Noch mehr Zuspruch für Nvidia, BYD treibt es nach Südkorea, TUI bestätigt den CEO im Amt und Microsoft stimmt schon mal auf die Feiertage ein

An der Börse kehrt wieder etwas mehr Ruhe ein

 

Im Vergleich zur vergangenen Woche verhalten die Märkte sich wieder etwas ruhiger und die Kursausschläge bei DAX und Co. werden deutlich geringer. Den Wahlausgang in den USA scheinen die Börsianer ebenso wie das Ampel-Aus erst einmal verdaut zu haben, auch wenn derartige Entwicklungen mit Sicherheit noch für einige überraschende Wendungen sorgen werden.

Weitgehend entkoppelt von politischen Überlegungen hat sich die Aktie von Nvidia (US67066G1040), die in den Augen vieler Beobachter so oder so als Gewinner betrachtet wird. Den schwachen Handel am Mittwoch nutzten einige Anteilseigner für Gewinnmitnahmen und so ging es mit dem Kurs um knapp 1,4 Prozent auf 146,27 US-Dollar zurück. Das ändert am furiosen Aufwärtstrend erstmal wenig, der nach Ansicht von Piper Sandler noch zu bisher ungekannten Höhen führen könnte.

Das Analysehaus bekräftigte seine klare Kaufempfehlung für Nvidia und bezeichnete die Aktie als ein „Must-Own und einen Top-Pick unter Technologie-Aktien. Das Kursziel wurde von 140 Dollar noch einmal auf 175 Dollar angehoben, womit neue Rekorde in Aussicht gestellt werden. Mit einer solchen Erwartungshaltung ist Analyst Harsh Kumar nicht allein. Viele Beobachter setzen auf neue Umsatz- und Gewinnsprünge durch die vermutlich baldige Einführung neuer Chips aus der Blackwell-Generation.

 

 

 

BYD bleibt auf Expansionskurs

 

BYD (CNE1000062P8) hat es momentan etwas schwerer, vor allem im internationalen Markt, der von einer mittelschweren Krise im Autosegment geprägt ist. Verunsichern lässt sich der chinesische Hersteller dadurch aber offensichtlich nicht. Wie bei „Der Aktionär“ zu lesen ist, will das Unternehmen nun auch in Südkorea Fuß fassen und baut dazu gerade ein Vertriebs- und Servicenetz auf. Nutzfahrzeuge und Busse werden in Korea bereits angeboten. In naher Zukunft sollen sich die Pkw von BYD dazugesellen.

Der Markt in Südkorea gilt als herausfordernd und chinesische Hersteller scheiterten bislang sehr zuverlässig mit ihren Avancen dort. Die Autos von BYD sind qualitativ zwar eine ganz andere Angelegenheit als chinesische Autos aus den vergangenen Jahrzehnten. Dass dies allein nicht automatisch für Verkaufsrekorde sorgt, zeigt aber das eher schwächelnde Wachstum in Europa. Vielleicht auch deshalb hielten die Aktionäre sich mit ihrer Euphorie zurück und die BYD-Aktie legte gestern lediglich um 0,9 Prozent bis auf 33,08 Euro zu.

 

Nichts Neues bei TUI

 

Der Reiseveranstalter TUI (DE000TUAG505) beschäftigte sich kürzlich mit dem eigenen Vorstand. Abgestimmt wurde im Aufsichtsrat über die Zukunft von Konzernchef Sebastian Ebel und Finanzvorstand Mathias Kiep. Deren bisherige Verträge wären zum September des kommenden Jahres ausgelaufen. Nun wurde eine Verlängerung um drei Jahre beschlossen, womit dem Führungspersonal Vertrauen zugesprochen wird. Der bisherige Kurs dürfte damit auch in den kommenden Jahren beibehalten werden.

 

Auf fundamentaler Seite kann sich durchaus sehen lassen, was das Management in den vergangenen Jahren auf die Beine gestellt hat. Die Zahlen haben sich merklich gebessert und die weiteren Aussichten fallen freundlich aus. Die Börsianer trauen dem Frieden aber noch immer nicht so recht. Die TUI-Aktie scheiterte zuletzt an der 8-Euro-Marke und fiel gestern um weitere 1,1 Prozent auf 7,55 Euro zurück.

 

Microsoft stimmt sich auf die Weihnachtszeit ein

 

Besinnlich geht es schon jetzt bei Microsoft (US5949181045) zu. Der Software-Gigant stimmt seine Nutzer schon einmal darauf ein, dass es in den kommenden Wochen weniger Updates für das Betriebssystem Windows geben wird. Für Dezember sind lediglich Sicherheits-Updates vorgesehen, neue Funktionen werden aber bis zum nächsten Jahr warten müssen. Begründet wird dieser Schritt mit einem minimalen Betrieb während der westlichen Feiertage.

Das kommt wenig überraschend und hat bei Microsoft schon seit Längerem Tradition. Ob damit auch Einschränkungen bei der Entwicklung von Cloud- und KI-Funktionen verbunden sind, darauf ging das Unternehmen nicht näher ein. Schon jetzt eher überschaubar fällt die Aktivität der Börsianer aus. Die Microsoft-Aktie bewegte sich am Mittwoch auf hohem, aber nicht sensationellem Niveau kaum vom Fleck. Per Handelsschluss standen 452,20 Dollar auf dem Ticker; das Tagesplus belief sich auf 0,5 Prozent.

 

Die Ruhe nach dem Sturm?

 

Die Börsen scheinen kurz durchzuschnaufen und die heftigen Entwicklungen der letzten Tage erst einmal zu verdauen. Vielleicht könnte daraus sogar ein Trend entstehen, der sich über die Weihnachtstage bis zum Jahresende hält. Doch spätestens im Januar ist mit weiteren disruptiven Entwicklungen zu rechnen, wenn hierzulande der Wahlkampf in vollem Gang sein wird und Donald Trump mit seiner illustren Chaostruppe die US-Regierung übernehmen wird. Es ist daher nicht verkehrt, sich weiterhin auf wilde Zeiten einzurichten.

 

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14.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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