
Durch Geothermie plant BASF die Kosten zu senken
Geothermie soll Chemieriesen wieder wettbewerbsfähig machen
BASF testet die Möglichkeit der Geothermie, um den Hauptstandort in Ludwigshafen nachhaltiger zu gestalten. Fokus auf Nachhaltigkeit soll auch die Kosten senken.
Der deutsche Chemieriese BASF (DE000BASF111) testet am Hauptstandort in Ludwigshafen aktuell die Nutzung von Geothermie um den Gasverbrauch in der Produktion und damit auch den CO2- Ausstoß nachhaltig zu reduzieren. Hierfür wird heißes Wasser aus dem Oberrheingraben genutzt. Doch das ist noch nicht alles. Durch eine Zusammenarbeit mit dem Start-up Vulcan Energy soll aus dem genutzten Wasser Lithium extrahiert werden, das dann zukünftig für die Batterieproduktion genutzt werden könnte.
Laut einer Mitteilung von BASF sind seit dieser Woche Montag auf dem Gelände von BASF in Ludwigshafen sogenannte Vibrationsdruck unterwegs. Diese analysieren durch Schallwellen die geologischen Beschaffenheiten des Oberrheingrabens. Dies ist besonders für Vulcan Energy wichtig, um das Gelände für spätere Probebohrung zu untersuchen. BASF plant sich erstmal mit 5 Millionen Euro an dem Projekt zu beteiligen. Wie viel man schlussendlich in das Projekt investieren möchte hängt auch von den der ersten Analyse und der Durchführbarkeit ab.
In der ersten Projektphase sollen erstmal die geothermischen Potentiale in rund 4 Kilometer Tiefe erschlossen werden. Ab 2030 könnte dann auf Basis von einigen Probebohrungen und Analysen eine Geothermieanlage in Betrieb genommen werden. Diese soll dann etwas über eine maximale Kapazität von 300 Megawatt verfügen und für CO2- Einsparungen von 800.000 Tonnen sorgen.
Geothermie bietet für BASF dabei zahlreiche Vorteile, so werden aktuell etwa 7 Millionen Tonnen Sekundärwärme, also Wärme, die während des Produktionsprozesses entsteht, nicht wieder den Prozesskreislauf hinzugeführt. Dadurch geht diese Energiequelle aktuell vollständig verloren. Wenn man diesen Prozessdampf dann wieder in den Kreislauf hinzuführt, würde man den Standort in Ludwigshafen deutlich unabhängiger von fossilen Energieträgern machen. Da BASF auch einen Großteil der notwendigen Energie von Stadtwerken bezieht werden auch die lokalen Energieversorger mit ins Projekt geholt.
Das Startup Vulcan Energy unterstützt zwar BASF auch bei der Integration der Geothermie-Anlage, der Fokus liegt auf die Gewinnung von Lithium durch das geförderte Thermalwasser. Zwar ist Europa nicht der Rohstoffreichste Kontinent, dennoch befinden sich die größten Lithiumvorkommens Europas innerhalb des Oberrheingrabens. Das Metall wird genutzt zur Produktion von Lithium-Ionen-Batterien primär für Elektrofahrzeuge. Durch die Nutzung der Geothermie könnte Vulcan Energy zum Selbstkostenpreis produzieren. Ab 2027 möchte Vulcan Energy dann jährlich bis zu 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid produzieren. Dies könnte auf Basis der aktuellen Losgröße für rund 500.000 Elektroautos reichen.
BASF konnte sich indes in diesem Jahr auch getrieben durch den starken DAX weiter erholen. Dabei ist die Aktie von einem Tief Ende Oktober von knapp über 41,50 € wieder auf 48,77 € gestiegen. Dabei ist man allerdings weiterhin weit entfernt vom Vor-Coronaniveau als Kurse oberhalb von 65 € noch zur Tagesordnung gehörten. Getrieben wird der Kurs auch durch die Spekulationen über einen möglichen Börsengang der Agrarchemie-Sparte weiter getrieben.
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03.03.2025 - Christian Teitscheid
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