Rivian stürzt ab, Adobe enttäuscht und Oracle mit Mega-Akquisition - BÖRSE TO GO
Rivian stürzt weiter ab - keine nennenswerte Umsätze, hohe Verluste und Produktionsprobleme
Rivian stürzt an der Börse ab. Der Quartalsbericht hinterließ an der Wall Street lange Gesichter und wurde durch eine Warnung des Unternehmens gekrönt. Die Wall Street zeigt sich unzufrieden mit der Prognose von Adobe. Das 3. Fiskalquartal fiel sehr positiv aus, aber den Anlegern reicht das avisierte Momentum im laufenden Quartal nicht aus. Oracle plant eine Mega-Akquisition. Der Datenbankspezialist will stärker ins Geschäft mit medizinischen Daten einsteigen.
Die Gewinnmitnahmen in Asien überwiegen am Freitagmorgen. Nach einem Rebound am Donnerstag nehmen die Anleger heute früh erneut Geld vom Tisch. Insbesondere in Hongkong und Tokio ist der Verkaufsdruck hoch. Auch der Terminmarkt ist skeptisch. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse liegen alle wichtigen Futures im Minus. Der DAX-Future wird bei 15.546 Punkten (-0,20 %) gesehen.
Frankfurt vollzog am Donnerstag nach, was die Wall Street bereits Mittwochabend umgesetzt hatte. Die Benchmarks sprangen zum Handelsbeginn stark an, beendeten aber den Handel nahe der Tagestiefs. Der Tagesgewinner war mit deutlichem Abstand der DAX, der 1,03 % auf 15.636,40 Punkte stieg und im Hoch bei 15.780,93 Punkten notierte. Der MDAX verbesserte sich um 0,41 % auf 34.472,94 Punkte und der SDAX konnte noch ein kleines Plus von 0,24 % auf 16.107,60 Punkte erreichen. Einzig und allein der TecDAX beendete den Tag im Minus und schloss bei 3.827,46 Punkten (-0,23 %).
Die Wall Street startete mit positivem Momentum und rutschte dann aber den ganzen Tag über ab. Am besten hielt sich der Dow Jones Industrial Average, der bei 35.897,64 Punkten (-0,08 %) schloss. Der S&P 500 Index sank um -0,87 % auf 4.668,67 Punkte. Von einem starken Sell-off wurde der Nasdaq Composite Index erfasst, der um -2,47 % auf 15.180,40 Punkte fiel.
Rivian stürzt weiter ab
Der Verkaufsdruck bei Rivian (US76954A1034) hält an. Der Autohersteller rutschte am Donnerstag im regulären Handel um -5,33 % auf 108,87 US-Dollar und stürzte nachbörslich um weitere -9,53 % auf 98,50 US-Dollar ab, nachdem das Unternehmen die Zahlen für das 3. Quartal (30. September 2021) vorgelegt hatte. Das Unternehmen erreichte rund 1 Million US-Dollar Umsatz und verbuchte einen operativen Verlust von -776 Mio. US-Dollar. Nach Steuern ergab sich für die Aktionäre ein Verlust von -1,23 Mrd. US-Dollar bzw. -12,21 US-Dollar je Aktie. In den ersten neun Monaten kumulieren sich die Umsätze damit auf 1 Million US-Dollar und der Verlust auf -2,23 Mrd. US-Dollar. Das Unternehmen, das nach dem IPO mehr als der Volkswagen (DE0007664039) Konzern wert war, kündigte zudem an, dass man das gesetzte Produktionsziel von nur 1.200 EV-Pickups für 2021 nicht halten kann, da es zu Problemen in der Beschaffung gekommen wäre.
Wall Street unzufrieden mit Adobe Prognose
Der Quartalsbericht von Adobe (US00724F1012) fiel sehr positiv aus. Der Softwarespezialist für Dokumentenbearbeitung erreichte einen Umsatz von 4,11 Mrd. US-Dollar (+20 %) nach 3,42 Mrd. US-Dollar im Vorjahresquartal. Auch der Rohertrag verbesserte sich um 20 % auf 3,60 Mrd. US-Dollar und dank einem unterdurchschnittlichen Anstieg der Betriebskosten ergab sich ein operativer Gewinn von 1,50 Mrd. US-Dollar (+24 %) und ein Gewinn nach Steuern von 1,23 Mrd. US-Dollar. Adobe hatte im Vorjahresquartal einen Gewinn von 2,25 Mrd. US-Dollar ausgewiesen, doch dieses hohe Niveau resultierte im Wesentlichen aus einer Steuergutschrift in Höhe von 1,05 Mrd. US-Dollar. Die Wall Street war jedoch mit dem Ausblick für das 1. Fiskalquartal 2022 unzufrieden. Adobe avisierte hierfür einen Umsatz von 4,23 Mrd. US-Dollar und einen Gewinn je Aktie von 2,63 US-Dollar.
Oracle bereitet Mega-Akquisition vor
Der Datenbankspezialist Oracle (US68389X1054) plant eine 30 Mrd. US-Dollar schwere Akquisition. Das Übernahmeziel ist Cerner, die sich auf digitale Patientenakten fokussiert haben. Oracle will sich damit eine führende Position in einer der am schnellsten wachsenden IT-Unterbranchen sichern. Für Oracle wäre die Übernahme von Cerner die größte, seit man NetSuite im Jahr 2016 für 9,3 Mrd. US-Dollar übernommen hatte. Die Gesellschaft von Larry Ellison litt in den vergangenen Jahren unter einem verhaltenen Wachstum, nachdem die Cloud-Strategie nicht die erhoffte Traktion im Vertrieb erreichte.
Tagestermine
Der Anleger werden heute vor allem auf die Veröffentlichung des ZEW-Geschäftsklimaindex für den Monat Dezember schauen, der um 10:00 Uhr bekannt gegeben wird. Die Erwartung ist, dass der Geschäftsklimaindex von 96,5 Punkten im November auf 95,3 Punkte gesunken ist. Der Index der aktuellen Lageeinschätzung wird tiefer bei 97,5 Punkten gesehen, nach zuvor 99,0 Punkten. Beim Geschäftserwartungsindex wird ein Rückgang von 94,2 Punkten auf 93,50 Punkte erwartet.
17.12.2021 - Mikey Fritz
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