Disney überrascht, Gewinneinbruch bei Siemens und solide Zahlen von der Commerzbank - BÖRSE TO GO
Walt Disney überrascht mit starkem Wachstum - Aktie gibt nachbörslich dennoch ab
Während die Konkurrenz schwächelt, kann Disney neue Erfolge im Streaming-Geschäft feiern. Kumuliert über alle Plattformen versorgt man inzwischen 205 Millionen Abonnenten. Siemens verzeichnete einen Gewinneinbruch im 2. Fiskalquartal. Der Rückzug aus Russland kostet viel Geld, während im Vorjahr einmalige positive Sondereffekte angefallen waren. Die Commerzbank verdient gut, wenn sie keine Baustellen hat. Das 1. Quartal fiel solide aus.
Die asiatischen Börsen verlieren heute früh. Die Märkte folgen der Wall Street tiefer und werden dabei vom Taiwan Weighted und Hang Seng Index angeführt. Die einzige positive Ausnahme stellten die chinesischen Onshore-Benchmarks dar, die jedoch zum Ende ihre Gewinne größtenteils wieder abgeben. Die Stimmung am Terminmarkt verschlechtert sich heute früh um so mehr, je näher der Beginn der europäischen Vorbörse rückt. Der DAX-Future notiert vorbörslich -2,03 % im Minus bei 13.532 Punkten.
Der Handel in Frankfurt verlief volatil am Mittwoch. Die Erwartungen an die Entwicklung der amerikanischen Inflationsrate waren sehr optimistisch und wurden leicht enttäuscht. Die europäischen Anleger nahmen es am Ende jedoch positiv und kauften den überverkauften Markt. Bis zum Handelsende in Europa stiegen alle deutschen Benchmarks und wurden vom DAX angeführt, der um 2,17 % auf 13.828,64 Punkte stieg. Der MDAX verbesserte sich um 2,09 % auf 28.613,42 Punkte, während der SDAX und TecDAX leicht zurückblieben und bei 12.948,18 Punkten (1,67 %) bzw. 2.997,95 Punkten (+1,65 %) schlossen.
Nach Handelsschluss in Europa setzten an der Wall Street jedoch wieder die Verkäufe ein. Am Ende schlossen alle US-Benchmarks tief im Minus. Der Nasdaq Composite Index rutschte um -3,18 % auf 11.364,24 Punkte und war damit mit Abstand der größte Tagesverlierer. Der S&P 500 Index fiel um 1,65 % auf 3.935,18 Punkte. Der Dow Jones Industrial Average Index fiel um 1,02 % auf 31.834,11 Punkte.
Disney: Starkes Streaming-Geschäft
Im Gegensatz zur Konkurrenz konnte Walt Disney (US2546871060) nachbörslich ein starkes Wachstum im Streaming-Geschäft vorlegen. Das Unternehmen konnte bei Disney+ 7,9 Millionen neue Abonnenten gewinnen, während die Wall Street mit einem Anstieg um 5 Millionen gerechnet hatte. Die Gesamtzahl der Disney+ Abonnenten stieg damit auf 137,7 Millionen. Inklusive der weiteren Streaming-Plattformen verfügt Disney nun über 205 Millionen Abonnenten. Der Finanzvorstand Christine McCarthy kündigte jedoch an, dass es sich dabei eventuell um vorgezogenes Wachstum handelt, das Disney für das 2. Fiskalhalbjahr erwartet hatte. Der Umsatz erreichte ein Niveau von 19,2 Mrd. US-Dollar und der Gewinn je Aktie lag bei 1,08 US-Dollar. Die Wall Street ließ die Aktien nachbörslich um -3,24 % auf 101,80 US-Dollar fallen.
Gewinneinbruch bei Siemens
Siemens (DE0007236101) konnte im 2. Fiskalquartal stark wachsen, aber die Profitabilität brach gleichzeitig ein. Der Konzern litt unter den Sanktionen gegen Russland, die zu hohen Belastungen führten. Insbesondere die Sparte Mobility war stark betroffen. Auch enthielt das Vorjahresquartal einen positiven Einmaleffekt in Höhe von 0,9 Mrd. Euro aus dem Verkauf der Flender GmbH. Der Gewinn nach Steuern brach entsprechend im Jahresvergleich um -49 % auf 1,21 Mrd. Euro ein. Gleichzeitig konnte man aber den Auftragseingang um 32 % auf 20,98 Mrd. Euro steigern und die Umsätze um 16 % auf 17,04 Mrd. Euro verbessern.
Commerzbank mit leichtem Wachstum
Wenn die Commerzbank (DE000CBK1001) keine Baustellen hat, verdient sie gutes Geld. Das sah man erneut heute im Abschluss für das 1. Quartal. Der Vorsteuergewinn kletterte stark von zuvor 73 Mio. Euro auf 529 Mio. Euro. Die Stärke kam jedoch nicht aus dem operativen Geschäft, sondern aus dem Ausbleiben von neuen Restrukturierungsaufwendungen, die die Profitabilität im Vorjahresquartal massiv reduziert hatte. Das operative Geschäft entwickelte sich positiv und solide, riss aber keine Bäume aus. Der Provisionsüberschuss verbesserte sich leicht um 2,1 % auf 972 Mio. Euro und der Zinsüberschuss stieg deutlicher um 11,7 % auf 1,40 Mrd. Euro.
Tagestermine
Erneut steht die Inflation im Mittelpunkt. Heute erwartet die Börse den amerikanischen Erzeugerpreisindex für den Monat April um 14:30 Uhr. Die Preisteuerung auf Erzeugerebene wuchs zuletzt um 11,2 %. Für April wird ein Rückgang des Anstiegs des Erzeugerpreisindex auf 10,7 % erwartet. Bei der Kernrate wird ein Rückgang von 9,2 % auf 8,9 % erwartet.
12.05.2022 - Mikey Fritz
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