Fed-Tag! Restrukturierung bei Meyer Burger und kein Schutz für die Commerzbank - BÖRSE TO GO

Fed-Tag! Seit März 2022 wartet die Börse auf den Beginn des Zinssenkungszyklus

 

Fed-Tag! Seit März 2022 wartet die Börse auf den heutigen Tag und erhofft sich eine Fortsetzung des starken Aktienmarktes. Meyer Burger geht in die (nächste) Restrukturierung. Die Führungsspitze und 200 Mitarbeiter müssen das Unternehmen in Zukunft verlassen. Kein Schutz für die Commerzbank. Berlin will die Aktien so teuer wie möglich verkaufen, egal an wen. 

Auch am Mittwoch entwickelt sich der Aktienhandel in Asien sehr verhalten. Insbesondere, da erneut Schlüsselbörsen geschlossen blieben. Der Handel in Hongkong ruht heute aufgrund des Mittherbstfests. Auch die Börse in Seoul bleibt weiterhin geschlossen. Südkorea begeht heute den letzten Tag der Chuseok Feiern. Die Börse Tokio ist somit am Morgen die dominanteste und hält sich leicht im Plus im Vergleich zum Schlusskurs vom Dienstag. Die chinesischen Onshore-Indizes hingegen zeigen keinen klaren Trend. Der Terminmarkt entwickelt sich derweil freundlich. Der DAX-Future (Dezember) wird vor Eröffnung der europäischen Vorbörse bei 18.887,50 Punkten (+0,07 %) gehandelt.

Frankfurt erlebte am Dienstag einen sehr freundlichen Handel. Nach einem schwachen Wochenstart kletterten alle deutschen Benchmarks, die vom MDAX angeführt wurden, der sich um 1,45 % auf 25.781,19 Punkte verbessern konnte. Im Mittelpunkt des Interesses der Anleger standen die Aktien von Delivery Hero (DE000A2E4K43), die um 7,76 % auf 29,99 Euro sprangen. Der SDAX folgte mit deutlichem Abstand um 0,86 % auf 13.579,16 Punkte, ebenso wie der TecDAX, der um 0,79 % auf 3.315,00 Punkte kletterte. Der DAX lief den anderen Benchmarks hinterher und verbesserte sich um 0,50 % auf 18.726,08 Punkte. 

Ganz anders dagegen die Wall Street, die Toter Mann spielte. In New York schlossen alle amerikanischen Benchmarks in der Nähe der Schlusskurse vom Montag. Der Nasdaq 100 Index war mit einem Tagesplus von 0,05 % auf 19.432,40 Punkte bereits der Tagesgewinner. Der S&P 500 Index stagnierte bei 5.634,58 Punkten (+0,03 %) und der Dow Jones Industrial Average Index sank minimal um -0,04 % auf 41.606,18 Punkte. 

 

Fed-Tag!

 

Auf diesen Tag wartet der Aktienmarkt, seitdem die Federal Reserve die Zinsen begann, im März 2022 anzuheben. Sogar ein wesentlicher Teil der Aktienrallye, die wir an der Wall Street seit Herbst 2022 gesehen haben, wurde immer wieder und wieder damit begründet, dass höhere Bewertungen angesichts einer bald bevorstehenden Zinssenkung gerechtfertigt seien. Hinzu kam, dass die US-Wirtschaft das höhere Zinsniveau wesentlich besser absorbierte, als die Ökonomen dies erwartet hatten. Jetzt wurde jedoch der Kipppunkt erreicht, weswegen die Federal Reserve nicht mehr zögert, sondern sogar direkt im Vorfeld der US-Wahlen eine Zinssenkung durchführt. In der Vergangenheit wäre ein solches Vorgehen als Einmischung in die Politik betrachtet worden. Da eine Zinssenkung sicher erwartet und auch bereits eingepreist ist, wird am Abend nur die Pressekonferenz ab 20:30 Uhr wirklich von Bedeutung sein. Die Börse will Klarheit darüber, mit welcher Geschwindigkeit die US-Notenbank in Zukunft den Zinssenkungszyklus angehen wird. 

 

 

Meyer Burger geht in Restrukturierung

 

Der Schweizer Spezialist für Solarzellen und Solarmodule kommt nicht zur Ruhe. Aufgerieben von lange anhaltenden Verlusten und einem massiven Preiskrieg mit der ausländischen Konkurrenz geht Meyer Burger (CH1357065999) nun in die nächste umfassende Restrukturierung. Um möglichst schnell im Jahr 2026 wieder die Profitabilität zu erreichen, wird das Unternehmen weltweit rund -19 % der Mitarbeiter bis Ende 2025 entlassen. Das entspricht einem Abbau von heute rund 1.050 Arbeitsplätzen auf nur noch 850 Arbeitsplätze. Der Abbau soll insbesondere in Deutschland und der Schweiz vorgenommen werden, während die Produktion in den USA einen Aufbau der Arbeitsplätze erleben soll. Meyer Burger strebt bei einem Umsatzniveau von 350 bis 400 Mio. Franken ein positives EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände) im mittleren zweistelligen Millionenbereich an. Die Führung des Unternehmens wird in Zukunft der Verwaltungsratspräsident Franz Richter übernehmen. Der bisherige CEO Gunter Erfurt und CFO Markus Nikles werden das Unternehmen verlassen. 

 

Berlin lehnt Schutz der Commerzbank ab

 

Es wird keinen Schutz der Commerzbank (DE000CBK1001) durch die Bundesregierung geben. Wie am Morgen aus Berlin zu erfahren war, wird die Beteiligung des Bundes weiter abverkauft werden. Dabei wird keine Rücksicht darauf genommen, wer die Aktien erhalten wird, selbst wenn es die Unicredit (IT0005239360) ist. Die Bundesregierung zielt darauf ab, den höchsten zu erreichenden Preis für die Beteiligung zu bekommen. Die Italiener wiederum wollen sich bei der Europäischen Zentralbank die Genehmigung holen, um ihre Beteiligung an der Commerzbank auf bis zu 30 % des Kapitals zu erhöhen. Ab 30 % müsste die Unicredit zwingend ein Übernahmeangebot für die restlichen Aktien abgeben, was man zum aktuellen Zeitpunkt (noch) nicht will. Die italienische Zeitung Il Messaggero berichtete zuerst über die geplante Erhöhung der Beteiligung.  

 

Tagestermine

 

Die Außenhandelsaktivitäten Japans im August entwickelten sich deutlich schwächer als erwartet. Das Wachstum der Exporte schrumpfte von 10,2 % auf 5,6 %, während die Ökonomen eine nahezu unveränderte Wachstumsrate von 10,0 % erwartet hatten. Gleichzeitig schrumpfte das Wachstum der Importe noch stärker von 16,6 % auf nur noch 2,3 %. Ein Rückgang der Wachstumsrate war erwartet worden, aber nur auf 13,4 %. Entsprechend weitete sich das Handelsbilanzdefizit nur marginal von -628,7 Mrd. Yen auf -695,3 Mrd. Yen aus. 

 

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18.09.2024 - Mikey Fritz

 

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