Apple: Neuer Konkurrent im Werbemarkt?
Arbeitet Apple an einer neuartigen Werbeplattform?
Grosse Werbeplattformen haben in den letzten 1 ½ Jahren stark unter dem neuen, strengen Datenschutzregime gelitten. Mit der Einführung der DSGVO bzw. vergleichbaren Gesetzen in Europa zwang Brüssel den Rest der Welt implizit nachzuziehen und den Datenschutz zu erhöhen.
Unter den Silicon Valley Riesen zog einzig und allein Apple (US0378331005) mit und führte einen ausserordentlich hohen Datenschutz für die Nutzer seiner Hard- und Software ein. So hoch, dass die Konkurrenten Beschwerden in den USA und Europa einlegten, da ihre Geschäftsgrundlage erheblich beeinträchtigt wurde. Denn:
Die Kundschaft von Apple ist goldgerändert. Während die Konkurrenzplattform immer noch den Verkauf der Benutzerdaten zulassen, war es die Einschränkung bei den Produkten und Betriebssystemen von Apple, die das Werbegeschäft weltweit hart traf. Hier zeigte sich, was schon lange ein offenes Geheimnis war: Wer ein Apple Produkt kauft, hat in der Regel ein hohes frei verfügbares Einkommen, das die Werbebranche erfolgreich adressieren kann.
Wie sind die Auswirkungen in der Praxis? Ein klassisches kleines bis mittelständisches amerikanisches Unternehmen hat vor DSGVO für eine beispielhafte Bestellung über das Internet in Höhe von 60 US-Dollar rund 30 US-Dollar an Werbung bei den einschlägigen Plattformen ausgegeben. Diese Kosten liegen heute bei 90 US-Dollar und machen die klassische Werbung damit nutzlos. Woran liegt das? Apple verhindert, dass die eigenen Benutzer im Internet verfolgt werden können und verschleiert den digitalen Fingerabdruck, damit sie nicht über ihr digitales Profil identifiziert werden können. Dadurch stochern die Werbeplattformen im Nebel und zeigen im Zweifel die Werbeschaltungen dem falschen Publikum. Das wiederum erhöht die Werbekosten bzw. wird dazu führen, dass die Preise für Werbeschaltungen fallen.
Arbeitet Apple an einer neuartigen Werbeplattform?
Apple ist nicht grundsätzlich gegen Werbung. Noch Steve Jobs hatte eine eigene Apple Werbeabteilung mit dem Namen iAd angestossen. Ein Vorstoss, der wegen Erfolglosigkeit eingestellt wurde. Sein Nachfolger Tim Cook hatte immer wieder betont, dass man sehr viel Geld mit seinen Kunden verdienen könnten, wenn man die persönlichen Daten verkaufen würde. Doch man hatte sich bewusst dagegen entschieden, die Kunden zum Produkt zu machen.
Apple weigert sich, dass die Daten ihrer Benutzer verhökert werden. Das heisst aber nicht, dass zielgerichtete Werbung per se schlecht ist. Die prospektive Kundschaft will (wenn überhaupt) durchaus Werbung bekommen, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Es deutet sich an, dass Apple für dieses Szenario an einer Lösung arbeitet, denn man stellt im grossen Stil derzeit neue Mitarbeiter im Werbebereich ein.
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06.09.2022 - Mikey Fritz
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