
BMW: Relative Stärke in einem schwachen Umfeld
BMW will mehr als 900 Mio. Euro in die Produktion der neuen E-Antriebe stecken
BMW bestätigt die Bedeutung des Standortes Steyr. Der Löwenanteil der zukünftigen E-Antriebe soll aus Österreich kommen.
BMW (DE0005190003) geht weiterhin sehr strukturiert vor. Im Gegensatz zu den meisten Analysten begrüsse ich, dass BMW sich weigert, alles auf eine Karte zu setzen und die Produktion von Verbrennermotoren für die Zukunft auszuschliessen. Die aktuelle Lage der Energieversorgung in Deutschland macht mehr als deutlich, wie naiv es ist, seine Ideologie mit der Realität zu verwechseln. Auch überschätzen viele Analysten, wie weit der Vertrieb von BMW reicht und wie wenige Länder tatsächlich dem radikalen deutschen Ansatz folgen wollen oder können. Der Verbrennermotor wird für Dekaden in den meisten Ländern die dominierende Antriebsart bleiben.
Aber BMW bleibt nicht stehen. Selbstverständlich bedient man die neue Nachfrage und fokussiert vor allem die Speerspitze der Entwicklung und Produktion auf die elektrischen Antriebe und die aufwendige Digitalisierung der Fahrzeuge. Gerade erst verkündete der Vorstand, dass man den Standort Steyr in Österreich massiv erweitern wird.
Steyr bleibt das Herz von BMW
Mehr als 700 Mio. Euro will BMW in die Modernisierung und Erweiterung des Motorenwerkes stecken. Zusätzlich zu der Produktion der Benzin- und Dieselmotoren sollen ab 2025 die neuen E-Antriebe vom Band laufen. Steyr, die bereits heute jeden zweiten BMW-Antrieb fertigen, wird dann zusätzlich bis zu 600.000 E-Antriebe produzieren.
Auch die Entwicklung wird am Standort gebündelt. BMW investiert hier noch einmal 230 Mio. Euro, um die Kompetenz vor Ort auszubauen. Aktuell arbeiten rund 700 Entwickler in Steyr. Davon ist allein ein Drittel für die Entwicklung der E-Antriebe zuständig. BMW möchte den Anteil bis Ende der Dekade auf 90 % anheben.
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21.06.2022 - Mikey Fritz
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