
BMW liefert ab, Deutsche Bank expandiert und Uniper droht Schieflage - BÖRSE TO GO
BMW liefert ab - der Premiumhersteller übertrifft die Erwartungen bei den Auslieferungen in 2021
Starke vorläufige Zahlen von BMW. Der Autohersteller kündigte allein unter der Marke BMW Auslieferungen von mehr als 2,2 Millionen Fahrzeugen für 2021 an. Die Deutsche Bank will in China expandieren. Ein neues Joint Venture im Vermögensverwaltungsgeschäft ist im Gespräch. Droht bei Uniper eine Schieflage im Handelsgeschäft? Der Versorger gab ungewöhnliche Kapitalmaßnahmen bekannt, um seine Liquidität kurzfristig zu erhöhen.
Asien folgt heute früh der Wall Street tiefer. Bis auf Tokio bewegen sich alle wichtigen Benchmarks deutlich im Minus. Die Liste der Verlierer wird während der Sitzung vom Hang Seng Index und KOSPI angeführt. Auch der Terminmarkt geht mit kleinen Verlusten in den Mittwoch. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse wird der DAX-Future bei 16.090 Punkten (-0,30 %) gesehen.
Der deutsche Handel entwickelte sich am Dienstag sehr freundlich bis zur Wall Street Eröffnung. Mit dem Start des amerikanischen Aktienhandels kamen jedoch die Risk-on Assets unter starken Abgabedruck. Am Ende rutschte der TecDAX um -2,42 % auf 3.831,95 Punkte ab und der SDAX gab um -1,12 % auf 16.558,48 Punkte ab. Der MDAX konnte ein kleines Plus von 0,11 % auf 35.526,21 Punkte erreichen. Positiv stach der DAX heraus, der auf Tagesbasis um 0,82 % auf 16.152,61 Punkte steigen konnte.
Ein ähnliches Bild ergab sich an der Wall Street. Der Nasdaq Composite Index rutschte abrupt in die Tiefe und schloss -1,33 % niedriger bei 15.622,70 Punkte. Der S&P 500 Index kam mit einem kleinen Minus von -0,06 % auf 4.793,54 Punkte davon, während der Dow Jones Industrial Average gegen den negativen Trend bei den Risk-on Assets stark gefragt war und 0,59 % höher bei 36.799,65 Punkten schloss. Für den Blue-Chip Index war es ein weiteres Allzeithoch.
BMW mit starkem Abschluss
BMW (DE0005190003) hat weiterhin die Nase vorne. Während die Konkurrenz unter Produktionseinbrüchen ächzt, konnte BMW die Engpässe in den Lieferketten auch im 4. Quartal gut meistern und kündigte für das Gesamtjahr die Auslieferung von insgesamt mehr als 2,2 Millionen Fahrzeugen nur unter der Marke BMW an. Die Marken Mini und Rolls Royce kommen noch hinzu. Der Konzern betonte in diesem Zusammenhang auch, dass man sein Ziel von 100.000 Auslieferungen vollelektrischer Fahrzeuge erreicht habe. Für 2022 ist man optimistisch und erwartet weiteres Wachstum. Die vorläufigen Eckdaten will BMW in der kommenden Woche mit einem detaillierten Bericht zu den Absatzzahlen im Jahr 2021 ergänzen.
Deutsche Bank: Neues Joint Venture in China
Die Deutsche Bank (DE0005140008) will das Vermögensverwaltungsgeschäft in China ausweiten. Insiderinformationen zufolge verhandelt die Bank über ein Joint Venture mit der Vermögensverwaltungseinheit der PSBC (Postal Savings Bank of China). Die Deutsche Bank will die Mehrheit der Gesellschaft halten, aber die Gespräche sind noch nicht unterschriftsreif. China ist bereits heute die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und wird voraussichtlich im Jahr 2025 auf Platz 1 weltweit vorrücken. Seit 2019 hat das Land den Markt für Vermögensverwaltungen auch für ausländische Banken geöffnet. Da die Nachfrage im Inland sehr hoch ist, streben viele europäische und vor allem amerikanische Banken in den Markt.
Notfallmaßnahmen bei Uniper
Ist Uniper (DE000UNSE018) in eine Schieflage gerutscht? Der Versorger mit einem ausgeprägten Handelsgeschäft meldete nach Börsenschluss den Abschluss zahlreicher Finanzierungsmaßnahmen. Der Konzern zog die gesamte Kreditfazilität mit seinen Hausbanken über 1,8 Mrd. Euro. Mit der Muttergesellschaft wurde zwei Tage vor Weihnachten ein Kreditrahmenvertrag über 8 Mrd. Euro abgeschlossen und auch teilweise in Anspruch genommen. Mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat der Konzern am 04. Januar eine revolvierende Kreditfazilität über bis zu 2 Mrd. Euro abgeschlossen, die aber bisher noch nicht gezogen worden sein soll. Der Umfang der Maßnahmen deutet auf einen akuten oder potenziellen Kapitalabfluss in Milliardenhöhe für die Gesellschaft hin. Uniper äußerte sich selbst nur vage, dass man verpflichtet ist, Sicherheitsleistungen für Commodity-Geschäfte im eigenen Portfolio bereitzustellen. Angesichts des massiven Einbruchs der Erdgas-Futures zwischen den Feiertagen lässt dies darauf schließen, dass der Konzern umfassende Margin-Calls für seine Positionen bekommen hat und kurzfristig Liquidität in Milliardenhöhe bereitstellen musste, um seinen Verpflichtungen nachzukommen oder eine Liquidierung der Positionen zu sehen.
Tagestermine
Im Mittelpunkt des Interesses stehen heute die Minutes der Fed. Das Protokoll der letzten Sitzung der Federal Reserve vom Dezember wird heute Abend um 20:00 Uhr veröffentlicht und gibt regelmäßig Auskunft darüber, wo die Schwerpunkte für die Notenbank lagen.
05.01.2022 - Mikey Fritz
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