Mit den Anlegern von Moderna geht schon die Phantasie durch, bei BioNTech gibt man sich vorsichtiger
Immer ruhig mit den jungen Pferden
Bei Moderna wurde jüngst mal wieder über eine mögliche Lieferungen von Impfstoffen nach China geredet. CEO Stéphane Bancel zeigte sich dafür grundsätzlich offen und dem Vernehmen nach fanden wohl auch schon entsprechende Gespräche statt. In trockenen Tüchern ist aber noch lange nichts.
Dennoch reagierten die Anleger mit großer Vorfreude. Die Aussicht darauf, in einen gigantischen Markt wie China einzusteigen, ließ die Moderna-Aktie gestern um 6,17 Prozent auf 139,40 USD in die Höhe schnellen. Gute Argumente dafür gäbe es reichlich. Schließlich hat China derzeit mit am schwersten mit der Pandemie zu kämpfen und verfügt bisher nur über eigene Impfstoffe mit einer überschaubaren Wirksamkeit.
Sicher davon ausgehen, dass Moderna (US60770K1079) hier die nächsten Milliardenumsätze einfahren wird, können Anleger aber nicht. Auch BioNTech (US09075V1026) bemühte sich in der Vergangenheit bereits nach Kräften darum, in China Impfstoffe anzubieten. Das blieb jedoch ohne Erfolg und das sehr wahrscheinlich aus politischen Gründen. Die dürften beim US-Konzern Moderna noch mehr eine Rolle spielen.
Zudem ist daran zu denken, dass für Corona-Impfstoffe im Reich der Mitte kaum die gleichen Preise wie hierzulande gezahlt werden. Zwar ist der Absatzmarkt mit über einer Milliarde Einwohnern gigantisch. Es wird aber längst nicht jeder davon Schlange stehen, um sich einen mRNA-Impfstoff abzuholen. Anleger sollten ihre Erwartungen daher in einem realistischen Rahmen halten und auch mit dem nicht unwahrscheinlichen Szenario rechnen, dass in China mit mRNA-Impfstoffen gar nichts weiter passiert.
Was bringt der Herbst für BioNTech und Moderna?
Ebenfalls unklar ist, wie sich die Geschäfte von BioNTech und Moderna während der kälteren Jahreszeiten entwickeln werden. Grundsätzlich sind die Voraussetzungen nicht schlecht. Beide Unternehmen haben mittlerweile angepasste Impfstoffe gegen Omikron am Start und Experten sagen weitere Infektionswellen auch in westlichen Gefilden voraus. Doch wie schon in der Vergangenheit bleibt die weitere Entwicklung der Pandemie schlicht nicht vorhersehbar und an der Börse war von Euphorie zuletzt kaum noch etwas zu sehen.
15.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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elmar
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16.09.2022 15:13:44 Uhr
guten allgemeinen Kommetar ,
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