auf dem Planeten.

Es wäre verfrüht, jetzt schon den Untergang vorhersagen zu wollen. Doch die Klage in den USA ist für Apple sehr gefährlich, da dadurch gerade auch das lukrative Geschäft um digitale Dienstleistungen Schaden davontragen könnte. Genau dort legte man in den letzten Jahren verstärkt seinen Fokus und profitierte von astronomischen Margen. Selbst bei einer vollständigen Niederlage wird Apple nicht das Zeitliche segnen. Doch die Zeiten werden ungemütlicher und da auf der anderen Seite aktuell Wachstumsimpulse fehlen, nimmt die Unsicherheit zu und auch größere Korrekturen lassen sich perspektivisch kaum ausschließen.

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25.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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