Trotz des jüngsten Gegenwinds will BYD bei der heute startenden Fußball-EM einen nachhaltigen Eindruck bei europäischen Kunden hinterlassen
BYD will seine Marke in Europa bekannter machen
Bei der Expansion nach Europa trifft BYD auf immer mehr Gegenwind. Nicht nur sind in einigen Ländern, darunter Deutschland, die Verkaufszahlen von Elektroautos zuletzt deutlich eingebrochen. Darüber hinaus drohte die EU jüngst mit der Einführung von Strafzöllen. Sollte sich im Dialog mit China keine andere Lösung finden, könnten solche noch im Laufe des Sommers kommen. Abseits von solchen Faktoren hat BYD aber auch noch seine ganz eigenen Problemchen.
Die chinesische Marke ist hiesigen Autofahrern weiterhin kaum ein Begriff. Während BYD (CNE1000062P8) an der Börse schon seit Jahren für Aufsehen sorgt und zeitweise der Liebling von Investorenlegende Warren Buffet war, ist auf der Straße von der chinesischen Marke noch immer kaum etwas zu sehen. Selbst dem Autor dieser Zeilen ist bisher erst ein einziges Fahrzeug von BYD in der Realität begegnet, sodass auch anekdotische Evidenz bisher keine „Flut“ an E-Fahrzeugen aus Fernost vermuten lässt.
Gerade mal einige Hundert Neuzulassungen von Fahrzeugen von BYD gab es im laufenden Jahr in Deutschland. Europaweit waren es laut dem „manager magazin“ immerhin 7.400 im ersten Quartal. Beides ist weit entfernt von dem, was sich der Hersteller für Europa vorgenommen hat. Denn eigentlich möchte man den etablierten Autogiganten auf dem alten Kontinent einheizen. Gelingen soll dies unter anderem mit mehr Werbung.
BYD setzt auf die Fußball-EM 2024
Bereits vor einigen Monaten sorgte BYD damit für Schlagzeilen, Volkswagen bei der EM 2024 als Hauptsponsor abgelöst zu haben. Heute nun startet das Turnier und der eigene Name soll in die Köpfe der Europäer gebracht werden. Allerdings wird eher nicht darauf gesetzt, von heute auf morgen zum neuen Star unter den europäischen Autofahrern zu avancieren. Stattdessen soll ein dezenter, aber nachhaltiger Eindruck hinterlassen werden.
Gelingen soll dies nicht nur mit den obligatorischen Einblendungen des Firmenlogos bei Fernsehübertragungen und der Präsenz auf den Banden im Stadion. Darüber hinaus sind einige gezielte Aktionen rund um die Stadien geplant. BYD-Fahrzeuge sollen etwa als Transportmittel für Promis und Funktionäre der UEFA dienen. Hier und dort ist zudem mit Aktionen für Probefahrten geplant.
Zusätzlich dazu heizt BYD trotz der Drohungen von Strafzöllen durch die EU den Preiskampf weiter an, wie das „manager magazin“ zu berichten weiß. Parallel zur EM soll es wohl eine Auswahl an Elektroautos mit speziellen Leasingraten geben. Wie hoch oder niedrig jene genau ausfallen, ließ der Hersteller bisher nicht mitteilen. Aus der Branche ist aber zu hören, dass das Interesse vergleichsweise hoch ausfallen. Das bedeutet allerdings noch nicht, dass daraus schon eine Flut an Verkäufen entstehen würde.
BYD passt sich an
Interessant ist, dass BYD bei seiner Europa-Expansion offenbar nicht mehr exklusiv auf Elektroautos setzt. In Stuttgart solle es anlässlich des Spiels zwischen Deutschland und Ungarn Testfahrten mit dem Tang und dem Seal U DM-i ein. Dabei handelt es sich um Plug-in-Hybride und BYD scheint auf den jüngsten Trend in Deutschland reagieren zu wollen. Bis vor Kurzem waren solche Modelle nur für Märkte gedacht, in denen Elektromobilität bisher noch überhaupt keine Rolle spielte.
Ein wenig Vorfreude scheint sich derweil auch an der Börse breitzumachen. Die BYD-Aktie konnte auf Monatssicht um 4,4 Prozent zulegen und selbst den drohenden Strafzöllen trotzen. Das liegt nicht zuletzt an steigenden Absatzzahlen in einem Marktumfeld, in dem viele andere Hersteller mit einer gegenteiligen Entwicklung zu kämpfen haben. Die Hartnäckigkeit bei der Expansion nach Europa dürfte ebenfalls manchem Anleger imponieren. Niemand erwartet, dass BYD durch die EM plötzlich in Windeseile VW und Konsorten nennenswerte Marktanteile streitig machen wird. Doch steter Tropfen höhlt bekanntlich den Stein. Der Start von BYD in Deutschland und Europa verlief eher gemächlich. Das muss aber nicht bedeuten, dass die Absatzzahlen sich in Zukunft nicht deutlich verbessern ließen.
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14.06.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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