Disney verliert Streaming-Kunden, Suse Geschäft schwächelt und Robinhood profitiert von Zinserträgen - BÖRSE TO GO
Bob Iger reduziert die Verluste im Streaming-Geschäft, aber verprellt die Kundschaft mit höheren Preisen
Scheinbar kann man im Streaming-Geschäft nicht beides haben. Bob Iger reduzierte die Verluste bei Disney+, verprellte mit den Preiserhöhungen aber gleichzeitig auch die Kundschaft. Suse muss die Jahresprognose kassieren. Das 2. Fiskalquartal ist so schwach, dass die Umsatzprognose für das Fiskaljahr 2023 nicht mehr zu halten ist. Robinhood rettet sich mit Zinserträgen über die Handelsschwäche. Während die aktiven Kunden ausbleiben, vervierfachten sich die Zinserträge knapp im Jahresvergleich und halten den Meme-Broker über Wasser.
Durchwachsener Handel in Asien. Die Benchmarks in der Region zeigen am Donnerstagmorgen keine einheitliche Tendenz. Die meisten Indizes notieren in der Nähe der Schlusskurse vom Mittwoch. Einzig der Taiwan Weighted Index zeigt ausgeprägtere Verluste, die zeitweise bei mehr als -0,7 % liegen. Der Terminmarkt ist hingegen freundlich gestimmt. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse wird der DAX-Future 0,22 % höher bei 15.999 Punkten gehandelt.
Fängt sich die Stimmung in Frankfurt wieder? Nach zwei schwachen Handelstagen entwickelte sich die deutsche Börse am Mittwoch durchwachsen und schwächte sich zum Ende der Sitzung hin ab. Der DAX verlor dabei am stärksten und sank um -0,37 % auf 15.896,23 Punkte. Der TecDAX wies leichte Verluste aus und schloss bei 3.233,30 Punkten (-0,11 %). Leicht zulegen konnte hingegen der MDAX, der 0,18 % auf 27.365,61 Punkte stieg. Für den Tagesgewinn reichte bereits ein Plus von 0,26 % auf 13.732,82 Punkte beim SDAX aus.
Sehr viel ausgeprägter das Bild in New York. Während die Blue Chips um die Schlusskurse vom Dienstag pendelten, drehten die Technologietitel auf. Der Nasdaq Composite Index kam auf ein kräftiges Plus von 1,04 % und schloss bei 12.306,44 Punkten. Der S&P 500 Index erreicht ein Plus von 0,45 % auf 4.137,64 Punkte.
Disney verliert Streaming-Kunden
Walt Disney (US2546871060) hat die Analystenerwartungen getroffen, aber die Hoffnungen auf neue Wachstumstreiber nicht erfüllt. Die Aktien des Unterhaltungskonzerns fielen deutlich im nachbörslichen Handel um -4,76 % auf 96,33 US-Dollar, nachdem Bob Iger zwar die Verluste im Streaming-Geschäft um -400 Mio. US-Dollar reduzieren konnte, gleichzeitig aber auch -4 Millionen Abonnenten verlor. Zum Quartalsende weist man 157,8 Millionen Streaming-Abonnenten aus. Die Erwartung der Wall Street war hingegen gewesen, dass man mindestens netto 1 Million Abonnenten hinzugewinnt. Unter dem Strich übererfüllte Disney aber die Erwartungen leicht mit einem Umsatz von 21,82 Mrd. US-Dollar und einem Gewinn je Aktie von 0,93 US-Dollar.
Suse Geschäft schwächelt
Nachbörslich ging es im Handel bei Suse (LU2333210958) zur Sache. Der Kurs rutschte aus dem Stand ab, nachdem der Anbieter von Open-Source Lösungen warnte, dass der Umsatz im laufenden Quartal unter den Erwartungen bleibt, da die Nachfrage überschätzt wurde. Konkret erwartet der Vorstand nun einen „bereinigten“ Umsatz von 162,2 Mio. Euro für das 2. Fiskalquartal, was einer Stagnation im Jahresvergleich entsprechen würde. Auch sieht man keine schnelle Verbesserung der Lage und kassierte daher die bisherige Jahresprognose. Der „bereinigte“ Umsatz soll nun im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Währungsbereinigt soll das Wachstum geringer sein. Das „bereinigte“ EBITDA wird im mittleren 30-Prozentbereich gesehen. Bisher bei 37 %. Beim währungsbereinigten Umsatz war ein Wachstum von 11 bis 13 % prognostiziert worden. Die Aktien beendeten den nachbörslichen Handel am Mittwoch bei 16,125 Euro.
Zinserträge helfen Robinhood aus
Während sich die Umsätze aus dem Brokergeschäft mit Privatkunden weiterhin schwach entwickeln, bekam Robinhood (US7707001027) starken Rückenwind durch das hohe Zinsniveau. Die Zinserträge im abgelaufenen Quartal konnten sich fast vervierfachen auf 208 Mio. US-Dollar. Insgesamt erlöste Robinhood 441 Mio. US-Dollar, was über der durchschnittlichen Mindesterwartung der Wall Street von 424,53 Mio. US-Dollar lag. Die Zahl der aktiven Kunden sank jedoch im 1. Quartal von 15,9 auf nur noch 11,8 Millionen. Der Verlust betrug -0,57 US-Dollar je Aktie, was besser als die von Analysten prognostizierten -0,61 US-Dollar war. Die Aktien stiegen nachbörslich um 3,09 % auf 9,35 US-Dollar.
Tagestermine
Weitere Entspannung an der Inflationsfront. Der chinesische Erzeugerpreisindex, der die Preisentwicklung auf Erzeugerebene misst, ist im April um -3,6 % im Jahresvergleich geschrumpft. Parallel dazu sank die Inflation auf Verbraucherebene im Jahresvergleich auf einen Anstieg von nur noch 0,1 % nach 0,7 % im März. Erwartet worden war ein Rückgang auf einen Anstieg von 0,4 %.
11.05.2023 - Mikey Fritz
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