Euro-Leitzins steigt auf 22-Jahreshoch, Adobe springt auf AI-Zug auf und Disney entlässt Finanzvorständin - BÖRSE TO GO
EZB hebt Euro-Leitzins auf den höchsten Stand seit 2001 - weitere Erhöhungen sollen folgen
Die Europäische Zentralbank hebt den Euro-Leitzins auf ein 22-Jahreshoch. Und will noch mehr. Weitere Zinserhöhungen sind in der Pipeline. Adobe springt auf den AI-Zug auf. Die neuen Features sollen den Umsatz und Gewinn in diesem Jahr verbessern. Disney wirft die Finanzvorständin raus. Schon zum 01. Juli muss Christine McCarthy ihren Posten verlassen, was an der Börse für etwas Unruhe sorgt.
Asien beendet die Woche am Freitagmorgen mit einer sehr freundlichen Sitzung. Nahezu alle Benchmarks können steigen, wobei die chinesischen Indizes während des Handels das meiste Interesse auf sich ziehen. Der Terminmarkt ist hingegen uneinheitlich. Während die US-Aktienindexfutures sinken, steigt der DAX-Future vor Eröffnung der europäischen Vorbörse leicht um 0,11 % auf 16.316 Punkte.
Die deutschen Benchmarks beendeten den Donnerstag mit leichten Verlusten, die sich im Wesentlichen im Vorfeld der EZB-Sitzung ergaben. Nach der Sitzung kauften die Anleger zu und holten die Indizes wieder von den Tagestiefs zurück. Am besten schnitt der TecDAX ab, der bei 3.251,54 Punkten (-0,01 %) schloss. Der DAX beendete den Handel knapp unter dem Tageshoch bei 16.290,12 Punkten (-0,13 %), während der MDAX den Tag mit den größten Verlusten abschloss und bei 27.330,39 Punkten (-0,82 %) aus dem Börsentag ging.
Gut gelaunt dagegen die Wall Street. Dort stiegen alle Benchmarks und wurden dabei vom Dow Jones Industrial Average Index angeführt, der um 1,26 % auf 34.408,06 Punkte stieg. Der S&P 500 Index folgte dicht auf mit einem Plus von 1,22 % auf 4.425,84 Punkte und der Nasdaq Composite Index beendete den Tag bei 13.782,82 Punkten (+1,15 %).
Euro-Leitzins erreicht 22-Jahreshoch
Die Europäische Zentralbank hat den Euro-Leitzins wie erwartet auf den höchsten Stand seit 22 Jahren erhöht, mit einem Zinsschritt um 25 Basispunkte auf 4,00 % p.a. Der Einlagensatz für die Sparer wurde auf 3,50 % und die Spitzenrefinanzierungsfazilität auf 4,25 % erhöht. Wie auf der letzten Sitzung avisiert, wird man zudem die Reinvestitionen des Asset Purchase Programme (APP) ab Juli einstellen, womit sich das Quantitative Tightening (QT) Programm auf rund 30 Mrd. Euro pro Monat ausweitet. Frau Lagarde betonte, dass die bisherigen Zinserhöhungen die gewünschten Wirkungen zeigen, aber die Inflation in der Euro-Zone immer noch zu sein. Die EZB denkt daher über weitere Zinserhöhungen nach. Eine Erhöhung im Juli sei wahrscheinlich.
Adobe springt auf AI-Zug auf
Adobe (US00724F1012) erhöhte nachbörslich die Jahresprognose für den Umsatz und Gewinn, da man optimistisch ist, dass die neuen AI-Features die Nachfrage nach Adobe Software steigern werden. Die Aktien waren schon im regulären Handel um 2,37 % auf 490,91 US-Dollar geklettert und stiegen nach Börsenschluss noch einmal um 3,54 % auf 508,30 US-Dollar. Im Fiskaljahr, das im November enden wird, erwartet das Management nun einen Umsatz von 19,2 Mrd. US-Dollar. Der bereinigte Gewinn soll ein Niveau von 15,75 US-Dollar je Aktie erreichen, nach einer Prognose von bisher 15,50 US-Dollar. Adobe hatte in der vergangenen Woche neue Software veröffentlicht, die dem kreativen Publikum die Anwendung von generativem AI ohne Verletzung von Copyright-Rechten ermöglicht.
Disney entlässt Finanzvorständin
Kurz nachdem Walt Disney (US2546871060) die Verschiebung einer ganzen Reihe von Blockbustern angekündigt hatte, wurde am Donnerstagabend die Entlassung der Finanzvorständin Christine McCarthy bekannt gegeben. McCarthy hat das Finanzressort des Unterhaltungskonzerns seit 2015 geführt und wird nun schon zum 01. Juli das Unternehmen verlassen. Eine geplante Neubesetzung gibt es nicht. Auf einer Interimsbasis wird Kevin Lansberry übernehmen, der bisher als CFO des Parkgeschäfts tätig ist. CEO Bob Iger war wieder zu Disney zurückgekehrt, um den Konzern wieder profitabler zu machen.
Tagestermine
Trotz des weltweiten Zinserhöhungszyklus beließ die Bank of Japan auch auf ihrer heutigen Sitzung den Leitzins für den Yen unverändert bei -0,10 % p. a. Die Notenbank ist damit die einzige unter den Großen weltweit, die nicht auf den Inflationsschub reagiert hat.
16.06.2023 - Mikey Fritz
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