Lufthansa muss Maschinen stilllegen, BP ändert den Kurs und Birkenstock goes public - BÖRSE TO GO
Lufthansa unter Druck - Triebwerksprobleme zwingen zur Stilllegung Dutzender Flugzeuge
Die Lufthansa wird voll vom Pratt & Whitney Skandal erwischt. Die Mängel an den Triebwerken zwingen die Airline zu Stilllegungen von zahlreichen Flugzeugen. BP ändert den Kurs. Überraschend trennt man sich von CEO Bernard Looney, der für einen Net Zero Ansatz stand, mit einer sehr vagen Begründung. Birkenstock goes public. Der deutsche Sandalen-Hersteller hat einen offiziellen Antrag auf ein Listing in New York gestellt.
Asien sieht am Mittwochmorgen rot. Nicht eine Benchmark in der Region liegt im Plus, wobei die Verluste sich vor allem auf den chinesischen Onshore-Markt fokussieren. Der SZSE Component Index führt die Liste der Verlierer an und notiert zeitweise mehr als -1,45 % im Minus. Auch der Terminmarkt signalisiert eine schwache Eröffnung in Europa. Der DAX Future wird vor Eröffnung der europäischen Vorbörse -0,60 % tiefer bei 15.619 Punkten gehandelt.
Die gute Stimmung in Frankfurt hat nicht lange gehalten. Schon am Dienstag tauchten wieder alle deutschen Benchmarks ins Minus ab. Den größten Verkaufsdruck sah der SDAX, der um -0,90 % auf 13.034,57 Punkte abrutschte. Mit Abstand folgten der TecDAX, der -0,65 % auf 3.076,87 Punkte fiel, und der DAX, der -0,54 % auf 15.715,53 Punkte abgab. Der MDAX hielt sich am besten mit einem Tagesverlust von -0,42 % auf 27.089,87 Punkte.
An der Wall Street standen vor allem die Big Techs unter Abgabedruck. Entsprechend verlor der Nasdaq Composite Index am stärksten und schloss -1,04 % tiefer bei 13.773,62 Punkte. Der S&P 500 Index gab -0,57 % auf 4.461,90 Punkte ab und der Dow Jones Industrial Average Index schloss nur knapp unter dem Schlusskurskurs vom Montag bei 34.645,99 Punkten.
Lufthansa muss Dutzende Flugzeuge stilllegen
Die Warnung von Pratt & Whitney hatte am Montag nicht nur die Fluggesellschaften, sondern auch die Börse geschockt. Aufgrund von fehlerhaften Triebwerkskomponenten müssen hunderte Maschinen weltweit am Boden bleiben und repariert werden. Das betrifft unter anderem auch den A320 Neo und A321 Neo, von denen die Lufthansa (DE0008232125) einige in der Flotte hat. Die Lufthansa selbst soll 27 A320 Neo und 16 A321 Neo haben. Zusätzlich hat Austrian Airlines weitere vier A320 Neo, Swiss sechs A320 Neo und drei A321 Neo in der Flotte. Da alle Fluggesellschaften gleichzeitig reparieren wollen, kommt es zu Engpässen. Die Reparaturdauer betrug ursprünglich 60 Tage pro Triebwerk, was nun voraussichtlich auf 300 Tage steigen wird. Starten will die Lufthansa mit 20 Maschinen, die am Boden bleiben und repariert werden sollen.
BP ändert den Kurs
Überraschend trennt sich BP (GB0007980591) von seinem Vorstandsvorsitzenden Bernard Looney. Der Aufsichtsrat führt die Entlassung mit der vagen Begründung an, dass Looney vor Beginn seiner Tätigkeit als CEO von BP Beziehungen zu Kollegen hatte, die nicht vollständig offengelegt wurden. Looney, der auf einer irischen Milchfarm aufgewachsen ist, hat seine gesamte Karriere bei BP verbracht. Detaillierter ging BP nicht auf die Entlassung ein, was überrascht, denn die Begründung ist mehr als dünn. Auf der Hand liegt, dass Looney für einen Net Zero Kurs steht, der inzwischen überholt ist. Alle Majors in der Branche brechen ihren „grünen“ Weg ab und kehren wieder zum alten Kerngeschäft zurück, da die Margen der „grünen“ Geschäftsfelder nur ein Bruchteil dessen bringen, was im klassischen Gas- und Ölgeschäft zu verdienen ist. Es liegt daher auf der Hand, dass der Aufsichtsrat nun einen Neustart an der Spitze sucht und Looney dafür nicht mehr der geeignete CEO ist.
Birkenstock goes public
Der deutsche Sandalenhersteller Birkenstock hat nun offiziell in den USA einen Antrag auf Listing in New York gestellt. Schon im Juli reichte man einen Antrag ein, der jedoch vertraulich war. Der öffentliche Antrag wurde am Dienstagabend gestellt und signalisiert, dass die Börse wieder offen für neue Unternehmen ist. Birkenstock ließ durchblicken, dass man eine Marktkapitalisierung von rund 8 Mrd. US-Dollar anstrebt und Mitte Oktober (41. KW) ein Listing plant. Das Unternehmen weist zum 31. März für die ersten sechs Monate des Fiskaljahres einen Umsatz von 644 Mio. US-Dollar (+19 %) aus. Der Gewinn schrumpfte allerdings um -45 % auf 40 Mio. US-Dollar, nachdem die Betriebskosten stark gestiegen waren.
Tagestermine
Vor Börseneröffnung in New York erwarten wir heute um 14:30 Uhr die amerikanischen Inflationszahlen für den Monat August. Die Inflationsrate wird höher bei 3,6 % nach 3,2 % im Juli gesehen, während für die Kernrate ein geringeres Wachstum von 4,3 % nach 4,7 % erwartet wird.
13.09.2023 - Mikey Fritz
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