Deutsche Bank und Commerzbank: Was wird mit der Fusion?
Macht die Commerzbank dem Trauerspiel ein Ende?
Die Gerüchteküche rund um die Fusionsgespräche zwischen Deutsche Bank und Commerzbank köcheln weiter munter vor sich hin. Wie jetzt das deutsche Wirtschaftsmagazin „Wirtschaftswoche“ erfahren haben will, soll die Commerzbank für nächste Woche eine Entscheidung zur Fortsetzung der Fusionsgespräche planen. Als Termin wird der Dienstag genannt.
Konkret soll es darum gehen, ob die Commerzbank die Verhandlungen mit der Deutschen Bank intensiviert oder abbricht. Aus unserer Sicht wäre letzteres ziemlich begrüßenswert. Denn die bisherigen Gespräche scheinen sich langsam festzufahren. Ganz abgesehen davon, dass eine mögliche Fusion am Markt immer kritischer gesehen wird. Denn jedermann weiß: Die immer wieder ins Spiel gebrachten Synergie-Effekte würden fast ausschließlich nur durch Arbeitsplatzabbau gehoben werden können. Kein Wunder, dass die Politik, die hinter der Fusion zuerst die treibende Kraft war, nun augenscheinlich immer mehr auf Abstand gehen möchte.
Kapitalerhöhung bei Deutsche Bank?
Und noch ein weiteres Thema könnte wohl den Ausschlag geben. Denn folgt man den bisherigen Beurteilungen in den jeweiligen Aktien, ging der Markt davon aus, dass beim Zusammenschluss die Commerzbank-Aktionäre einen Bewertungsaufschlag erreichen könnten. Diesen müsste die Deutsche Bank höchstwahrscheinlich über eine Kapitalerhöhung finanzieren. Zwar wurden aus der DB-Zentrale entsprechende Pläne sofort dementiert, nachdem sie an der Börse diskutiert worden. Doch natürlich sieht jedermann, dass insbesondere die Deutsche Bank als vermeintlich größeres Institut keinen finanziellen Spielraum hat, um solch einer Fusion großartig versilbern zu können.
Absage wäre zu begrüßen
Fazit: Schaut man auf die heutigen Tendenzen sowohl bei Deutsche Bank als auch bei Commerzbank, dominieren erneut positive Vorzeichen. Das hat sicherlich zum einen etwas mit der generell positiven Stimmung am Aktienmarkt zu tun. Aber es könnte auch ein Vorbote sein, dass die Anleger bereits eine Absage der Fusion einpreisen. Denn in solch einem Fall könnten beide Institute ihre bisherigen Restrukturierungspläne unverändert fortführen, die vor diesem leidigen Fusionsprojekt generell ja in die richtige Richtung gingen. Vorgreifen würden wir aber einer möglichen Kurserholung, insbesondere bei der Deutschen Bank, nicht.
03.04.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de
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