HelloFresh mit schwachem Ausblick, Zoom enttäuscht und Nordex schließt Werk - BÖRSE TO GO
HelloFresh warnt vor einem Einbruch des Umsatzwachstum und einem Ergebnisrückgang in 2022
HelloFresh kann die hohen Wachstumsraten nicht mehr halten. Die Prognose für 2022 geht von einem Gewinnrückgang und einem stark reduzierten Umsatzwachstum aus. Zoom enttäuschte die Börse nachbörslich. Die Aktien brachen auf tiefem Niveau ein, nachdem die Jahresprognose unter den niedrigeren Erwartungen der Wall Street blieb. Nordex schließt ein Werk in Rostock. Die Rotorblattproduktion wird Ende Juni in Deutschland eingestellt und ins Ausland verlagert.
Asien entwickelt sich am Dienstagmorgen sehr freundlich. Nahezu alle Benchmarks in der Region bewegen sich deutlich im Plus. Die Börse in Südkorea blieb heute aufgrund eines Feiertages geschlossen. Angeführt wurde die Liste der Gewinner vom Taiwan Weighted Index und dem Nikkei 225 Index, der bei 26.844,72 Punkten (+1,20 %) schloss. Auch der Terminmarkt dreht stark ins Plus und hebt die Notierungen aller Futures an. Der DAX-Future wird vor Eröffnung der europäischen Vorbörse bei 14.407,50 Punkten (+0,88 %) gesehen.
Nach anfänglicher Schwäche erholten sich die deutschen Benchmarks am Montag deutlich. Bis auf den DAX konnten am Ende alle Indizes im Plus schließen, wobei der TecDAX mit einem Plus von 1,43 % auf 3.236,39 Punkte die Führung übernahm. Der SDAX folgte dicht auf und stieg um 0,86 % auf 14.474,53 Punkte. Mit deutlichem Abstand verbesserte sich der MDAX leicht um 0,23 % auf 31.873,35 Punkte, während der DAX seine Verluste vom Morgen nur teilweise ausgleichen konnte und bei 14.461,02 Punkten (-0,73 %) schloss.
Achterbahnfahrt dagegen an der Wall Street. Die amerikanischen Benchmarks starteten mit Verlusten im Vergleich zum Freitag, aber zeigten positives Momentum, litten dann unter Abgaben und konnten am Ende noch einmal Stärke zeigen. Beim Nasdaq Composite Index reichte es für einen Tagesgewinn von 0,41 % auf 13.751,40 Punkte. Der S&P 500 Index schloss leicht im Minus bei 4.373,79 Punkten (-0,25 %) und der Dow Jones Industrial Average Index blieb am Ende -0,49 % unter dem Schlusskurs vom Freitag.
HelloFresh mit schwachem Ausblick
HelloFresh (DE000A161408) stellt die Aktionäre auf eine Abschwächung des Umsatzwachstums ein. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen nur noch einen währungsbereinigten Umsatz, der um 20 bis 26 % steigen soll. Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren die Umsätze noch um 60 % auf 5,99 Mrd. Euro gestiegen. Der zusätzliche Umsatz belastete allerdings die Profitabilität. Der operative Gewinn sank im vergangenen Jahr um -8 % auf 391,8 Mio. Euro. Nach Steuern mussten die Aktionäre sogar einen Gewinneinbruch um -31 % auf 256,1 Mio. Euro hinnehmen. Der Anbieter und Versender von Kochboxen machte den Aktionären diesbezüglich auch keine Hoffnungen für 2022. Das Ergebnis wird im Zweifel einen weiteren Rückgang erleiden.
Zoom enttäuscht die Wall Street
Die Aktien von Zoom (US98980L1017) gehören zu den größten Verlierern des Sell-offs im Technologiesektor. Seit vergangenem Sommer hat der Anbieter von Videokonferenzen mehr als -70 % seiner Marktkapitalisierung verloren. Vor den Zahlen deckten einige Short-Seller ihre Positionen ein, doch der Ausblick von Zoom fiel so schwach aus, dass die Notierungen im nachbörslichen Handel zeitweise um bis zu -15 % einbrachen. Für das laufende Quartal prognostizierte das Unternehmen einen Umsatz von 1,07 Mrd. US-Dollar. Die Wall Street hatte jedoch mit mindestens 1,1 Mrd. US-Dollar bzw. einem Wachstum von mehr als 15 % gerechnet. Auch die Prognose für das Gesamtjahr lag mit 4,55 Mrd. US-Dollar deutlich unter der Mindestprognose, die auf 4,75 Mrd. US-Dollar abzielte. Am Ende des nachbörslichen Handels schaffte es die Aktie jedoch ihren Verlust auf -1,96 % zu begrenzen.
Nordex schließt Deutschland-Werk
Es war lange von den Mitarbeitern befürchtet worden, jetzt wird es Realität. Nordex (DE000A0D6554) wird Ende Juni ein Werk in Rostock schließen und die Produktion von Rotorblättern ins kostengünstigere Ausland verlagern. Betroffen sind etwa 900 Mitarbeiter, womit der Exodus in der Branche zunimmt. Seit Anfang 2021 haben Nordex-Konkurrenten umfangreich Mitarbeiter in Europa abgebaut, um die Gesellschaften aus der Verlustzone zu holen. Unklar ist noch, wo Nordex die neuen Produktionskapazitäten aufbauen wird, aber es zeichnet sich eine Verlagerung nach Indien ab. Die Fertigung von Gondeln in Rostock soll bis auf Weiteres fortgesetzt werden. Nordex leidet, wie die anderen Konkurrenten unter den hohen Kosten, während gleichzeitig bei der Auftragsvergabe sehr hoher Wettbewerb herrscht, der die Preise drückt. Während die gestrige Entscheidung eine Hiobsbotschaft für viele deutsche Mitarbeiter ist, zeigen sich die Aktionäre erleichtert, dass der Vorstand Einschnitte vornimmt, um das Unternehmen dauerhaft in die Gewinnzone zu bringen.
Tagestermine
Die Inflation wird heute wieder im Mittelpunkt stehen. Um 14:00 Uhr erwarten wir den vorläufigen deutschen Verbraucherpreisindex für den Monat Februar. Im Jahresvergleich prognostizieren die Ökonomen einen weiteren Anstieg von zuvor 4,9 % auf eine Inflationsrate von 5,1 %. Auf EU-harmonisierter Berechnungsgrundlage soll der Verbraucherpreisindex für Deutschland von 5,1 % auf 5,4 % gestiegen sein.
01.03.2022 - Mikey Fritz
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