Airbus hängt Boeing weiter ab

Produktionsfehler bedeuten viertes Verlustjahr in Folge für Boeing

 

Boeing erholt sich zwar, dennoch ist das Jahr 2022 bereits das vierte Jahr mit einem Milliardenminus beim amerikanischen Flugzeugbauer.

Das operative Geschäft in der Flugzeugindustrie nimmt langsam wieder Fahrt auf. Die Auftragseingänge waren im Jahr 2022 bereits deutlich höher als die Krisenjahre 2020 und 2021, auch wenn zum Vorcoronaniveau noch etwas fehlt. Trotz des positiven Auftragseinganges schleißt der amerikanische Flugzeugbauer das Jahr 2022 erneut mit einem riesigen Verlust ab.

Der Fehlbetrag lag mit rund 4,6 Milliarden Euro sogar noch 700 Millionen Euro über dem Fehlbetrag des Jahres 2021. Damit markiert das Jahr 2022 für den Airbus-Rivalen (NL0000235190) das vierte Verlustjahr in Folge.

Die finanzielle Misere hatte für Boeing bereits im Jahr 2019 begonnen. Nach zwei Abstürzen mit Todesfolge des neuen Mittelstreckenjets 737 Max durfte das Modell weltweit für fast drei Jahre nicht abheben und konnte auch nicht an die Kunden ausgeliefert bzw. verkauft werden. Nach diesem Schock ließ die Corona-Pandemie die globale Luftfahrtbranche fast vollständig zum Stillstand kommen. Ein weiteres Problem bahnte sich Mitte 2021 an. Boeing (US0970231058) musste die Auslieferung des Langstreckenjets 787 Dreamliner stoppen, da Produktionsmängel festgestellt wurden.

Zudem hatte Boeing die Zeitpläne für den rundum erneuerten Großraumjet 777X mehrere Jahre nach hinten verschieben müssen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Rüstungssparte, die Boeing über die vergangenen Jahre immer wieder gerettet hatte in diesem Jahr einige Probleme machte, was weitere Milliardenbelastungen mit sich brachte. Allerdings gibt es bei Boeing auch positives zu vermelden. So nahm der Konzern unter dem Strich erstmals seit 2018 wieder Geld ein. Der Barmittelzufluss lag bei circa 2,3 Milliarden Euro.

 

Airbus hängt Boeing weiter ab

 

Während Boeing im Jahr 2022 insgesamt 480 Flugzeuge auslieferte, übertrumpft Airbus den Konkurrenten mit 663 Flugzeugen deutlich. Interessant ist hierbei zudem, dass Boeing extrem abhängig vom Mittelstreckenjet 737 sind, auf diesen entfielen alleine 387 Exemplare. Airbus ist hier deutlich breiter aufgestellt.

 

Mit Blick auf die Zukunft wird das Gefälle der beiden Luftfahrtgiganten wieder etwas geringer. Boeing sammelte im Jahr 2022 insgesamt 774 Neubestellungen, während Airbus mit 820 Neuaufträgen nur leicht vor den US-Amerikanern liegt.

Zudem hat der Rechtsstreit mit Qatar Airways negative Folgen auf die Neubestellungen bei Airbus. Airbus selbst stornierte circa 52 Bestellungen von Qatar Airways, die in den oben genannten Zahlen bereits wieder rausgerechnet wurden.

 

25.01.2023 - Felix Eisenhauer

 

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