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Mit Novo Nordisk geht es nach frischen Zolldrohungen weiter in die Tiefe, auch Bayer, Merck und Roche mussten zeitweise herbe Verluste hinnehmen

Donald Trumps Zollpolitik könnte künftig auch die Pharmabranche ins Visier nehmen

NTG24 - Mit Novo Nordisk geht es nach frischen Zolldrohungen weiter in die Tiefe, auch Bayer, Merck und Roche mussten zeitweise herbe Verluste hinnehmen

 

Noch bevor US-Präsident Donald Trump am Mittwoch (wieder einmal) bei seinen Zöllen zurückruderte und eine 90-tägige Auszeit verkündete, drohte er den bisher von Einfuhrzöllen ausgenommenen Pharmakonzernen recht offen. Am Dienstagabend sprach Trump davon, „erhebliche“ Zölle auf Importe von Medikamenten erheben zu wollen. Die Reaktion an der Börse folgte auf dem Fuße.

Am gestrigen Mittwoch ging es im Segment an den hiesigen Handelsplätzen durch die Bank in Richtung Süden. Für Novo Nordisk (DK0062498333) ist es der jüngste in einer ganzen Reihe von Tiefschlägen. Zuvor sorgten bereits Enttäuschungen bei Studiendaten und der nachlassende Hype um Abnehmspritzen für schlechte Laune an der Börse. Mit dem Kurs ging es um 6,5 Prozent bis auf 54,32 Euro in die Tiefe. Am frühen Nachmittag wurde bei 53,34 Euro ein neues 52-Wochen-Tief markiert.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeMedienberichten zufolge stört sich Donald Trump unter anderem an hohen Verkaufspreisen von Wegovy und will dies mit künftigen Zöllen wohl ändern. Ob sich an diesen Plänen nun etwas geändert haben mag, ist nicht überliefert. Tatsächlich kann Novo Nordisk in den Vereinigten Staaten deutlich höhere Preise verlangen. Das Unternehmen erzielt rund 60 Prozent seiner Umsätze in Übersee. Das führt auch dazu, dass selbst die Androhung von Zöllen die Anleger schon nachhaltig verunsichert.

 

 

 

Bayer und das USA-Problem

 

Für Bayer (DE000BAY0017) ist das US-Geschäft ebenfalls schwer von Bedeutung, aber noch einmal problematischer als bei den dänischen Kollegen. Denn während Zölle für den Moment noch ein unschönes Zukunftsszenario bleiben, setzen Rechtsstreitigkeiten dem Konzern schon seit Jahren zu. Noch immer zeichnet sich bei den Zehntausenden Glyphosat-Klagen keine endgültige Lösung ab. Das Unternehmen rief kürzlich den Supreme Court an und bemüht sich um eine Richtlinienentscheidung. Der Ausgang des Ganzen ist jedoch ungewiss.

Das Ausbleiben positiver Neuigkeiten lässt die Bayer-Aktie zuverlässig in niedrigen Regionen verharren. Gestern musste der Titel Abschläge in Höhe von 4,6 Prozent verkraften, womit es wieder unter die 20-Euro-Linie ging. Zu Handelsschluss standen magere 19,47 Euro auf der Anzeigetafel. Der Erholungsversuch der letzten Wochen scheint sich damit wieder vollständig in Luft aufgelöst zu haben, und das ist vor allem auf die Entwicklungen in den USA zurückzuführen.

 

Merck auf Talfahrt

 

Sogar noch deprimierender sieht der Chart der Aktie von Merck (DE0006599905) aus, denn dort versuchen die Bullen sich schon seit Jahren nicht mehr an einer Erholung. Die jüngsten Hiobsbotschaften steigerten das Tempo beim Abwärtstrend noch einmal merklich. Mit Verlusten von 4,4 Prozent erreichte die Aktie bei 110,90 Euro auf Schlusskursbasis ein neues Mehr-Jahres-Tief und selbst die größten Optimisten dürften mittlerweile ins Zweifeln kommen.

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Auf Jahressicht summieren die Abschläge sich bereits auf schmerzhafte 26,2 Prozent. Es erübrigt sich, auf fehlende charttechnische Unterstützungen hinzuweisen. Der Weg nach unten steht sperrangelweit offen und wahrscheinlich bietet erst die 100-Euro-Linie wieder etwas Support. Dies aber eher aus psychologischer denn aus charttechnischer Hinsicht.

 

Heftige Talfahrt bei Roche

 

Roche (CH0012032113) kam an der Börse zumindest bis vor Kurzem deutlich besser weg. Bereits Ende Dezember holte die Aktie zu einer sehr ansehnlichen Erholungsbewegung aus, welche von rund 33 Euro bis hin zum neuen 52-Wochen-Hoch bei 40,30 Euro führte. Der Börsencrash sorgte nun aber dafür, dass diese Zugewinne sich in Windeseile in Luft auflösten und es noch etwas weiter in die Tiefe ging. 31,90 Euro standen zu Handelsschluss am Mittwoch noch auf dem Ticker.

Der Tagesverlust belief sich auf 4,5 Prozent und seit Ende März haben die Kursverluste sich bereits auf mehr als 20 Prozent summiert. Schwer zu hoffen ist da nur, dass die allgemeine Erleichterung im US-Handel heute für etwas Erleichterung sorgen wird. Doch selbst wenn das der Fall sein sollte, so wäre einer kurzfristigen Erholung im Segment wahrscheinlich nur bedingt über den Weg zu trauen.

 

Hin und Her

 

Die US-Börsen konnten auf das erneute Einlenken der Trump-Administration bereits reagieren und erlebten satte Zugewinne. Der Dow Jones schoss um über sieben Prozent in die Höhe und der S&P 500 erlebte einen der stärksten Handelstage sei Langem. Aller Voraussicht nach wird es am Donnerstag an den europäischen Märkten ähnliche Effekte zu sehen geben. Doch sollte dabei nicht verkannt werden, dass es zuvor brachial in Richtung Keller ging und gerade im Pharmasektor werden kurzfristige Kursgewinne kaum ausreichen, um die Abwärtskurve wieder ins Gegenteil zu verkehren. Noch dazu kann wohl niemand recht vorhersagen, wann Donald Trump seine Meinung wieder ändern mag.

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10.04.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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