BYD ist schwer erfolgreich und setzt Tesla unter Druck, auch die Commerzbank scheint auf einem guten Weg zu sein, bei Nel ASA sieht es schon schwieriger aus
Die Karten werden an den Märkten ständig neu gemischt!
Das Jahr neigt sich seinem Ende zu und es hat sich 2023 mal wieder so einiges an den Märkten getan, womit vielleicht nicht jeder gerechnet hätte. In so manchem Sektor scheinen die Karten völlig neu gemischt zu werden und im Zuge dessen kristallisieren sich sowohl Gewinner als auch Verlierer heraus.
Einen starken Auftritt legte BYD (CNE1000062P8) hin. Der hierzulande noch immer weitgehend unbekannte Autobauer konzentriert sich schon seit 2022 ausschließlich auf sogenannte NEVs, also Elektroautos und Hybridfahrzeuge. Das galt anfangs als mutiger Schritt, scheint sich nun aber auszuzahlen. Experten rechnen damit, dass der chinesische Konzern schon im auslaufenden Quartal Tesla bei den Auslieferungszahlen überholen wird.
Es wäre ein wichtiger Meilenstein, der wohl auch an der Börse nichts unbemerkt bleiben würde. Dort machte man sich zuletzt noch Sorgen um allzu kräftige Rabatte, welche an den Margen knabbern. Doch mit einer kleinen Erholung schaffte BYD es letztlich noch in den grünen Bereich im Jahresvergleich. Damit bleibt auch der langfristige Aufwärtstrend intakt. Geht der Wachstumskurs im nächsten Jahr weiter, könnte die Aktie des Unternehmens noch für viele fröhliche Gesichter unter den Aktionären sorgen.
Tesla unter Druck
Die Konkurrenz in Form von Tesla (US88160R1014) scheint derweil umso mehr unter Druck zu geraten. Nicht nur die immer stärkere Konkurrenz macht Elon Musk zu schaffen. Auch im Unternehmen selbst scheint es an einigen Stellen zu haken und die jüngsten Schlagzeilen fallen eher negativ aus. So etwa auch die Meldung darüber, dass Forscher erstaunlich einfach den Autopiloten hacken und Zugriff auf empfindliche Firmengeheimnisse erhalten konnten.
In Sachen Aktienkurs steht Tesla trotz allem noch recht gut da und blickt auf ein Plus von 94 Prozent im laufenden Jahr. Doch während BYD gerade eine Schwächephase hinter sich hat und auf umso mehr Aufwärtspotenzial blickt, könnte die Ausgangslage bei Tesla genau das Gegenteil darstellen. Setzen sich die unerfreulichen Neuigkeiten fort, wäre eine unschöne Korrektur im Jahr 2024 wohl nicht auszuschließen. Allerdings ist Tesla auch immer mal wieder für Überraschungen gut und vorschnell abschreiben sollte man den (Noch-)Marktführer im Bereich der Elektroautos nicht.
Legt die Commerzbank gerade erst los?
An der Börse lief es für die Commerzbank (DE000CBK1001) 2023 nur bedingt erfolgreich. Die Bankenkrise aus dem Frühjahr hat tiefe Spuren hinterlassen und die höheren Zinserträge werden von den Börsianern bisher vielleicht nicht vollumfänglich honoriert. Rein geschäftlich war man allerdings auf der Überholspur. Wie das „Handelsblatt“ kürzlich berichtete, hat man den großen Konkurrenten in Form der Deutschen Bank bereits bei einigen Kennzahlen überholt.
Experten rechnen fest damit, dass sich dies auch im neuen Jahr fortsetzen wird. Sollte das der Fall sein, wird das auch an der Börse Spuren hinterlassen. Beim Börsenwert hängt die Deutsche Bank die Commerzbank noch recht lässig ab. Doch eben das könnte sich vielleicht noch ändern. Viele Beobachter sehen die Commerzbank mit ihrer Konzentration auf Geschäfte mit dem Mittelstand in einer stärkeren Position als die international aufgestellte Deutsche Bank mit hohem Anteil an Investmentbanking.
Nel ASA ohne neue Signale
Eigentlich das ganze Jahr über schwer am Kämpfen war die Aktie von Nel ASA (NO0010081235), die auch zum Jahresausklang leider keine erfreulichen Neuigkeiten produzieren kann. Die beste Nachricht ist noch, dass der Kurs über dem 52-Wochen-Hoch in den Jahreswechsel geht. Im Chart zeigt sich aber, dass in den letzten Monaten gleich mehrere Unterstützungen verpasst wurden. Das traurige Fazit ist eine Kurshalbierung innerhalb von nur kurzen zwölf Monaten.
Zu tun hat das zweifellos mit höheren Kapitalkosten, gestiegenen Kosten allgemein, aber eben auch ausbleibenden oder gar stornierten Aufträgen. Nel hält zwar an seinen langfristigen Zielen fest, lässt aber Wachstumsimpulse vermissen, welche in absehbarer Zeit für eine Besserung der Lage sorgen könnten. Die Hoffnung allein trägt Wasserstoff-Aktien dieser Tage nicht mehr und Nel ASA ist dafür nur ein Beispiel von vielen. Bleibt nur zu hoffen, dass 2024 bessere Entwicklungen mit sich bringen wird.
Genau hingeschaut
Gewinner und Verlierer lassen sich an der Börse leider nie zweifelsfrei im Voraus identifizieren und mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit wird auch 2024 wieder einige Überraschungen mit sich bringen. Für die Anleger ist das immer wieder eine Erinnerung daran, das eigene Depot möglichst breit aufzustellen. So lässt sich an Erfolgen partizipieren, während der eine oder andere Misserfolg sich ausgleichen lässt. Es handelt sich um eine sehr alte Börsenweisheit, weshalb sie aber noch lange nicht falsch ist.
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30.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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