
BASF trifft die Short-Seller auf dem falschen Fuss
BASF setzt dem Ausverkauf ein Ende - neues Aktienrückkaufprogramm steigert den Kurs
Die Short-Seller mussten am Dienstag schnell sein. Nachdem BASF ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von 3 Mrd. Euro ankündigte, liessen die Short-Eindeckungen den Kurs in die Höhe springen.
BASF (DE000BASF111) zieht einen Schlussstrich. Seit April wird die Aktie des Chemiekonzerns abverkauft, obwohl man ausgesprochen starke Zahlen liefert und gerade in Zeiten steigender Inflation erhebliche Preissetzungskraft zeigte. Im Dezember erreichten die Papiere eine hanebüchene Unterbewertung, die der Vorstand nun zum Jahresbeginn mit einem 3 Mrd. Euro schweren Aktienrückkaufprogramm konterte.
Die Aktien erreichten im November ein Kurs- / Umsatz-Verhältnis von 0,73. Bei einem erwarteten Umsatz von 76 bis 78 Mrd. Euro für 2021 gewährte Frankfurt dem Konzern gerade einmal eine Marktkapitalisierung von 57 Mrd. Euro. Obendrein verdient sich BASF derzeit eine goldene Nase. Man wird voraussichtlich mit einem Ergebnis von rund 6 Mrd. Euro aus dem Jahr gehen. Damit lag das aktuelle Kurs- / Gewinn-Verhältnis im 4. Quartal bei weniger als 10.
Dennoch fand die Aktie von selbst keinen Halt. Ganz im Gegenteil: Die Anleger trennten sich kontinuierlich von ihren Beständen. Der Vorstand nutzt nun diese Opportunität und wird ab Januar eigene Aktien zurückkaufen. Das Aktienrückkaufprogramm soll bis längstens Dezember 2023 laufen. Damit kommen wir auf rund 1,5 Mrd. Euro zusätzlicher Nachfrage pro Jahr.
Die Short-Seller wurden durch das Aktienrückkaufprogramm regelrecht überrascht. Denn BASF hat schon seit mehr als einer Dekade keine eigenen Aktien mehr zurückgekauft. Das letzte Programm lief 2008 aus.
Dividendenerhöhung steht ebenfalls im Raum
Der Vorstand von BASF machte zudem deutlich, dass die Aktionäre noch mehr erwarten dürfen. Man bestätigte es noch nicht konkret, deutete aber eine Dividendenerhöhung für das Geschäftsjahr 2021 an. Für das Geschäftsjahr 2020 hatte man die Dividende bei 3,30 Euro stabil gehalten. Die Hoffnungen in Frankfurt schwanken zwischen 3,45 Euro und 3,60 Euro für das Geschäftsjahr 2021.
Deutlich machte man auch, dass das neue Aktienrückkaufprogramm nicht das Ende, sondern erst der Anfang ist. Man wird die Hauptversammlung um die Genehmigung für ein weiteres Aktienrückkaufprogramm bitten. Da die zurückgekauften Aktien im Anschluss auch eingezogen werden, ergibt sich für die Aktionäre automatisch eine höhere Dividende pro Aktie und eine sinkende Bewertung an der Börse.
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05.01.2022 - Mikey Fritz
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