Chinas Interesse am Corona-Impfstoff von BioNTech bleibt überschaubar
War es das endgültig?
Bei den Anlegern von BioNTech war die Hoffnung lange Zeit groß, dass der Corona-Impfstoff der Mainzer in China noch irgendwie Fuß fassen könnte. Immerhin wurde das Vakzin bereits für in China lebende Ausländer freigegeben. Dass der mRNA-Impfstoff auch in der Breite zum Einsatz kommen wird, danach sieht es aber immer weniger aus.
In der vergangenen Woche stellte stattdessen der chinesische Pharmakonzern CSPC den ersten chinesischen mRNA-Impfstoff vor und sprach davon, dafür bereits eine Notfallzulassung erhalten zu haben. Sehr viel mehr Details gab es nicht zu hören und für das laufende Zulassungsverfahren von BioNTech (US09075V1026) hat das Ganze erstmal keine Auswirkungen. Doch die Börsianer können freilich Eins und Eins zusammenzählen und sehen für BioNTech im Reich der Mitte eher schwarz.
Schon seit einer kleinen Ewigkeit wartet BioNTech darauf, dass sich in China irgendetwas in Sachen Zulassung tut. Es ist aber eher nicht zu erwarten, dass in die Angelegenheit noch einmal Bewegung hereinkommen wird. Ausländische Impfstoffe bleiben in den Augen der Führung in Peking verpönt. Anleger können eher nicht mehr damit rechnen, dass BioNTech noch größere Geschäfte im Land machen wird.
An der Börse sorgte das Ganze für dezente Enttäuschung und die BioNTech-Aktie rutschte in den letzten Tagen weiter in die Tiefe. Im Februar hielt das Papier sich noch einigermaßen stabil über der Linie von 130 Euro. In der vergangenen Woche fielen die Kurse unter 120 Euro und vom 52-Wochen-Tief bei 111,45 Euro ist man mittlerweile nicht mehr allzu weit entfernt.
BioNTech auf neuen Wegen
Wirklich überraschend sind die Entwicklungen in China nicht. Wirklich entgeistert dürften letztlich unverbesserliche Optimisten sein, die in China noch Chancen gesehen hatten. Alle anderen planen schon seit Längerem damit, dass in China nicht viel zu holen ist und Corona-Impfstoffe allgemein nicht mehr für neue Umsatzrekorde sorgen werden. Interessanter werden in Zukunft Krebsmedikamente werden, für die BioNTech ursprünglich ins Leben gerufen wurde.
27.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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