AstraZeneca, Bayer, Moderna, CureVac und BioNtech- Folgt nach der Entwarnung der Kursanstieg?
EMA gibt Entwarnung für Impfstoff von AstraZeneca
Die europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat sich am heutigen Nachmittag für eine weitere Verwendung des Corona-Impfstoffes von dem britisch-schwedischen Unternehmen AstraZeneca (ISIN: GB0009895292) ausgesprochen. EMA-Chefin Emer Cooke versicherte, dass der Impfstoff laut weitreichenden Studienergebnissen sicher und effektiv sei. Außerdem würde der Nutzen das Risiko deutlich übersteigen. Ob diese Aussagen den schlechten Ruf des Vakzins positiv beeinflussen können, bleibt zweifelhaft. Nachdem sich Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in den Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung gemehrt hatten, setzten zuerst die skandinavischen Länder wie Dänemark und Schweden die Impfung mit dem Impfstoff von AstraZeneca aus. Am Montag folgte die Bundesrepublik, nachdem bundesweit 13 Thrombosefälle öffentlich gemacht wurden.
Die Arzneimittel-Agentur möchte nun eine extra Warnung bei den möglichen Nebenwirkungen aufnehmen und auf die geringe Gefahr aufmerksam machen. Die Bundesregierung berät am Freitag auf dem sogenannten Impfgipfel über eine Fortführung der Impfungen. Der Kurs des Pharmaunternehmens notiert 0,1 % höher bei 83,22 € pro Anteil. Allerdings blieb der Kurs des Unternehmens auch von der Kritik weitgehend unbeeindruckt und befindet sich seit Anfang des Jahres in einer Seitwärtsbewegung.
Weitere positive Nachrichten gab es für AstraZeneca im Zusammenhang einer Studie der Universität von Oxford. Diese Studie bescheinigt dem Vakzin von AstraZeneca und den mRNA-Impfstoff von BioNtech (ISIN: US09075V1026) und Pfizer (ISIN: US7170811035) eine hohe Wirksamkeit gegen die brasilianische Mutation des Virus. Die Wirksamkeit liegt laut den Studienergebnissen im Rahmen der Wirksamkeit gegen die britische Variante. Diese liegt im Falle von BioNtech bei circa 86 %. Allerdings zeigt die Studie auch, dass die Impfstoffe generell uneffektiver gegen Mutationen wirken als gegen die Ursprungsform von Sars-CoV-2.
Wer auf den Impfstoff von CureVac (ISIN: NL0015436031) gehofft hatte, um die mangelnde Versorgung der Impfzentren schnell zu überbrücken, der wurde enttäuscht. CureVac die zusammen mit Bayer (ISIN: DE000BAY0017) ihren mRNA-Impfstoff produzieren wollen, erwarten eine Auslieferung frühestens Ende des 2. Quartals 2021. Intern wird davon ausgegangen, dass die Mutationen die Phase der Massentests weiter einschränken könnten und die Zulassung sich verspätet. Der Kurs von CureVac gab nach der Ankündigung um 4 % im Handel nach. Das Unternehmen ist das beste Beispiel dafür, wie ausbleibende Ergebnisse die Euphorie der Anleger schnell bremsen können, so notiert der Kurs mittlerweile 55 % unter dem Hoch vom Dezember des letzten Jahres.
Währenddessen beginnt die US-amerikanische Firma Moderna (ISIN: US60770K1079) damit, ihren Impfstoff an Minderjährigen zu testen. Im Rahmen der Studie sollen 6750 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren in den USA und Kanada geimpft werden. In Folge der Meldung stieg der Kurs rapide um 8 % auf 131,28€ pro Anteil. Im heutigen schwachen und von Inflationssorgen getriebenen Markt büßte der Kurs die Vortagesgewinne nahezu vollständig ein.
18.03.2021 - Felix Eisenhauer - fe@ntg24.de
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