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Am Standort Ludwigshafen hält BASF fest, doch stellt der Konzern den Mitarbeitern dennoch weitere Einschnitte in Aussicht

BASF will mit Ludwigshafen wieder in die Gewinnzone

NTG24 - Am Standort Ludwigshafen hält BASF fest, doch stellt der Konzern den Mitarbeitern dennoch weitere Einschnitte in Aussicht

 

Steigende Energiepreise und eine schwächelnde Konjunktur haben BASF schwer unter Druck gesetzt. Das betrifft vor allem den Stammsitz in Ludwigshafen, der auf Kostenseite mit Asien schlicht nicht mehr mithalten kann. Nicht ohne Grund investiert der Chemiegigant kräftig in China und hat auch nicht vor, daran etwas zu ändern.

Grundsätzlich will BASF (DE000BASF111) am Stammwerk in Ludwigshafen aber festhalten, wie der erst seit Mai amtierende Vorstandschef Markus Kamieth auf einem weltweiten Mitarbeiter-Meeting mitteilte. Über jenes berichtete unter anderem das „manager magazin“ unter Berufung auf Insider. Allerdings wird der Erhalt wohl ohne Einschnitte nicht möglich sein. Eine Garantie für den Erhalt aller Anlagen gebe es nicht. In den vergangenen Monaten wurden bereits einige Produktionslinien eingestampft.

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Derartige Schritte haben bei BASF oftmals einen langen Rattenschwanz, da die Produktion einer Chemikalie nicht selten mit weiteren Produktionslinien verbunden ist. Insgesamt heißt es, dass über 80 Prozent der rund 200 Anlagen in Ludwigshafen als zukunftsfähig betrachtet werden. 15 Prozent seien als gefährdet eingestuft, wie in Unternehmenskreisen gemunkelt wird. Das bedeute allerdings nicht zwingend, dass es auch zu einer Schließung kommen werde. Dies hänge auch davon ab, wie sich die Chemie- und Energiemärkte entwickeln werden.

 

 

 

BASF behält den Sparstrumpf an

 

Trotz des klaren Bekenntnisses zu Ludwigshafen stimmt BASF die eigenen Mitarbeiter auf weitere Sparmaßnahmen ein. Das wird aller Voraussicht nach aber nicht in massenhaften Kündigungen resultieren. Am Standort gilt noch eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2025. Ab November soll über eine Verlängerung gesprochen werden und es scheint bereits Anzeichen für eine schnelle Einigung zu geben. Vielleicht ist es als positives Signal zu verstehen, dass der Chemiekonzern sich an verträglichen Sparmaßnahmen versucht und nicht gleich einen Kahlschlag ankündigt.

Die Investoren sollen über die weiteren Schritte wohl beim heutigen Kapitalmarkttag informiert werden. Zu hören ist, dass BASF Ludwigshafen wieder profitabel machen möchte und dafür auch durchaus noch Investitionen plant. Genauere Informationen dazu stehen allerdings noch aus. Einnahmen für den Ausbau sollen aber wohl nicht zuletzt aus einem Börsengang des Agrargeschäfts kommen, welcher mittelfristig angepeilt werde. Unter den Beschäftigten herrscht Insidern zufolge auch nach dem gestrigen Termin noch große Verunsicherung. Man befürchtet, im internen Standortwettbewerb weiter gegenüber Asien zurückzufallen.

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Werbebanner DegussaSkepsis scheint sich auch unter den Anteilseignern breitzumachen, welche die BASF-Aktie am Mittwoch um 0,8 Prozent auf 45,33 Euro fallen ließen. Damit weiten die Verluste auf 6-Monats-Sicht sich bis auf knappe 14 Prozent aus. Die BASF-Aktie konnte Mitte August zu einer Erholung ansetzen, die allerdings immer wieder von kräftigen Korrekturen unterbrochen wird. Es fehlt den Börsianern offenbar an durchschlagenden Argumenten für bessere Aussichten auf fundamentaler Seite.

 

BASF in Zugzwang

 

Was auch immer BASF in Ludwigshafen genau geplant haben mag: Kritik dafür wird es wohl reichlich geben. Andererseits würde der Konzern ziemlich verlässlich in die nächste Krise rutschten, sollte nichts unternommen werden. Einen einfachen Weg aus diesem Dilemma gibt es wahrscheinlich nicht. Umso spannender wird zu sehen sein, wie die Strategie für die nahe Zukunft aussehen mag und wie der Stammsitz sich für die Zukunft entwickeln mag. Potenzial ist durchaus noch vorhanden, wenn auch eher mit Blick auf die Vorzüge von Synergieeffekten.

Anleger behalten das Thema im Blick und werden beim Kapitalmarkttag sehr genau darauf achten, welche Richtung BASF für die Zukunft einschlagen mag. Handlungsdruck ergibt sich weiterhin nicht. Trotz teils starker Ausschläge in den vergangenen Wochen sendet die Aktie des Konzerns im Chart noch keine nachhaltigen Signale aus und es spricht nichts dagegen, noch ein Weilchen auf der Seitenlinie zu bleiben.

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26.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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