Hensoldt fordert Europa-Quote, Tesla enttäuscht und Bosch bestätigt Übernahme - BÖRSE TO GO
Hensoldt fordert eine Europa-Quote analog zur America First Strategie
Hensoldt fordert eine Europa-Quote. In Anlehnung an die America First Strategie fordert der deutsche Rüstungskonzern einen höheren Anteil europäischer Produktion bei Verteidigungsausgaben. Tesla enttäuscht seine Aktionäre. Die Produktions- und Auslieferungszahlen für das 4. Quartal bleiben unter der Prognose und den Erwartungen, was die Aktien weiter korrigieren lässt. Bosch stärkt sein Wärmepumpengeschäft. Die Übernahme von Geschäftsteilen von Hitachi und Johnson Controls International wird die größte Transaktion in der Unternehmensgeschichte.
Asien fängt sich im Verlauf der Sitzung am Freitag etwas. Noch ist kein durchgehend positiver Trend zu verzeichnen, aber immerhin bewegt sich der Hang Seng Index während der Sitzung im Plus und der KOSPI steigt sogar zwischenzeitlich mehr als 1,75 % an. Die Börse Tokio hingegen bleibt aufgrund eines Bankfeiertages weiterhin geschlossen. Freundlich entwickelt sich der Terminmarkt vor Eröffnung der europäischen Vorbörse. Der DAX-Future (März) wird bei 20.126,00 Punkten (+0,09 %) gehandelt.
Frankfurt startete stark ins neue Börsenjahr. Der SDAX, der im vergangenen Jahr nur schwach abgeschnitten hatte, konnte gleich am ersten Handelstag um 1,28 % auf 13.887,09 Punkte springen und führte damit die Liste der Gewinner am Donnerstag an. Dazu trugen unter anderem die Aktien von Mutares (DE000A2NB650) bei, deren Kurs um 12,08 % auf 26,90 Euro sprang, nachdem das Unternehmen zum Jahresende zahlreiche Übernahmen abgeschlossen hatte. Der DAX entwickelte sich ebenfalls stark und konnte um 0,58 % auf 20.024,66 Punkte steigen, dicht gefolgt vom TecDAX, der um 0,57 % auf 3.436,62 Punkte stieg. Der MDAX kam als Schlusslicht ins Ziel mit einem Anstieg um 0,51 % auf 25.718,85 Punkte.
Ganz anders dagegen New York. Dort sanken zum Jahresbeginn alle Indizes und die Liste der Verlierer wurde vom Dow Jones Industrial Average Index angeführt, der um -0,36 % auf 42.392,27 Punkte sank. Der S&P 500 Index folgte dicht auf mit einem kleinen Abschlag um -0,22 % auf 5.868,60 Punkte, ebenso wie der Nasdaq 100 Index, der -0,17 % tiefer bei 20.975,62 Punkten schloss.
Hensoldt fordert Europa-Quote
Nach Leonardo (IT0003856405) fordert auch die deutsche Hensoldt (DE000HAG0005) mehr Rückendeckung von der europäischen Politik. Der Vorstandsvorsitzende Oliver Dörre verweist auf das Beispiel USA, wo in einer direkten Reaktion auf den Wahlsieg von Donald Trump die Unternehmen begonnen haben, ihre Lieferketten umzustellen, damit ein möglichst hoher Anteil lokal in Amerika gefertigt wird. Diese Nationalisierung der Produktion sollte in den Augen von Dörre auch ein Vorbild für die Europäische Union werden. Die Politik sollte die bestehenden Spielräume nutzen, um bei Investitionen in die jeweiligen Landesverteidigungen einen möglichst hohen europäischen Anteil zu erreichen. Hensoldt, die ein Spezialist für militärisch genutzte Sensoren und Radartechnologie sind, hat seine lokale Produktion in den USA deutlich ausgeweitet, um weiter mit im Spiel zu sein, und würde entsprechend auch in Europa profitieren, wenn dort in Zukunft verstärkt auf eine lokale Produktion geachtet würde. Die europäischen Regierungen hatten nach der Ausweitung des Krieges in der Ukraine im Jahr 2022 neue Verteidigungsinvestitionen in Höhe von rund 100 Mrd. Euro angekündigt. Von diesen Investitionen soll weniger als ein Viertel an europäische Rüstungskonzerne fließen. 80 % der Investitionen, die nicht nach Europa fließen, landen auf den Büchern von amerikanischen Rüstungskonzernen.
Tesla enttäuscht seine Aktionäre
Das war ausgesprochen schwach. Tesla (US88160R1014) legte am Donnerstag seine Produktions- und Auslieferungszahlen für das 4. Quartal und damit auch für das Jahr 2024 vor und blieb klar unter den Prognosen und Erwartungen. Indirekt angekündigt hatte Elon Musk einen Absatz von rund 515.000 Fahrzeugen und die Erwartungen der Börse lag leicht darunter bei 510.000 Fahrzeugen, doch am Ende wurden im 4. Quartal nur 459.445 Fahrzeuge produziert und 495.570 abgesetzt. Für das Gesamtjahr liegen die Zahlen damit bei 1,77 und 1,789 Millionen. Das überrascht negativ, denn in der Vergangenheit hatte Musk die Tesla Belegschaft zum Ende der Perioden immer auf Hochtouren gebracht, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Historisch betrachtet hatte Tesla seine jährlichen Auslieferungen seit 2011 ohne Unterbrechung jedes Jahr gesteigert. Diese Reihe wurde mit 2024 beendet, da sich ein Rückgang zu den 1,81 Millionen Auslieferungen in 2023 ergab. Das ist insofern problematisch, da die Aktien von Tesla allein seit November um 130 % gestiegen waren und nun entsprechend stark korrigieren. Allein am Donnerstag rutschten die Notierungen des Börsenschwergewichts um -6,08 % auf 379,28 US-Dollar ab.
Bosch stärkt Wärmepumpengeschäft
Bosch hält an seinem Vorstoß in das Geschäft mit Wärmepumpen fest. Um in den Bereichen Heizungs-, Lüftungs- und Klimalösungsgeschäft für Gewerbe- und Wohngebäude stärker Fuß zu fassen, hat man die Übernahme von Geschäftsteilen der Johnson Controls International (IE00BY7QL619) und Hitachi (JP3788600009) in die Wege geleitet. Die Übernahme soll Mitte des laufenden Jahres abgeschlossen werden, wenn alle Regulierungsbehörden zustimmen. Johnson Controls International ist vor allem stark in den USA und in Asien vertreten und ergänzt damit komplementär das Geschäft von Bosch in Europa, wo man unter anderem mit der Marke Buderus im Heizungsgeschäft vertreten ist. Gelingt die Übernahme, wäre es für Bosch mit einem Volumen von 7,4 Mrd. Euro die größte Transaktion in der Unternehmensgeschichte.
Tagestermine
Am Freitag stehen am Vormittag um 09:55 Uhr die deutschen Arbeitsmarktdaten für den Monat Dezember im Vordergrund. Prognostiziert wird ein Anstieg der Arbeitslosenquote von 6,1 % auf 6,2 % und eine Veränderung der Zahl der Arbeitslosen um rund 15.000.
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03.01.2025 - Mikey Fritz
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