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BÖRSE TO GO - MTU Aero Engines, Siemens-Healthineers und Société Générale

Vorsichtiger Optimismus zum Wochenstart

NTG24 - BÖRSE TO GO - MTU Aero Engines, Siemens-Healthineers und Société Générale

 

Der DAX-Future startet optimistisch in die neue Woche. In der Vorbörse steigen die Notierungen mehr als 0,4 % an und der Future kann über 12.365 Punkte steigen. Der DAX wird zur Eröffnung bei mehr als 12.370 Punkten gesehen. Eine deutliche Verbesserung zur Stimmung am vergangenen Freitag. 

Der deutsche Aktienmarkt beendete den Freitag, wie auch die ganze Woche beendet wurde: uneinheitlich. Der DAX und MDAX gehörten am letzten Handelstag zu den Verlierern. Der DAX gab -0,54 % auf 12.313,36 Punkte und der MDAX -0,28 % auf 26.191,82 Punkte ab. 

Der TecDAX und der SDAX konnten dagegen deutliche Gewinne machen. Der TecDAX ging mit einem Plus von 0,42 % bei 3.005,00 Punkten aus dem Rennen und konnte damit die psychologisch wichtige Marke von 3.000 Punkten zurückerobern. Der SDAX stieg um 0,84 % auf 11.747,77 Punkte. Die Aktien von Eckert & Ziegler, die in beiden Indizes vertreten sind, stachen mit einem Tagesplus von 21,73 % hervor, nachdem ein Aktiensplit im Verhältnis 4:1 durchgeführt wurde. 

Ein starkes Finish dagegen in New York. Bis auf den Russell 2000 Index (-0,98 %), zogen alle anderen Benchmarks zum Ende der Sitzung an und konnten den Tag deutlich im Plus beenden. Die Rallye begann in den letzten 90 Minuten. Der Nasdaq Composite ging als stärkste Benchmark aus dem Handel mit einem Plus von 1,49 % auf 10.745,28 Punkte. 

Der chinesische Aktienmarkt ist zum Wochenbeginn erneut wieder gefragt. Alle wichtigen Benchmarks können während des asiatischen Handels deutlich zulegen. Die stärksten Gewinne verzeichnet der SZSE Component Index mit einem Plus von zeitweise mehr als 1,4 %.

 

Siemens-Healthineers übernimmt Varian

 

Siemens greift nach Wachstum und übernimmt einen amerikanischen Spezialisten für Krebstherapien für 16,4 Mrd. US-Dollar. Die Siemens-Tochter versucht mit der Übernahme nachzuholen, was sie organisch nicht geschafft hat: Wachstum in der Diagnosesparte zu erzielen. Varian Medical Systems hat Hard- und Software entwickelt, um Ärzten und Krankenhäusern die Möglichkeit moderner Strahlentherapien in einem Komplettpaket anbieten zu können. 

Die Amerikaner wollen allerdings bar bezahlt werden. Eigene Aktien konnte Siemens-Healthineers nicht in den Vertrag einbringen, was für die Aktionäre eine deutliche Verwässerung und höhere Verschuldung bedeutet. Siemens, die bisher 85 % an Siemens-Healthineers halten, wird zudem nicht an der Eigenkapitalerhöhung teilnehmen und den eigenen Anteil auf 72 % verwässern lassen. Ob sich die Übernahme lohnt, wird sich erst später herausstellen. Die Bewertung ist zumindest sehr hoch, bedenkt man, dass Varian im Geschäftsjahr 2019 auf 3,2 Mrd. Dollar Umsatz und einen Gewinn von 292 Mio. Dollar kam.

 

Siemens-Healthineers AG

 

Das jüngste Quartal schloss Siemens-Healthineers mit einem schwachen Book-to-Bill Ratio ab. Ein Verhältnis von nur 0,94 bedeutet, dass das Unternehmen weniger neue Aufträge hereinbekommen, als man abgerechnet hat. Der zukünftige Umsatz wird also voraussichtlich fallen. Gefallen ist er auch schon im 3. Fiskalquartal (30. Juni 2020) und zwar um -7,2 % auf 3,3 Mrd. Euro. Insbesondere die Sparte Diagnostics, in der sich die Übernahme abspielt, verzeichnete einen Umsatzrückgang um -16,7 % auf 869 Mio. Euro. Nach Steuern ergab sich für den Konzern ein Gewinnrückgang um -23 % auf 271 Mio. Euro. 

 

Société Générale mit hohem Verlust

 

Die Société Générale meldete heute früh einen Halbjahresverlust von -1,59 Mrd. Euro. In der Vorjahresperiode hatte die französische Bank noch einen Gewinn von 1,74 Mrd. Euro ausgewiesen. Das Geschäft lief im 1. Halbjahr sehr schwach. Der Brutto-Ertrag fiel deutlich schneller als die Société Générale den Aufwand senken konnte. So sank der Netto-Ertrag um -43,6 % auf nur noch 1,93 Mrd. Euro. Gleichzeitig musste die Bank die Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle deutlich von 578 auf 2.099 Mio. Euro ausweiten. Inklusive Steuern und Goodwill-Wertberichtigungen ergab sich der hohe Netto-Verlust von -1,59 Mrd. Euro.

 

MTU mit neuer Jahresprognose

 

Die neue Prognose von MTU begeistert niemanden in Frankfurt. Nach einem Jahresumsatz von 4,63 Mrd. Euro im vergangenen Jahr, erwartet MTU Aero Engines in diesem Jahr nur noch eine Umsatzspanne von 4,0 bis 4,4 Mrd. Euro. Das Unternehmen ist direkt betroffen von der geringeren Nachfrage bei ihren Kunden Airbus und Boeing, die weniger Antriebe nachfragen. Man strebe einen positiven freien Cashflow für das Gesamtjahr an. Exklusive Sondereffekten soll die Gewinnmarge nach Steuern bei 9 bis 10 % liegen. Der bereinigte Jahresgewinn könnte im Zweifel bis zu 25 % unter dem Vorjahr liegen. 

 

Weitere wichtige Quartalsberichte am heutigen Montag: Dufry, Heineken, HOCHTIEF und Hypoport

 

Einkaufsmanagerindex-Tag

 

China und Japan haben die neue Woche und den neuen Monat mit einer positiven Entwicklung der Einkaufsmanagerindizes begonnen. Der japanische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg im Juli von 40,1 auf 45,2 Punkte. Das positive Momentum hält weiter an. Ein Indexstand über 50 Punkten würde signalisieren, dass das verarbeitende Gewerbe wieder expandieren würde. 

Für China meldete HSBC einen Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe von 52,8 Punkten im Juli. Der Index stand zuletzt im Juni bei 51,2 Punkten. Es ist gleichzeitig der höchste Stand seit mindestens 2012.

Auch in Europa werden heute zahlreiche Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe veröffentlicht. Es handelt sich dabei überwiegend um die abschließenden und revidierten Zahlen für Juli. Angekündigt sind Deutschland, die Euro-Zone, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Schweiz und Spanien. Alle Indizes sollen laut den Prognosen über 50 Punkten liegen. 

Die USA liefern ihre Varianten des Einkaufsmanagerindex ab 15:45 Uhr ab. 

 

03.08.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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