Apple baut sein Ökosystem weiter aus
Apple liefert auf der WWDC Evolution, aber keine Revolution
Die Keynote zur globalen Entwicklerkonferenz WWDC von Apple brachte viele Neuigkeiten. Der Fokus der Eröffnungsrede liegt traditionell auf allem, was für Programmierer entscheidend ist: Neuerungen im Betriebssystem, neue Tools zur Programmierung und passende neue Hardware, um die Software zu entwickeln. Wer sich die Zeit nimmt und hier reinschnuppert, sieht heute, was in den kommenden sechs bis 12 Monaten alle regulären Benutzer des Apple-Ökosystems erreichen wird.
Die Hardwareseite liess Apple (US0378331005) dieses Jahr ausfallen und konzentrierte sich ausschliesslich auf seine inzwischen zahlreichen Betriebssysteme. Die alle einen gemeinsamen Kern haben, aber für ihre jeweiligen Benutzungsbereiche weiterentwickelt und optimiert werden. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr iOS 15, das im kommenden Herbst veröffentlicht wird. Das neue iPhone Betriebssystem erhält eine Fülle von Neuerungen und Verbesserungen, aber keine Highlights, die besonders herausragend. Evolution, keine Revolution.
Mit FaceTime Audio und Video hat Apple schon seit Langem ein komplettes und kostenloses Konferenzsystem an Bord. Die Erfahrung der vergangenen Jahre mit diesem System ist ein grosses Plus in Zeiten einer globalen Pandemie und dem dazugehörigen Social Distancing. Apple entwickelt das Produkt weiter und verbindet es noch tiefer mit seinem restlichen Ökosystem. So spendiert man der Software nicht nur eine softwarebasierte Technologie, um die Stimme des Sprechers automatisch von Nebengeräuschen zu befreien, sondern man öffnet FaceTime gegenüber der gesamten Community. Zum einen werden erstmals PC und Android Benutzer integriert und zum anderen führt Apple SharePlay ein. Damit ist es möglich, in einem Audio- / Video-Call mit allen Beteiligten eigene Filme, Musik, Dokumente oder Screens zu teilen. Die Filme oder Musikstücke laufen dabei synchron bei allen Beteiligten. SharePlay wird in alle wichtigen Apple-Apps integriert und zum Start die Unterstützung von einigen der wichtigsten Streaming-Diensten haben.
Apple baut sein Ökosystem erfolgreich weiter aus
Ganz neben erweitert Apple seine eigene Wallet. ApplePay zählt heute bereits zu der komfortabelsten, schnellsten und sichersten Arten, um online und in Ladengeschäften zu bezahlen. Die Benutzer lieben es und darauf baut Apple auf. Man integriert im neuen iOS 15 für die Wallet einen privaten digitalen Hausschlüssel, mit dem die eigene Haustür geöffnet werden kann. Das Gleiche lässt sich auch für den Zugang zur Firma erstellen. Man schliesst damit nahtlos an die bereits angekündigte Kooperation mit Autoherstellern an, die zum Ende des Jahres in ausgewählten Modellen den Zugang per iPhone erlauben werden.
Doch Apple treibt das Thema der sicheren Identifikation noch weiter. Vorerst nur für die USA wird man den Benutzern die Möglichkeit geben, den Personalausweis und den Führerschein digital in der Wallet zu hinterlegen. Am Flughafen ist dann nur noch ein Griff zum iPhone nötig, um einzuchecken und sich auszuweisen.
Der letzte grosse Themenblock ist der Ausbau der Privatsphäre. Apple fängt bei sich selbst an und wird Siri-Anfragen direkt auf dem eigenen Gerät beantworten, anstatt sie zu Apple zu schicken. Man wird den Benutzern zudem transparent darstellen, wann und welche Funktionen Apps genutzt haben, wenn man ihnen dazu die Einwilligung gegeben hat. Mit der Einführung von iCloud+ ermöglicht es Apple in Zukunft seinen Benutzern auch komplett unerkannt im Internet zu surfen. Der gesamte Datenverkehr kann auf Wunsch ohne Performanceeinbussen über mehrere Relais geschickt werden. Für Aussenstehende wird der private Datenverkehr derart zerhackt, dass nicht einmal Apple selbst ihn wieder zusammensetzen kann.
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08.06.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch
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