BYD bastelt weiter an seiner Expansion und Experten sagen dem Unternehmen dabei auch im kommenden Jahr Erfolge voraus
Tesla muss sich warm anziehen
Noch dominiert Tesla den Markt rund um Elektroautos. Das trifft sowohl auf die Auslieferungszahle als auch die Umsätze und Gewinne zu. Es scheint aber, als würde am Thron des US-Konzerns gerüttelt werden. Einige Beobachter rechnen damit, dass die Konkurrenz aus China im Jahr 2024 weiter aufholen wird.
Als klarer Kandidat für den nächsten Marktführer wird BYD (CNE1000062P8) gehandelt. Ein Bericht von „Bloomberg“ legt nahe, dass der Konzern Tesla in nicht allzu ferner Zukunft hinter sich lassen wird. Schon in diesem Quartal werde man bei den Auslieferungszahlen vorbeiziehen, sind sich die Experten sicher. 2024 wird BYD Tesla dann auch beim Umsatz gefährlich nahekommen. 112 Milliarden US-Dollar werden in Aussicht gestellt; bei Tesla rechnen die Analysten mit 114 Milliarden Dollar.
Bemerkenswert ist, dass BYD solche Zahlen hauptsächlich mit Geschäften im eigenen Heimatmarkt erreichen würde. Zwar konnte das Unternehmen auch bereits in einigen internationalen Märkten Fuß fassen und beispielsweise in Mexiko Marktanteile von rund 20 Prozent erzielen. Doch insgesamt steckt die internationale Expansion noch in den Kinderschuhen. Umso mehr Wachstumspotenzial ergibt sich noch für die kommenden Jahre.
BYD nimmt Europa ins Visier
Nicht erst seit gestern zielt BYD darauf ab, Europa im Sturm zu erobern. Dabei stößt der Konzern allerdings auf Gegenwind. Die EU-Kommission beobachtet das Streben chinesischer Autobauer an die hiesigen Märkte mit Sorge. Das dürfte auch daran liegen, dass jene den hiesigen Herstellern in mancher Hinsicht einen oder zwei Schritte voraus sind. Offiziell ist aber die Rede davon, dass Subventionen der chinesischen Regierung zu unfairen Marktbedingungen führen könnten.
Nun ist es gerade in Deutschland nicht unüblich, der wichtigen Autoindustrie teils kräftig unter die Arme zu greifen und entsprechend gibt es auch kritische Stimmen zum Vorgehen der EU. Doch es ist mindestens absehbar, dass BYD es bei seinen Expansionsplänen nicht einfach haben wird. Davon stören lässt das Unternehmen sich kaum bis gar nicht. Kürzlich wurde eine neue Fabrik in Ungarn angekündigt, mit der mögliche Strafzölle in Zukunft bestenfalls umgangen werden könnten.
BYD unterstreicht immer wieder, mit den bisherigen Erfolgen noch lange nicht zufrieden zu sein. Das Unternehmen hat sich fest vorgenommen, global zu einem der wichtigsten Autohersteller aufzusteigen, und das gilt nicht nur im Vergleich zu reinen E-Auto-Konzernen. Nachdem die letzten Jahre bereits ein beeindruckendes Wachstum mit sich brachten, ist den Verantwortliche durchaus zuzutrauen, ihre ambitionierten Ziele auch tatsächlich erreichen zu können.
Die BYD-Aktie tut sic schwer
Zumindest die meiste Zeit machte sich die Expansion von BYD auch beim Aktienkurs bemerkbar, und das in einer aus Anlegersicht sehr erfreulichen Art und Weise. In den letzten fünf Jahren legten die Kurse um mehr als 300 Prozent zu und charttechnisch spricht aktuell noch einiges für einen aktiven Aufwärtstrend. Allerdings geriet der Titel gerade in den letzten Wochen immer mehr unter Druck. Zu schaffen machen den Anlegern momentan Preissenkungen und damit verbundene Sorgen um die Margen. Darüber hinaus macht sich manch einer auch Sorgen um den Zustand der chinesischen Wirtschaft.
All das und noch einige weitere Faktoren sorgten dafür, dass die BYD-Aktie seit Mitte November um etwa 18 Prozent nach unten korrigierte. Die nun recht euphorischen Aussichten der Analysten konnten noch keine spontane Kursexplosion auslösen. Am Mittwoch ging es um kaum nennenswerte 0,44 Prozent bis auf 24,01 Euro aufwärts. Es bleibt an den Märkten noch einiges an Skepsis vorhanden. BYD blickt zwar auf grundsolide bis hervorragende Fundamentalzahlen und der Wachstumskurs ist auch für das nächste Jahr gesetzt. An der Börse blickt man aber bekanntlich noch etwas weiter in die Zukunft und preist schon mal die eine oder andere Unsicherheit ein.
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28.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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