
BMW reagiert auf Vorwürfe gegen einen Kobalt-Lieferanten und bemüht sich um Aufklärung
Müssen Anleger sich Sorgen machen?
Elektroautos gehört nach Ansicht der allermeisten Experten und Branchenvertretern klar die Zukunft. Für die Produktion werden einige seltene Rohstoffe dringend benötigt. Dazu zählt auch Kobalt und BMW zahlte im Jahr 2020 stolze 100 Millionen Euro, um einen Vertag mit dem Lieferanten Managem zu schließen. Letzterer steht nun schwer in der Kritik.
Laut einer Recherche von „Süddeutscher Zeitung“, WDR und NDR kam es in einer Mine von Managem in Marokko zu schweren Verstößen gegen Arbeits- und Umweltschutzregeln. Gegen Gewerkschaften soll vor Ort teils unverhältnismäßig vorgegangen werden und im Wasser fänden sich zudem zum Teil extreme Belastungen mit Arsen, die auch etwas weiter in bewohntem Gebiet noch sehr weit über zulässigen Konzentrationen liegen sollen.
BMW (DE0005190003) ist sich sehr bewusst darüber, dass dieses Thema dem eigenen Konzern auf die Füße fallen könnte. Schließlich gibt es schon länger Kritik daran, dass Rohstoffe für Elektroautos teils unter Inkaufnahme von schier unmenschlichen Bedingungen gefördert werden. Der Konzern reagierte nun auf die Vorwürfe und kündigte an, eine umfassende Aufklärung in die Wege leite zu wollen.
Sollte dabei ein Fehlverhalten festgestellt werden, so müsse dies abgestellt werden. BMW gibt sich also diplomatisch und will auf der einen Seite einen wichtigen Zulieferer nicht verärgern, es sich auf der anderen Seite aber auch nicht mit der Kundschaft verscherzen. Je nachdem, was in der Sache noch zutage treten mag, kann das schon mal zu einer echten Gratwanderung werden.
BMW: Abwarten und Tee trinken
Vorschnell Urteile helfen niemandem weiter und in der Sache bleibt erstmal vollkommen offen, ob und inwieweit BMW ein direkter Vorwurf zu machen ist. Zumindest etwas Skepsis dürfte dem Konzern nun aber entgegenstehen, und das könnte durchaus auch an der Börse Folgen haben. Dort herrscht in der Branche ohnehin schon lange nicht mehr die beste Stimmung. Handlungsbedarf besteht bisher noch nicht, doch die Anleger behalten das Thema sehr genau im Blick.
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13.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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