BASF: Nord Stream 2 belastet das Ergebnis einmalig
BASF schlägt die Erwartungen der Analysten im 1. Quartal
BASF wird in Frankfurt seit Monaten wie ein Aussätziger behandelt. Die Analysten und die Presse schreiben den Konzern in Grund und Boden, doch der Vorstand liefert kontinuierlich starke Zahlen und die Aktie ist nicht günstig, sondern billig.
Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie hat 2021 einen neuen Rekord gesetzt. Insgesamt erlöste man 225 Mrd. Euro und stellte damit einen neuen Allzeitrekord auf. Und die ersten vorläufigen Zahlen für das 1. Quartal signalisieren, dass 2022 nicht viel schlechter ausfallen wird.
BASF (DE000BASF111) konnte von Januar bis März um 19 % wachsen. Insgesamt erreichte man einen Umsatz von 23,08 Mrd. Euro nach 19,40 Mrd. Euro und schlug damit die Analystenschätzungen deutlich, die bei lediglich 21,98 Mrd. Euro gelegen hatten. Etwas Rückenwind kam vom Devisenmarkt, nachdem der Euro deutlich schwächer im Jahresvergleich geworden ist.
Der Gewinn stieg überdurchschnittlich stark. Auf EBIT-Ebene konnte BASF einen operativen Gewinn von 2,785 Mrd. Euro ausweisen, während die Erwartungen lediglich bei 2,377 Mrd. Euro lagen. Im Vorjahr verdiente der Konzern 2,311 Mrd. Euro. Nach Steuern machte sich die Abschreibung bei Wintershall Dea bemerkbar. Die Tochter hatte der schweizer Nord Stream 2 AG ein Darlehen für den Bau der Pipeline gegeben, das man nun komplett abschreiben musste, da die Gesellschaft durch die Sanktionen Insolvenz anmelden musste. Davon landete ein Verlust in Höhe von -1,1 Mrd. Euro bei BASF, sodass der Gewinn nach Steuern nicht stieg, sondern inklusive der Sondereffekte um -29 % auf 1,221 Mrd. Euro sank.
2022 ist eine Herausforderung für die Chemie
Ohne Zweifel wird 2022 für die Chemie- und Pharmaindustrie schwieriger zu manövrieren. Die Preisniveaus sind inzwischen sehr stark gestiegen, sodass die Kunden ächzen. Aber sie haben auf der anderen Seite auch keine Wahl, denn alle Chemieunternehmen und Pharmaunternehmen unterliegen den gleichen Voraussetzungen am Markt und geben ihre Preissteigerungen entsprechend weiter.
Am Ende zählt jedoch nur, wie sich die Erlöse und Gewinne entwickeln. Und hier legte BASF die Latte für das 1. Quartal sehr hoch. Von einer Schwäche im operativen Geschäft ist nichts zu sehen. Die Konkurrenz muss nun nachlegen.
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Offenlegung: Herr Fritz hält zum Zeitpunkt der Empfehlung eine Long-Position bei BASF.
12.04.2022 - Mikey Fritz
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