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Trotz einer Niederlage vor Gericht macht sich bei den Anlegern von Bayer gute Stimmung breit

Haben sich die Rechtsrisiken für Bayer endlich verringert?

NTG24 - Trotz einer Niederlage vor Gericht macht sich bei den Anlegern von Bayer gute Stimmung breit

 

Am Mittwoch wurde bekannt, dass Bayer vor Gericht in den USA eine empfindliche Niederlage wegstecken musste. Ein Geschworenengericht sah es als erwiesen an, dass PCB-haltige Leuchtstoffröhren in den 1970er Jahren gesundheitliche Schäden verursacht haben. Ins Boot geholt hatte sich der deutsche Konzern das Ganze mit der Übernahme von Monsanto.

Wie unter anderem im „Handelsblatt“ zu lesen ist, soll Bayer (DE000BAY0017) nun Schadenersatz in Höhe von 100 Millionen US-Dollar an vier Kläger zahlen. Im Normalfall sorgen solche Neuigkeiten für massive Kursverluste bei der Bayer-Aktie. Gestern ließ sich jedoch das genaue Gegenteil beobachten. Mit den Kursen ging es um 5,75 Prozent bis auf 20,73 Euro in Richtung Norden. Das ist der höchste Stand seit dem letzten Crash im November und damit eine neue Bestmarke im noch jungen Jahr 2025.

 

 

 

Wie so oft steckt der Teufel im Detail. Dass Bayer den Rechtsstreit verloren hat, das wird von den Anlegern erstmal weniger begrüßt. Es macht sich aber Erleichterung breit, da das Urteil weit weniger drastisch ausfiel, als es viele im Vorfeld befürchtet hatten. Als positiv wird bewertet, dass Ansprüche von elf Klägern abgewiesen wurden. Zudem fiel die Schadenersatzsumme deutlich geringer aus als die ursprünglich geforderten vier Milliarden Dollar.

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Bayer: Ein Problem weniger?

 

Die Hoffnung ist nun, dass dieses Urteil Strahlwirkung entfalten kann und mögliche weitere Kläger abschrecken könnte. Zudem gehen die Börsianer davon aus, dass die Risiken in anderen Fällen deutlich geringer als bisher angenommen ausfallen. Eingepreist wurden von Analysten bereits mögliche Milliardenbeträge, welche Bayer aufgrund der PCB-Klagen noch abstottern können müsste. Dies scheint nach dem jüngsten Urteil zu hoch gegriffen zu sein. Das Risiko scheint sich also etwas abgemildert zu haben, und genau darauf haben die Anteilseigner lange Zeit gewartet.

In Aussicht gestellt wird zudem, dass das Risiko noch weiter nachlassen könnte. Bayer bemüht sich um eine Grundsatzentscheidung vor dem obersten Gericht im Bundesstaat Washington. Dort soll geklärt werden, ob sogenannte Punitive Damages vor Ort überhaupt zulässig sind. Jene werden zusätzlich zu verhängten Strafzahlungen verhängt, wenn einem Beklagten beispielsweise arglistige Täuschung nachgewiesen werden kann. Im nun verhängten Fall macht dies den Großteil der Schadenersatzsumme aus. Bayer argumentiert allerdings damit, dass dies in Washington überhaupt nicht zulässig sei.

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Es bleibt noch abzuwarten, wie die Richter das Ganze einschätzen werden. Doch stellt Bayer in Sachen PCB eine grundsätzliche Lösung zumindest in Aussicht, und die könnte sehr viel glimpflicher als noch bis vor Kurzem befürchtet ausfallen. Trotz der positiven Reaktion am Mittwoch dürfte das Aufwärtspotenzial an der Börse begrenzt bleiben. Denn die größten Probleme bereiten Bayer nach wie vor die unzähligen Glyphosat-Klagen, und diesbezüglich gab es zuletzt keine Neuigkeiten zu vernehmen.

 

Schritt für Schritt

 

Auch bei der drohenden Patentklippe kann Bayer bislang nur eher vage Besserung in Aussicht stellen und es bleibt abzuwarten, ob die interessantesten Produkte aus der Pipeline es bis zu einer Zulassung schaffen werden. Es bleiben also noch genügend Baustellen vorhanden, um bei der Bayer-Aktie weiterhin vorsichtig zu bleiben. Immerhin scheint aber der erste Schritt in eine etwas unkompliziertere Zukunft gemacht worden zu sein. Das könnte der Ausgangspunkt für eine lange herbeigesehnte Trendwende sein.

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Werbebanner DegussaWichtig wird dabei aber vor allem sein, dass die neuen Hoffnungen der Anlegerinnen und Anleger nicht wieder enttäuscht werden. Einen zwingenden Grund zum Verlassen der Seitenlinie gibt es da noch nicht. Doch dürften die kommenden Wochen und Monate bei Bayer richtig spannend werden und es ist wohl als wahrscheinlich anzusehen, dass es zu einer Richtungsentscheidung kommen könnte. Das Pendel scheint momentan in eine aus Anlegersicht günstige Richtung auszuschlagen, das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen.

 

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16.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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