Die nächste große Impfkampagne zeichnet sich für BioNTech weiterhin nicht ab
Das dürfte den Anlegern nicht gefallen
Es ist gar nicht lange her, dass der neue, an BA.1 angepasste Corona-Impfstoff von BioNTech zugelassen wurde und seinen Weg in die hiesigen Arztpraxen und Impfzentren gefunden hat. Einzelne Städte haben jetzt aber bereits die Impfungen mit dem Vakzin ausgesetzt. Medienberichten zufolge finden keine Verabreichungen mehr in Essen und Recklinghausen statt. Den Anlegern dürfte das natürlich nicht gefallen.
Grund für diesen Schritt ist nicht etwa, dass BioNTech (US09075V1026) mittlerweile auch die Zulassung für einen an BA.5 angepassten Impfstoff erhalten hat. Viel mehr scheinen die Gemeinden sich daran zu stören, dass noch keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) vorliegt. Ohne eine solche tut man sich offenbar schwer damit, potenziellen Impflingen das neue Vakzin schmackhaft zu machen. Das ist auch nachvollziehbar, denn im Fall der Fälle würde man mehr oder weniger mit heruntergelassenen Hosen dastehen.
Ob und wann eine Empfehlung der Stiko kommt, ist derzeit ungewiss. Schon in der Vergangenheit ließ die sich Zeit damit, endgültige Urteile auszusprechen. Das stieß auch immer wieder auf Kritik, doch sollen natürlich gerade bei einem derart brisanten Thema Fehler möglichst vermieden werden. Auszugehen ist nach aktuellen Kenntnisstand davon, dass irgendwann eine Empfehlung für ältere Menschen und Risikopatienten ausgesprochen wird.
Was sich allerdings immer weniger abzeichnet, ist die nächste Impfkampagne mit Massenimpfungen für die gesamte Bevölkerung. Zumindest sprachen Experten zuletzt immer öfter davon, dass der Großteil der Bevölkerung bereits ausreichend vor Omikron geschützt sei. Gerade wer ohnehin schon eine Infektion mit BA.1 oder BA.5 hinter sich hat, verfügt den meisten Virologen zufolge über ausreichend Schutz vor einer weiteren Infektion. Eben deshalb bewegt die BioNTech-Aktie sich derzeit auch auf einem eher überschaubaren Niveau.
BioNTech kommt nicht mehr in die Höhe
Vor rund vier Wochen mussten die Bullen sich im Kampf um die 150-Euro-Marke geschlagen geben und seither machte die BioNTech-Aktie keinerlei Anstalten, diese aus charttechnischer Sicht nicht unwichtige Marke wieder anzugreifen. Stattdessen ging es langsam, aber sicher immer weiter in die Tiefe. Zum Wochenende kam das Papier bei 143,40 Euro. Das ist noch kein katastrophales Kursniveau, aber eben auch weit entfernt von Regionen, bei denen die Anleger in spontane Euphorie verfallen würden.
Neue Zulassungen halfen BioNTech bisher nur wenig weiter, obschon nicht wenige Experten mit neuen Infektionswellen im Herbst und Winter rechnen. Dadurch könnten Impfstoffe in der Bevölkerung auch wieder gefragter werden. So richtig vorhersehen lässt sich das aber nicht und im aktuellen Marktumfeld scheinen nur wenige die hohen Risiken eingehen zu wollen. Entsprechend hat die BioNTech-Aktie einen eher schweren Stand.
Das dürfte nochmal spannend werden
Für den Moment scheint sich bei der BioNTech-Aktie nicht mehr allzu viel zu tun. Es ist aber davon auszugehen, dass in den nächsten Wochen und Monaten nochmal einiges an Bewegung in das Papier kommen wird. Vollkommen offen ist dabei leider, in welche Richtung es gehen könnte. Grundsätzlich würde BioNTech davon profitieren, sollten die Corona-Zahlen weiter in die Höhe schnellen und die hiesigen Krankenhäuser sich füllen. Das würde die Pandemie unweigerlich wieder ganz nach oben auf die Agenda in der Politik schieben und damit auch Impfstoffe wieder in den Vordergrund rücken.
Ob man nun auf ein solches Szenario wirklich hoffen sollte, sei an dieser Stelle dahingestellt. Klar ist aber, dass die BioNTech-Aktie eher nicht eine neue Rallye auf die Beine stellen wird, sollte die Corona-Lage immer weiter im Sande verlaufen. Schon jetzt scheint die Pandemie im Alltag der Menschen kaum noch eine Rolle zu spielen und die Impfung ist aus den Köpfen vieler Menschen schon mehr oder weniger verschwunden. Solange sich daran nichts ändert, haben die Anleger allen Grund dazu, in die nähere Zukunft eher skeptisch zu blicken.
19.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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Jürgen Borchert
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19.09.2022 13:05:52 Uhr
Ich bin leider unsicher, ob die Porsche.- und VW-Aktien behalten soll.
Alternativ auch neue Porschaktien au dem IPO zukaufe? Werden die Porsche Altaktien billig abgefunden?
Für Aufklärund wäre ich dankbar.
Mfg. J. Borchert, S,V,N,
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